So hat das Bünder Restaurant „Zum Adler“ es erneut in den Guide Michelin geschafft

Bünde. Wer Marian Matthe einmal beim Kochen über die Schulter schaut und ihn über seine Gerichte sprechen hört, merkt schnell: Hier ist jemand am Werk, der auf jedes kleine Detail achtet. Allein bei den verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten der Schwarzwurzel kommt der Küchenchef des Bünder Restaurants &bdquo;Zum Adler“ regelrecht ins Philosophieren. Diese Leidenschaft für das Handwerk ist auch den Testern des renommierten Guide Michelin längst aufgefallen. In der Ende März veröffentlichten neuesten Ausgabe des Restaurantführers ist der Adler erneut gelistet worden. Seit 2020 nun bereits zum fünften Mal hintereinander. &bdquo;Das macht uns sehr stolz und jetzt möchten wir gerne versuchen, auch einen Stern zu bekommen“, sagt Inhaberin Nuray Hartmann. Bis zu drei Sterne vergibt der Guide Michelin. In diesem Jahr erhielten zehn Restaurants die höchste Auszeichnung. 50 Lokale haben zwei Sterne bekommen und 280 sind mit einem Stern dekoriert worden. &bdquo;Die Erwähnung im Guide Michelin ist gewissermaßen die Vorstufe für einen Stern“, erklärt Hartmann. Marian Matthe hat bereits Erfahrung im Sternerestaurant gesammelt &bdquo;Der Stern beschreibt eine konstant gleichbleibende Qualität. Daher kommen die Tester auch nicht nur einmal pro Jahr“, weiß Matthe. Der 27-jährige Bad Oeynhausener kocht seit Juni 2020 im Adler. Davor war er unter anderem bereits im Sternerestaurant Seesteg auf Norderney tätig. Einen bestimmten Stil, mit dem er seine Küche beschreiben würde, hat Matthe nicht. &bdquo;Es geht um gute Produkte, die gut eingesetzt werden“, sagt der Küchenchef. So wie die Schwarzwurzel, deren Teile er möglichst ganz verwendet. &bdquo;Das ist ein wichtiger Aspekt“, sagt Matthe und gibt ein Beispiel: &bdquo;Im vergangenen Jahr hatten wir Taube auf der Karte. Bis auf den Kopf, den Magen und die Niere haben wir alles verarbeitet.“ Etwas, das die Testesser durchaus auch in die Bewertung mit einfließen lassen. Überhaupt würden diese nicht bloß das Essen allein bewerten. &bdquo;Das ist ein Gesamtprodukt aus Küche und Service“, sagt Hartmann. Da für die Tester die wechselnde Menükarte ausschlaggebend sei, ginge es beispielsweise auch um die passende Weinempfehlung für jeden Gang. Tester vom Guide Michelin tarnen sich immer besser Egal, ob vom Guide Michelin oder einem anderen Portal wie Falstaff oder Varta, die Tester würden immer anonym und unangemeldet kommen, erzählt Hartmann. Um nicht erkannt zu werden, würden diese auch nicht mehr allein, sondern zu zweit oder gleich als ganze Familie kommen. Dass die Bewertungen für das Restaurant mit seinen 28 Mitarbeitern, darunter vier Auszubildende, von großer Bedeutung sind, verschweigt Hartmann nicht. Denn die Gäste würden längst nicht nur aus Bünde kommen. &bdquo;50 Prozent kommen von außerhalb zu uns“, sagt Hartmann. Lesen Sie auch: Das sind die elf besten Restaurants im Kreis Herford Das Einzugsgebiet reiche von Gütersloh und Osnabrück bis nach Minden. Aber auch sogenannte Transitgäste, die auf der A30 unterwegs sind, seien darunter. &bdquo;Und die besuchen uns dann, weil sie uns in einer Bewertung gesehen haben“, sagt Hartmann. &bdquo;Restaurant-Ranglisten“ berücksichtigt alle wichtigen Bewertungsportale Daher sei man nicht nur auf die Erwähnung im Guide Michelin stolz. Laut &bdquo;Restaurant-Ranglisten“ ist der Adler das beste Restaurant im Kreis Herford. Das Portal berücksichtigt die Bewertungen sämtlicher Restaurantführer und erstellt daraus eine Rangliste. Auch hier ist eine stetige Weiterentwicklung des Adlers erkennbar. Eine Entwicklung, die schließlich zum Stern führen soll. &bdquo;Das ist das Ziel“, sagt Marian Matthe beinahe etwas zurückhaltend. Er will nicht zu sehr auf den Putz hauen. Viel lieber möchte er weiter über Dinge wie Schwarzwurzeln reden. Und seine Gerichte für sich sprechen lassen.

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