Sportplatz in Bünde bleibt gesperrt: „Die Kinder sind die Leidtragenden“

Bünde. Bis zum Schluss haben die Verantwortlichen vom SC Bünde darauf gehofft, dass ihr Sportplatz wieder für den Spielbetrieb freigegeben wird. Seit Mitte April ist er gesperrt, weil im Boden eine nicht explodierte Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnte. Noch konnte der Kampfmittelräumdienst nicht danach suchen. Noch ist dort alles beim Alten. Trotzdem verwehrt die Stadt den Zutritt. &bdquo;Wir sind entsetzt, dass so entschieden wurde“, sagt Tina Gartzke, Vize-Vorsitzende beim SC Bünde. Die Verwaltung hat den Vereinsvorstand mündlich darüber informiert, dass die Gefahrenlage den Spiel- und Trainingsbetrieb nicht zulasse. &bdquo;Wieso war es von Januar bis April ungefährlich, aber jetzt ist gesperrt?“, fragt Gartzke. Und verweist auch darauf, dass nicht einmal die Rüttelplatte, die beim Bau des Sportplatzes eingesetzt wurde, einen Blindgänger zur Explosion gebracht habe. Zudem stehen Tür und Tor offen: Der Platz ist nicht mehr eingezäunt, wer will, kann den Kunstrasen betreten, über die rote Markierung laufen, die den Ort des möglichen Blindgängers markiert. Und laut Verein gibt es Kinder in der Nachbarschaft, die den jetzt offenen Platz gerne zum Bolzen nutzen. Für den SC Bünde ist die Entscheidung der Stadt nicht nachvollziehbar: Wochenlang war bekannt, dass am Spielfeldrand eine Bombe liegen könnte. Trotzdem lief der Betrieb weiter. &bdquo;Wir hatten Spiele mit bis zu 500 Zuschauern“, sagt Gartzke. Eine Gefahrenlage sah man dort also offenbar nicht. Warum die Situation jetzt eine andere ist, weiß der Verein nicht. &bdquo;Es hat sich seitdem nichts geändert.“ .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { padding-top: 142.86%; } } Wie berichtet, hatte der Verwaltungsvorstand am Dienstagvormittag, 30. April, getagt, um eine Entscheidung zu treffen, wie es weitergeht. Für den Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung, der feststellen soll, ob denn nun eine Bombe im Boden liegt oder nicht, hatten Vorarbeiten am Platz stattgefunden, die aufgrund einer Saatkrähen-Kolonie gestoppt werden mussten. Seither ist Ruhe am Platz, der Trainingsbetrieb ist ausgesetzt. &bdquo;Die Pause wird auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, die während Corona schon so belastet waren“, sagt Gartzke. Ascheplatz keine Alternative Die Stadt habe zwar zwei Ausweichplätze in Südlengern und Ahle angeboten, aber besonders für die Jugendmannschaften seien diese nicht geeignet - aus verschiedenen Gründen. &bdquo;Auf dem Ascheplatz in Südlengern haben sich am Donnerstag erst drei Spieler unserer Ersten Mannschaft verletzt“, sagt sie. Und zwar so, dass sie beim Spiel am Wochenende gegen den SV Löhne-Obernbeck nicht antreten konnten. Zum anderen &bdquo;haben viele Eltern nicht die Möglichkeit, ihre Kinder nach Ahle oder Südlengern zu fahren. Es gibt nur ein Auto, kein Auto oder aber die Kommunikation ist schwierig.“ Denn aus den umliegenden Wohngebieten, in denen auch viele geflüchtete Familien leben, kommen auch regelmäßig Kinder zum Training. Dieses Engagement sei dem Verein wichtig. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von NW Bünde (@buenderland) Bleibt der Platz gesperrt, könnte es bis zu den Sommerferien für einige Kinder gar kein Training mehr geben. Denn die Stadt Bünde darf erst am 1. Juni die Bäume am Sportplatz fällen, wenn die Saatkrähen nicht mehr brüten und die Kleinen flügge geworden sind. Zu den Vorarbeiten gehört auch, dass ein Teil des Kunstrasenplatzes hochgenommen werden muss. Anschließend muss der Kampfmittelräumdienst anrücken, suchen, möglicherweise eine Bombe entschärfen und entfernen, bevor im Anschluss der Platz wieder hergestellt werden muss. Das alles bis zu den Sommerferien zu schaffen, wäre ein ambitioniertes Ziel. Immerhin: Der Rasenplatz in Bustedt ist seit Dienstag wieder freigegeben. &bdquo;Wenn ich da jetzt 14 Jugendmannschaften drauf schicke, ist der Platz für Spiele wieder nicht bespielbar“, sagt Gartzke. Der Verein muss jetzt also genau abwägen, wer dort trainieren kann. Die drei Seniorenmannschaften, die Altliga- und auch die Damenmannschaft werden wohl vorerst woanders trainieren. Immerhin: &bdquo;Die Vereine in Ahle und Südlengern haben uns wirklich sehr nett aufgenommen. Die Zusammenarbeit klappt gut“, sagt Gartzke.

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