1,5 Millionen Kronkorken als Ziel: Bünder organisiert Sammelaktion mit Gastronomen

Bünde. Mit kleinen Dingen Großes bewirken. Das ist das Ziel von Juri Bondar. Dem Bünder haben es Kronkorken besonders angetan. 80.000 Stück von den kleinen runden und gezackten Flaschenverschlüssen hat er bereits. 1,5 Millionen von ihnen will er in einem Jahr zusammenbekommen – und zu Geld machen für den guten Zweck. &bdquo;Das sind etwa 40 bis 50 100-Liter-Fässer voll“, schätzt er. In den Sinn gekommen ist ihm ein solches Vorhaben, weil sein Bruder in der Vergangenheit ebenfalls Kronkorken gesammelt und damit eine größere Aktion in Kamen unterstützt hat. Die dortige Organisatorin Ina Wunder hat über Jahre insgesamt schon mehr als 100 Millionen Kronkorken gesammelt, zu Geld gemacht und etliche Organisationen damit bedacht. &bdquo;Im Internet gibt es noch viele weitere Beispiele von Menschen, die das gemacht haben. Das hat mich einfach inspiriert“, sagt der 47-Jährige. Wenn er von seiner Aktion erzählt, strahlen seine Augen. Großes Aufsehen um seine Person möchte er aber eigentlich nicht machen. &bdquo;Ich sehe mich nur als Organisator des Ganzen. Das Sammeln übernehmen die Gastronomen, mit denen ich kooperiere. Ihnen und den Kellnerinnen und Kellnern muss der Dank gelten“, betont der Bünder immer wieder. Denn um die Aktion überhaupt ins Rollen zu bringen, hat er das Gespräch mit Gastronomen und Tankstellen-Betreibern gesucht. Und ist auf offene Ohren gestoßen. Gastronom betont: &bdquo;Das ist für uns überhaupt kein Aufwand“ Der Erste, der seine Unterstützung zugesichert hat, war Sven Wippermann vom Autohof-Restaurant. &bdquo;Das ist eine Aktion von Menschen für Menschen, von Bündern für Bünder. Das kostet uns kein Geld, tut uns nicht weh und bedeutet für uns überhaupt keinen Aufwand“, sagt er im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. &bdquo;Die Kronkorken fallen so oder so an. Ob wir sie bei uns in einen Sammelbehälter tun oder in den Müll werfen – da können wir auch etwas Gutes tun“, betont er. Es gebe so viel Not und es passiere so viel Schlechtes in der Welt, da spiele das Zwischenmenschliche eine besondere Rolle. Wie viele Kronkorken in seinem Restaurant so im Monat anfallen, kann er gar nicht genau sagen. &bdquo;Aber das sind schon einige.“ Bondar macht sich dann auf den Weg zu den teilnehmenden Gastronomen, holt die Kronkorken dort ab, wenn er Zeit hat. Zuhause werden sie dann in einer Mulde gesammelt, bis diese irgendwann voll ist. Er selbst steuert natürlich auch seinen eigenen Teil bei, indem er – egal, wo er unterwegs ist – achtlos weggeworfene Kronkorken aufhebt, mitnimmt und sammelt. Denn Umweltschutz ist ihm und den Teilnehmenden ein besonderes Anliegen. Mit der Aktion werde schließlich auch verhindert, dass die kleinen Verschlüsse irgendwo landen, wo sie nicht hingehören. &bdquo;Wir sollten mit unserer Welt und den Ressourcen unseres Planeten sinnvoll umgehen“, findet Bondar. Neben dem Restaurant am Autohof beteiligen sich viele weitere Gastronomen an der Aktion. Mit von der Partie sind laut Bondar das &bdquo;Mexim’s“, &bdquo;Leib & Seele“, die Gaststätte Erdbrügger, die Bank, das Stadtkind, La Rustica, DeLaCasa, die Knolle, das Dolbi, das Finlandia, Adler’s Deli, das Restaurant Zum Adler und das Restaurant Kreta. Sammelbehälter an der Wasserbreite Außerdem durfte er an der Aral-Tankstelle an der Wasserbreite an der dortigen DHL-Packstation 207 einen Sammelbehälter aufstellen. Privatleute haben hier also die Möglichkeit, ihre gesammelten Kronkorken einzuwerfen – und so die Aktion ebenfalls zu unterstützen. &bdquo;Das haben auch schon einige gemacht“, hat Bondar beobachtet. Gerne würde er auch noch einen Sammelbehälter bei einer gemeinnützigen Organisation oder dergleichen aufstellen, um noch eine weitere Möglichkeit zu bieten. &bdquo;Die Organisation könnte dann schließlich auch mit einem Teil der Einnahmen als Spende bedacht werden“, sagt er. Was schwebt ihm als guter Zweck denn eigentlich generell so vor? &bdquo;Das muss ich mir noch genau überlegen“, sagt er. Schiebt aber direkt hinterher: &bdquo;Es soll auf jeden Fall etwas für Kinder und Jugendliche sein. Ich könnte mir vorstellen, dass wir Kita-Einrichtungen unterstützen oder den Kinderschutzbund. Und ältere Menschen – also zum Beispiel Seniorenheime.“ Besonders diese Altersgruppen kämen oft zu kurz, hier gebe es etliche Möglichkeiten, Gutes zu tun. Weitere Unterstützung willkommen Um die Kronkorken zu Geld machen zu können und dieses wiederum als Spende einzusetzen, benötigt Bondar natürlich einen Abnehmer. Mit der Firma Knüppel Reyccling in Bielefeld stehe er in Kontakt, Gespräche seien geplant. Etwa zwischen 10 und 13 Cent pro Kilogramm Kronkorken könne man bekommen, schätzt Bondar. Etwa 500 Kronkorken sind ein Kilogramm. Wenn er das Ziel – die 1,5 Millionen Kronkorken – erreicht hat, soll übrigens noch lange nicht Schluss sein. Er möchte die gesamte Aktion gerne noch viele weitere Jahre weiterführen. Auch die Gründung eines Vereins zu diesem Zweck könne er sich vorstellen. Privatpersonen und weitere Gastronomen, die ihn bei der Sammelaktion unterstützen wollen, können sich bei ihm unter Tel. 0176 74736884 melden.

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