Meller Geburtsklinik schließt: Diese Alternativen gibt es für Schwangere aus dem Bünder Land

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Die Gynäkologie und Geburtshilfe des Christlichen Klinikums Melle werden bereits zum 1. August wegen Fachkräftemangels geschlossen. Das gab der Niels-Stensen-Verbund als Betreiber vor kurzem bekannt. Für werdende Mütter im Bünder Land fällt damit ein wichtiger Standort für die Entbindung weg. Welche wohnortnahen Alternativen gibt es für Schwangere aus Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen? Und wie bereiten sich diese Krankenhäuser auf einen möglichen höheren Zulauf vor? In Herford gibt es zwei Krankenhäuser mit Entbindungsstationen – das Mathilden-Hospital und das Klinikum Herford. Im Kreis Minden-Lübbecke sind die vom Bünder Land aus gesehen am nächsten gelegenen Geburtskliniken in Bad Oeynhausen und Lübbecke. Beide Krankenhäuser gehören zu den Mühlenkreiskliniken. Wie viele Geburten finden in den Herforder Kliniken statt? Im Mathilden-Hospital finden rund 600 Geburten im Jahr statt, wie Carina Teckentrup, Sprecherin der Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen, mitteilt. Das Mathilden-Hospital ist Teil der Hospitalvereinigung. Im Klinikum Herford, das zu den Kreiskliniken Herford-Bünde gehört, werden laut Pressereferentin Monika Vogel jedes Jahr rund 1.300 Kinder geboren. Wie viele der Geburten fallen auf Mütter aus Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen? Im Mathilden-Hospital fallen jährlich etwa 50 bis 60 Geburten auf Menschen aus Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen. Im Klinikum Herford haben im vergangenen Jahr 104 Frauen aus Bünde, 48 Frauen aus Kirchlengern und 13 Frauen aus Rödinghausen ihr Kind entbunden. Was erwartet die Kliniken in Herford durch die Schließung der Geburtsstation in Melle? Die Mitarbeiter des Mathilden-Hospitals erwarten &bdquo;einen leichten Anstieg der Geburtenzahlen“ in ihrer Klinik, für den sie &bdquo;bereits vorbereitet sind“, sagt Carina Teckentrup. Zudem befinde sich ein hebammengeleiteter Kreißsaal im Mathilden-Hospital zurzeit im Aufbau. &bdquo;Es ist geplant, unseren Patientinnen zu Beginn des kommenden Jahres neben der ärztlich betreuten Geburt auch die Möglichkeit der rein durch Hebammen begleiteten Geburt anzubieten“, sagt Teckentrup. Die Geburtsklinik im Mathilden-Hospital ist seit 13 Jahren durch die &bdquo;Babyfreundlich-Initiative“ der WHO und UNICEF zertifiziert. Die Mitarbeiter freuen sich, so Teckentrup, wenn mehr Familien das Angebot ihrer Geburtsstation in Anspruch nehmen. Monika Vogel von den Kreiskliniken Herford-Bünde, betont, dass keine schwangere Frau die Sorge haben müsse, in den Kreiskliniken nicht betreut zu werden. &bdquo;Das Mutter-Kind-Zentrum des Klinikum Herford hält genügend Kapazitäten und ein stabiles Team vor, um die geburtshilfliche Versorgung der Frauen sicherzustellen“, so Vogel. In der Geburtshilfe im Klinikum Herford können Mütter wählen zwischen einer hebammengeleiteten Entbindung und einer interprofessionellen Geburt mit ärztlicher Unterstützung. Wie viele Geburten finden in den Krankenhäusern in Lübbecke und Bad Oeynhausen statt? In Lübbecke werden jedes Jahr um die 900 Kinder geboren, wie Christian Busse, Sprecher der Mühlenkreiskliniken, mitteilt. Im Krankenhaus Bad Oeynhausen kommen jährlich etwa 700 Babys zur Welt. Wie viele der Geburten fallen auf Mütter aus Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen? Aus Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen kommen jährlich etwa 70 Kinder im Kreißsaal Lübbecke zur Welt. Im Krankenhaus Bad Oeynhausen sind es durchschnittlich etwa 20 Geburten aus dem Bünder Land. Was erwartet die Krankenhäuser Bad Oeynhausen und Lübbecke durch die Schließung der Geburtsstation in Melle? &bdquo;Wir gehen davon aus, dass künftig die Zahl der Geburten im Krankenhaus Lübbecke weiter steigen werden“, sagt Busse. Allerdings seien sowohl der Kreißsaal in Lübbecke als auch der Kreißsaal in Bad Oeynhausen baulich und personell in der Lage, Geburten aus den angrenzenden Kreisen aufzunehmen. Der Kreißsaal in Lübbecke sei vor kurzem neu saniert worden und für bis zu 1.500 Geburten ausgelegt. Im Krankenhaus Bad Oeynhausen sind baulich bis zu 1.000 Geburten möglich. Auch hier ist der Kreißsaal saniert und in einem guten Zustand, wie Busse mitteilt. &bdquo;In Anbetracht der Änderungen in der niedersächsischen Nachbarschaft planen wir, weitere Hebammen einzustellen“, sagt Busse. Entsprechende Stellenanzeigen haben die Kliniken bereits veröffentlicht und die ersten Einstellungen werden ihm zufolge aktuell vorbereitet. Sowohl das Krankenhaus Bad Oeynhausen als auch das Krankenhaus Lübbecke bieten einen Hebammenkreißsaal an. Die Geburtsstation des Krankenhauses Lübbecke ist zudem mit der &bdquo;Babyfreundlich-Initiative“ von WHO und UNICEF zertifiziert. &bdquo;In einer Babyfreundlichen Geburtsklinik wird großen Wert auf die Bindungsförderung sowie auf die Entwicklungs- und Stillförderung gelegt“, erklärt Busse. &bdquo;Unser Fokus liegt dabei auf einer professionellen und empathischen Unterstützung der jungen Familien im Hinblick auf den Bindungsaufbau, den bedürfnisorientierten Umgang mit dem Kind und den Start in die Stillzeit, ganz individuell angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse.“

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