Anwohner setzen sich zur Wehr: Hohe Kosten für Falschparker in Bünde

Bünde. Mehr als 3.000 gebührenfreie öffentliche Parkplätze gibt es nach Angaben der Stadt Bünde in der Innenstadt. Das ist eine vergleichsweise hohe Zahl. Dennoch stellen einige Autofahrer ihre Fahrzeuge immer wieder auf Parkplätzen von Privatleuten ab. Sehr zum Ärger der Besitzer, die sich dagegen deshalb zunehmend zur Wehr setzen. Für die Falschparker endet das oftmals mit einem bösen Erwachen. Denn die Kosten können deutlich höher ausfallen als bei einem normalen Knöllchen. Das hat kürzlich erst ein Bünder erfahren, der sich mit seinem Fall an die NW gewandt hat. Er möchte andere damit laut eigener Aussage davor warnen, sich achtlos auf einen Privatparkplatz zu stellen. Bereits im Sommer habe er sein Auto an einem Sonntagabend gegen 21 Uhr für rund eine Stunde auf einen Firmenparkplatz in der Innenstadt gestellt. &bdquo;Ich habe da widerrechtlich geparkt und hatte vorher auch die Verbotsschilder gesehen“, versucht der Mann, der anonym bleiben möchte, sein Vergehen gar nicht erst zu leugnen. Er habe bei einem Firmenparkplatz an einem Sonntag aber nicht mit Konsequenzen gerechnet. Anwaltskosten betragen 185 Euro Diese kamen kürzlich allerdings per Post ins Haus geflattert. In dem Brief von einem auf derartige Fälle spezialisierten Anwalt habe sich ein Foto seines falsch geparkten Autos sowie eine Unterlassungserklärung befunden. Zum Thema: Parksünder in Bünde spülen mehr als 100.000 Euro in die Stadtkasse In dieser sollte der Mann versichern, das Falschparken an der Stelle künftig zu unterlassen. Bei Zuwiderhandeln drohe eine Vertragsstrafe in Höhe von 1.000 Euro. Zur Zahlung des Honorars des Anwalts in Höhe von 185 Euro sei er umgehend aufgefordert worden. Von seinem eigenen Anwalt habe er erfahren, dass vor dem Amtsgericht Bünde mindestens drei Fälle zwischen der betreffenden Firma und Falschparkern verhandelt worden seien, die alle zugunsten der Firma ausgegangen seien. &bdquo;Es scheint sich dabei also um ein Geschäftsgebaren der Firma zu handeln“, vermutet der Mann. Parkplatzbesitzer widerspricht Vermutung der Bereicherung Darauf angesprochen, widerspricht der Firmeneigentümer, der ebenfalls anonym bleiben möchte, entschieden. Auf eine entsprechende Anfrage antwortet er: &bdquo;Zu keinem Zeitpunkt waren wir an irgendwelchen Abmahnungen finanziell beteiligt. Genau das Gegenteil ist richtig. Wir sind durch das fortdauernde rechtswidrige Abstellen von Fahrzeugen gezwungen, über die Miete hinaus finanzielle Mittel aufzuwenden, um unsere Parkplätze 24 Stunden, an sieben Tagen in der Woche uneingeschränkt nutzen zu können.“ Zum Thema: Rentner aus Enger soll 225 Euro Strafe für wenige Minuten Falschparken in Bünde zahlen Im Übrigen benötige er die Parkplätze auch am Wochenende, da er sehr häufig an sieben Tagen in der Woche arbeite und es auch vorkomme, dass er um 4 Uhr morgens in die Firma fahre. Daher habe er absolut kein Verständnis für Falschparker auf den Privatparkplätzen, die die Firma &bdquo;mehrere hundert Euro pro Monat kosten“ würden. Bevor er einen Anwalt damit beauftragt habe, die Falschparker abzumahnen, habe er zunächst andere Mittel gewählt. &bdquo;Wir haben zunächst nett formulierte Hinweise und Aufforderungen hinter die Windschutzscheibe der Falschparker geklemmt, jedoch nach einigen Monaten festgestellt, dass diese Maßnahmen nicht nur ignoriert, sondern sogar von den Falschparkern einfach auf unseren Parkplätzen entsorgt wurden“, schildert der Geschäftsmann. Parkplatzbesitzer berichtet von tätlichem Angriff Neben Beleidigungen und Beschimpfungen sei es bei dem Versuch der freundlichen Hinweise &bdquo;sogar zu einem tätlichen Angriff gekommen“, der eine Strafanzeige nach sich gezogen habe. Das sei aber nicht der einzige Ärger, den er durch Falschparker gehabt habe. Diese hätten beim Öffnen ihrer Fahrzeugtüren bereits andere Autos beschädigt. Außerdem seien auch schon Fahrzeuge widerrechtlich abgestellt worden, die Öl verloren hätten. Als Beweis legt der Firmeneigentümer ein entsprechendes Foto mit Ölspuren auf seinen Parkplätzen vor. Diese Spuren habe er auf eigene Kosten entfernen müssen. Im Anschluss an Parkstreitigkeiten habe die Firma auch schon negative Kundenbewertungen von Personen erhalten, &bdquo;mit denen wir gar keine Geschäftsbeziehung haben oder hatten“. Auch diese würden strafrechtlich zur Anzeige gebracht. All das koste aber Zeit , die für das eigentliche Geschäft benötigt werde. Daher gebe es &bdquo;grundsätzlich keine Rechtfertigung dafür, sich auf einem Privatparkplatz zu stellen“. Diverse Gerichtsurteile und seriöse Quellen wie die Verbraucherzentrale oder große Versicherungen geben dem Bünder Geschäftsmann Recht. Wenn alle Voraussetzungen, wie gut lesbare Hinweisschilder, erfüllt sind, scheint ein Widerspruch gegen die Abmahnung vom Anwalt wenig Aussicht auf Erfolg zu haben. Das sieht im Übrigen auch der Falschparker aus Bünde so. Auf Anraten seines Anwaltes habe er auf Rechtsmittel verzichtet und die 185 Euro bezahlt.

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