„Fast täglich Unfälle auf der A30“ bei Bünde: Anwohner fordert Tempolimit

Bünde. Die Feuerwehrkräfte hatten gerade ihre Einsatzkluft verstaut, da meldete sich der Alarmgeber erneut. Die A30 war im Mai einige Male ein Ort von Rettungseinsätzen nach stärkeren Regenfällen. Allein am Pfingstsonntag rückten die Einsatzkräfte dreimal in knapp 90 Minuten aus. Für einen Anwohner der A30 sei dieser Umstand wie auch der Fahrzeuglärm ein Grund dafür, ein Tempolimit einzuführen. &bdquo;Ich bekomme fast täglich Unfälle auf der A30 mit“, schreibt ein Anwohner der Waldstraße, die die Autobahn in Bustedt überbrückt. Und weiter: &bdquo;Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum hier nicht endlich ein Tempolimit umgesetzt wird. Auch in Anbetracht der hohen Lärmemissionen, die mittlerweile Tag und Nacht ausgehalten werden müssen.“ Dass der Lärm an der A30 in den vergangenen Jahren sogar Bundespolitiker beschäftigte, zeigt das Beispiel eines Mannes, der an der Autobahn in Ahle wohnt. Zwar dauerte es viele Jahre nach seinem ersten Protestbrief im Jahr 1979, doch im vergangenen Jahr wurde die Bitte des Mannes nach einer Lärmschutzwand erhört. A30-Anwohner leiden unter Lärm Florian Thomas Wild von Straßen NRW sagt dazu auf NW-Nachfrage: &bdquo;Generell ist es so, dass Anwohner, die von Lärm an Bundes- und Landesstraßen betroffen sind, einen formlosen Antrag an Straßen NRW stellen können. Dann wird eine Lärmberechnung gemäß der geltenden Richtlinien am betroffenen Anwesen durchgeführt.“ Auf der Internetseite von Straßen NRW gibt es dazu entsprechende Informationen (www.strassen.nrw.de). Für die Autobahnen ist Straßen NRW seit 2021 allerdings nicht mehr zuständig, sondern die Autobahn GmbH des Bundes. Von dort heißt es in einem Info-Schreiben: &bdquo;Lärmsanierung an einer bestehenden Autobahn ist eine freiwillige Leistung, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Jeder Bürger, der an einer bestehenden Autobahn wohnt, kann einen formlosen Antrag auf Überprüfung der individuellen Lärmsituationen bei der zuständigen Autobahn-Niederlassung stellen.“ Für NRW wäre das die Niederlassung in Hamm. Werden bei einer Messung vor Ort entsprechend hohe Werte festgestellt, können passive Lärmschutzmaßnahmen folgen, sofern die aktiven ausgereizt sind. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass die aktiven Lärmschutzmaßnahmen direkt an der Lärmquelle wirken. Dazu zählen Lärmschutzwände oder Flüsterasphalt. Noch keine Antwort zum Tempolimit Die passiven Maßnahmen wirken am Haus der Betroffenen. Dazu zählen neben speziellen Dämmungen auch Schallschutzfenster. Diese Maßnahmen kann die Autobahn GmbH mit bis zu 75 Prozent unterstützen. Zu einem möglichen Tempolimit, wie es der Anwohner fordert, steht noch eine Antwort der Autobahn GmbH aus. Mehr zum Thema: Nach schwerem Unfall: Warum es noch kein Tempolimit auf der A30 gibt Was tun bei Aquaplaning auf der Autobahn Der TÜV rät Autofahrern während und nach starken Regenfällen: &bdquo;Aquaplaning heißt, dass so viel Wasser auf der Straße ist, dass die Reifen des Autos keinen Kontakt mehr zum Asphalt haben“, erklärt ein Experte vom TÜV Nord in Bünde. Besonders wichtig sei die Profiltiefe der Reifen. Drei Millimeter werden als Minimum empfohlen. Aber was, wenn man nur noch einen Wasserfilm unter den Reifen hat? &bdquo;Kommt man ins Rutschen, hilft nur starkes Bremsen und Ruhighalten des Lenkrads. Man sollte erst lenken, wenn der Bodenkontakt wieder hergestellt ist. Lenkt man zu früh, sind die Räder bereits eingeschlagen, wenn der Kontakt wieder hergestellt wird, und man verliert leicht die Kontrolle über das Fahrzeug, das dann plötzlich zur Seite zieht.“ Wer merkt, dass das Auto ruckartige Bewegungen macht, oder der Drehzahlmesser springt, solle langsamer werden. Ein Fahrsicherheitstraining, so der Rat des TÜV-Experten, könne Autofahrer auf solch brenzlige Situationen vorbereiten.

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