„Mit Stolz erfüllt“: Feuerwehr Bünde kämpft 2023 oftmals bis zur Erschöpfung

Bünde. Das Else-Hochwasser rund um Weihnachten hat viele Menschen in Bünde in Atem gehalten. Auch für die Feuerwehr war es das zentrale Ereignis im vergangenen Jahr. Das machte Feuerwehrchef Matthias Brand bei der Hauptversammlung in emotionalen Worten noch einmal deutlich. &bdquo;Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage haben wir durchgemacht. Trotzdem hat sich niemand beklagt. Beim Anblick der Kameradinnen und Kameraden habe ich Gänsehaut bekommen. Ich kann mich gar nicht genug für euren Einsatz bedanken“, sagte Brand vor rund 200 anwesenden hauptamtlichen und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten in der Gaststätte Erdbrügger. Allein die Feuerwehr Bünde habe bei den Einsätzen 3.860 Arbeitsstunden geleistet. Am ersten und zweiten Feiertag seien zeitgleich bis zu 200 Kräfte im Einsatz gewesen, um Sandsäcke zu füllen und die Deiche zu sichern, erläuterte Brand den &bdquo;sehr langen und kräftezehrenden Einsatz“. Technische Hilfeleistungen machen Großteil der Einsätze aus Von diesem zeigte sich auch Susanne Rutenkröger tief beeindruckt. &bdquo;Sie haben Verantwortung übernommen, gekämpft und Weihnachten für die Bürger an den Nagel gehängt. Das hat mich mit Stolz erfüllt“, sagte die Bürgermeisterin. Insgesamt sank die Zahl der Einsätze in 2023 allerdings. Nachdem die Feuerwehr im Jahr 2022 genau 651 Mal ausrücken musste, zählte Brand im vergangenen Jahr 594 Einsätze. Mit 357 (2022: 456) machten die technischen Hilfeleistungen den Großteil der Einsätze aus. Zu den technischen Hilfeleistungen zählen beispielsweise das Öffnen eines Autos nach einem Unfall mithilfe hydraulischer Werkzeuge, aber eben auch der Hochwassereinsatz. Laut Statistik rettete die Feuerwehr 2023 bei diesen Einsätzen 23 Menschen. Für einen Menschen kam leider jede Hilfe zu spät. .responsive23-aOIbrmwgn0OvzrgF-ttc-linechart-einsaetze-feuerwehr { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-aOIbrmwgn0OvzrgF-ttc-linechart-einsaetze-feuerwehr { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-aOIbrmwgn0OvzrgF-ttc-linechart-einsaetze-feuerwehr { padding-top: 142.86%; } } Auch bei den Brandeinsätzen verzeichnete die Feuerwehr einen Rückgang. 81 Mal (2022: 89) rückte sie deswegen 2023 aus. Der Dachstuhlbrand an der Bahnhofstraße Ende Oktober 2023 zählte dabei laut Matthias Brand &bdquo;zu den größten Einsätzen, die wir hatten“. Zahl der Fehlalarmierungen steigt sprunghaft Während die Zahl der &bdquo;scharfen“ Einsätze also sank, stieg die Zahl der Fehlalarmierungen mit 119 (2022: 88) sprunghaft an. Dies lag allerdings nicht an &bdquo;Scherzanrufen“ oder ähnlichem. Zwar stieg die Anzahl der böswilligen Alarmierungen von eins auf vier, doch der Großteil der Meldungen ging auf das Konto von irrtümlich ausgelösten Brandmeldeanlagen und sogenannten &bdquo;blinden Alarmen in gutem Glauben“. Ein anderer Anstieg sorgte bei den beiden Feuerwehrchefs Matthias Brand und Mark Wippersteg für deutlich mehr Freude. Denn während Feuerwehren in anderen Kreisen mit Nachwuchssorgen kämpfen, verzeichnen die Bünder Löschzüge einen, wie Brand stolz sagte &bdquo;ordentlichen Zuwachs in der Einsatzabteilung“. 283 aktive ehrenamtliche und hauptamtliche Einsatzkräfte, darunter 249 Männer und 34 Frauen, zählt die Feuerwehr. Das ist ein Plus von 28 Personen oder knapp elf Prozent. Dieser Zulauf spiegelt sich auch bei der Jugendfeuerwehr wider: 27 Mitglieder zählt diese, was im Vergleich zum Jahr 2022 einem Zuwachs von 8 Jugendlichen entspricht. Sanierung der Gerätehäuser im Blick Ein Trend, den es offenbar nicht nur in Bünde, sondern im gesamten Kreis Herford gibt. Kreisbrandmeister Bernd Kröger berichtete von 2.781 Feuerwehrmitgliedern, die es in den neun Kommunen gibt. &bdquo;Der höchste Stand in der Geschichte“, sagte Kröger, der zum Abschluss der Hauptversammlung zusammen mit Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger sowie Matthias Brand und Mark Wippersteg noch Beförderungen und Ehrungen vornahm. 16 Feuerwehrleute erhielten ihre Beförderungsurkunde und 20 Männer und Frauen wurden für 25 Jahre oder mehr bei der Feuerwehr ausgezeichnet. Anlass zum Zurücklehnen seien die vielen guten Nachrichten jedoch nicht. Schließlich gelte es, den im März beschlossenen neuen Brandschutzbedarfsplan umzusetzen. &bdquo;Digitalisierung, Aufstockung der hauptamtlichen Wache sowie die Sanierung oder der Neubau von Gerätehäusern“, nannte Matthias Brand als kommende Punkte auf der Agenda. Dinge, die viel Geld kosten werden. Doch mit einer Truppe im Rücken, die wie beim Weihnachtshochwasser bis zur Erschöpfung kämpft, hat Matthias Brand viele gute Argumente auf seiner Seite.

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