Vollsperrung für Baustelle: Bünder Autohof plötzlich von der A30 abgeschnitten

Bünde. Vor etwas mehr als einer Woche hat die Fahrbahnsanierung des Kreisverkehrs an der Osnabrücker Straße begonnen. Knapp drei Wochen wird einer der meistbefahrenen Knotenpunkte der Stadt voraussichtlich noch gesperrt sein. Da der Kreisel die direkte Verbindung zwischen der A30 und dem Autohof ist, ist dieser von der Autobahn aus nur noch über einen rund 20-minütigen Umweg zu erreichen. Zum Thema: Kreisverkehr der Osnabrücker Straße in Bünde gesperrt - das sind die Umleitungen &bdquo;Die ganzen Lkw-Fahrer, die nicht aus der Region kommen und sich nicht auskennen, fahren dadurch natürlich den nächsten Autohof an“, sagt Sven Wippermann und zeigt auf den so gut wie leeren Lkw-Parkplatz auf dem Gelände des Autohofs. Autohof erfährt von Sperrung über Zeitung Der 39-jährige Bünder ist Geschäftsführer des Restaurants &bdquo;An der A30“ sowie des gleichnamigen Hotelbetriebs. &bdquo;Ab dem Moment der Sperrung des Kreisels hatten wir extreme Einbußen“, sagt Wippermann. Auf gut 60 Prozent beziffert er aktuell den Umsatzverlust. Dass der Kreisverkehr sanierungsbedürftig war, streitet Wippermann nicht ab. Im Gegenteil: &bdquo;Die Maßnahme an sich ist gut und war notwendig.“ Was er kritisiert, ist allerdings die Informationspolitik des für die Sanierung zuständigen Landesbetriebs Straßen NRW. &bdquo;Wir haben von der Sperrung auch nur aus der Zeitung erfahren. So hatten wir überhaupt keine Zeit, uns darauf vorzubereiten“, sagt Wippermann. Sein Geschäftspartner und er wären von der Baustelle vielmehr kalt erwischt worden. Restaurant &bdquo;An der A30“ muss Lebensmittel wegwerfen Mit allen negativen Konsequenzen für den Restaurantbetrieb. &bdquo;Wir kaufen ja im Vorfeld Lebensmittel ein und die sind teilweise nur ein bis drei Tage haltbar. Im Bereich Hackfleisch oder bei den Salaten musste ich alles Überschüssige wegwerfen“, sagt Wippermann. Da sich auf dem Gelände des Autohofs auch noch zwei Fast-Food-Restaurants und ein Bowlingcenter mit angeschlossenem Restaurantbetrieb befinden, sei davon auszugehen, dass diese Geschäfte ähnliche Probleme haben, vermutet Wippermann. Von der fehlenden Information durch Straßen NRW sei außerdem auch das Personal betroffen. &bdquo;Da hängen ja ganze Familien und deren Existenzen dran, die mit Gehältern rechnen, die jetzt aufgrund von Arbeitszeitverkürzung nicht da sind. &bdquo;Angemessene Umleitung“ zum Autohof Mit einer früheren Information hätte man das Personal ganz anders einplanen können“, erklärt Wippermann und fragt: &bdquo;Warum hat Straßen NRW nicht Anfang Juli einen Brief oder eine E-Mail geschickt, dass der Kreisel in zwei Wochen gesperrt wird?“ Die NW hat diese Frage Straßen NRW gestellt. &bdquo;Bei einer Vollsperrung mit Abbindung der Anlieger werden diese grundsätzlich vorab informiert und in den Planungen berücksichtigt. Eine Beteiligung der Anlieger hat in diesem Fall nicht stattgefunden, da de facto der Autohof nicht von der Autobahn und dem übrigen Straßennetz abgebunden und über eine angemessene Umleitung zu erreichen ist“, antwortet darauf ein Pressesprecher. Eine Antwort, die angesichts des verwaisten Parkplatzes und der Aussagen von Restaurant- und Hotelbetreiber Sven Wippermann durchaus überrascht. Darüber hinaus ist auf den Umleitungsschildern zunächst nicht zu erkennen, dass die Zufahrt zum Autohof frei ist. Erst, wenn Fahrer sich trotz aller Gesperrt-Schilder entschließen, von der Levisonstraße in die Osnabrücker Straße einzubiegen, können sie ein kleines Schild mit der Aufschrift &bdquo;Autohof frei“ erkennen. Zum Thema: Gesperrter Kreisverkehr an A30-Auffahrt in Bünde: Autohof trotzdem erreichbar Selbst Bünder wissen nicht, dass die Autohof-Zufahrt frei ist Die ebenfalls auf dem Gelände des Autohofs ansässige Subway-Filiale hat daher mutmaßlich ab der Autobahnabfahrt an vielen Umleitungsschildern eigene Hinweisschilder angebracht. &bdquo;Straßen NRW agiert gegenüber den Geschäftstreibenden so ein wenig nach dem Motto ’Friss oder stirb’. Das ist nicht in Ordnung“, kritisiert Wippermann das Verhalten des Landesbetriebs. Er ist nur froh, dass sein Geschäft nicht mehr vollständig vom Autobahnverkehr auf der A30 abhängig ist. Seitdem er und sein Partner das &bdquo;An der A30“ vor fast sieben Jahren übernommen haben, sei der Anteil an Kunden aus der Stadt auf rund 50 Prozent gestiegen. Aufgrund der schlechten Beschilderung würden allerdings selbst die Bünder nicht alle wissen, dass die Zufahrt zum Autohof frei ist. Immerhin habe sich der Restaurantbetrieb aufgrund der Konzentration auf Qualität und Frische mittlerweile vom allgemein schlechten Image eines Autohofs lösen können. Daher würden &bdquo;die Lkw-Fahrer, die sich auskennen, auch die 20 Minuten Umweg in Kauf nehmen“, sagt Wippermann. Das wären allerdings bei Weitem nicht genug, um den vorher gewohnten Umsatz zu erreichen.

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