Neugestaltung des Bünder Bahnhofsumfelds könnte mehr als zwölf Millionen kosten

Bünde. Die Jury der Stadt Bünde hat sich beim Architektenwettbewerb um die künftige Gestaltung des Bahnhofsumfelds zwar für einen Sieger entschieden und diesen Entwurf auch entsprechend gewürdigt, doch bedeutet das nicht, dass dieser Entwurf nun auch &bdquo;eins zu eins“ umgesetzt wird. Das machte Andrea Brückner, die Technische Beigeordnete der Stadt Bünde im Verkehrsausschuss am Donnerstagabend noch einmal deutlich. Im Vorfeld der Sitzung machte die Verwaltung in den Unterlagen klar, dass beispielsweise eine neue Radstation nicht nötig sei. So sehen es auch die Lokalpolitiker. Beim Thema Busbahnhof (ZOB) gehen die Meinungen der Fraktionen aber auseinander. Die SPD hätte – abgesehen von der Radstation – am liebsten alles schon komplett geplant, auch wenn es noch nicht komplett umgesetzt wird. Für die CDU verursacht das aber unnötige Kosten. Die Verwaltung hat die Planung grob in drei priorisierte Abschnitte unterteilt, da Fristen unter anderem im Zusammenhang mit Fördergeldern einzuhalten sind. So soll es auch während der Bauphasen ausreichend Parkmöglichkeiten geben. Als erster Abschnitt im Projekt ist ab 2026 der Bahnhofsvorplatz aufgeführt. Ab 2029 soll dann im zweiten Abschnitt die Parkpalette (Parkhaus) folgen, bevor es 2030 im dritten Abschnitt mit dem ZOB und dem Parken am Tabakspeicher weitergehen soll. Schuster (CDU): &bdquo;Mit öffentlichen Mitteln haushalten“ Martin Schuster (CDU) warf in der Sitzung ein, dass er sich &bdquo;einen ressourcenschonenderen Umfang bei der Planung“ gewünscht hätte. &bdquo;Wir diskutieren viel über einschneidende Maßnahmen für die Bürger. Da müssen wir auch das Signal setzen, dass wir mit öffentlichen Mitteln auch haushalten. Wir finden, dass man den ZOB vielleicht optimieren kann, er aber grundsätzlich gut funktioniert. Deshalb halten wir es für wenig vertretbar, den ZOB jetzt neu zu machen.“ Schuster schlug somit vor, den ZOB wie auch die Radstation bei der weiteren Planung unangetastet zu lassen, was nicht zuletzt in der späteren Umsetzungsphase, sondern auch schon in der Planung Geld spart. Lesen Sie auch: Bahnhofsumfeld in Bünde soll neugestaltet werden: Wie geht es weiter? Schuster merkte außerdem an, dass zuvor bei dem Projekt Neugestaltung des Bahnhofsumfelds noch nie über einen Kostenrahmen gesprochen worden sei. &bdquo;Wir sollten jetzt erst einmal die Kostenschätzung abwarten und dann über die Realisierung sprechen. Wir haben es an anderer Stelle erlebt, dass wir nach einem Wettbewerb einen Vorschlag bekommen haben, den alle ganz toll fanden, wie bei der Realschule Bünde-Mitte. Damit hatten wir schon Begehrlichkeiten in der Bevölkerung geweckt. Und während der Planung haben wir dann festgestellt, dass wir uns das gar nicht leisten können und wir mussten zurückrudern.“ Dass das beim Bahnhofsumfeld so passiert, wolle Schuster vermeiden. Ferner soll in der Priorisierung die Parkpalette weiter nach vorn rücken, um während der Bauarbeiten am Bahnhofsvorplatz bereits alternative Parkmöglichkeiten zur Verfügung zu haben. Unzicker (SPD): &bdquo;Es ist wichtig, in Infrastruktur und Mobilität zu investieren“ Andrea Brückner erklärte, dass bereits eine grobe Kostenschätzung vorgelegen habe, da diese für die Ausschreibung des Wettbewerbs und die darin zu berechnende Honorarsumme nötig war. &bdquo;Diese Schätzungen richten sich nach den Quadratmeterzahlen“, so Brückner. Je nachdem, ob Freifläche oder Straße kommt man in der Schätzung auf unterschiedliche Werte. Die Technische Beigeordnete nannte, dass für die Gestaltung des Bahnhofsumfelds rund 4,7 Millionen Euro angesetzt seien. Der ZOB komme noch mit 1,9 Millionen und die Parkpalette mit weiteren 6 Millionen Euro hinzu. Lesen Sie auch: Wie in Bünde aus dem Bahnhofsviertel ein echtes Schmuckstück gemacht werden soll Kai Unzicker (SPD) zog nach Schusters Äußerungen einen Vergleich zu den Diskussionen um den Neubau des Freibades. Auch damals sei gesagt worden, dass man es noch sanieren könne. &bdquo;Ja, der Neubau war teuer, aber er hat sich gelohnt.“ Es sei wichtig, bei zentralen Punkten wie beim ZOB, wo es auf Infrastruktur und Mobilität ankomme, zu investieren. Für Martin Schuster hinkte der Vergleich mit dem Freibad. Zwar habe man zunächst erst einmal prüfen lassen, wie lange eine weitere Nutzung möglich gewesen wäre, aber letztlich habe es erneuert werden müssen. &bdquo;Das ist beim ZOB anders, weil er eben funktioniert, wenn er auch nicht in allen Punkten optimal ist. Aber man darf funktionierende Strukturen auch mal beibehalten, um Geld zu sparen“, so Schuster. Planungsausschuss und Rat müssen dem Beschluss zustimmen Bei der Abstimmung gab es letztlich zwei Alternativen, mit denen die Stadtverwaltung für die Gespräche mit den Planern beauftragt werden sollte. In der ersten blieb die Radstation bei den Planungen außen vor. Dieser Vorschlag ging mit 9 Ja- gegen 6 Nein-Stimmen durch. Die von der CDU vorgeschlagene Variante, bei der auch zusätzlich noch der ZOB im Plan unberücksichtigt bleiben sollte, wurde mit 7 Ja- gegen 8 Nein-Stimmen knapp abgelehnt. In der kommenden Woche wird noch der Planungsausschuss und schließlich der Stadtrat am 1. Oktober endgültig beschließen.

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