Die Briefe sind raus: Realschule Bünde-Nord weist 14 Viertklässler ab

Bünde. Nun ist es amtlich: Trotz aller Bemühungen, im Sommer jedes für die fünfte Klasse angemeldete Kind an der Grundschule Bünde-Nord (RSBN) aufzunehmen, hat Schulleiter Guido Broziewski Blomenkamp 14 Briefe mit Absagen verschickt. Am Ende musste dabei das Los entscheiden. &bdquo;Jedes Los tat uns in der Seele weh. Denn letztlich weisen wir Eltern und Kinder ab, die unbedingt zu uns wollten. Schlimmer geht es eigentlich nicht“, sagt Broziewski Blomenkamp. Nötig wurde das Verfahren, weil sich zu viele Kinder an der RSBN angemeldet hatten. Wie berichtet, lagen der Schule zum Ende der Frist Mitte Februar 111 Anmeldungen vor. Das sprengte den Aufnahmerahmen der auf drei Eingangsklassen begrenzten Schule. Einen Antrag auf Vierzügigkeit, also vier Eingangsklassen, lehnte das Schulverwaltungsamt mit Verweis auf die begrenzte Raumsituation ab. Keine zusätzlichen Räume verfügbar Auch der Versuch, zusätzliche Räume vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium oder der Erich-Kästner-Gesamtschule zu bekommen, scheiterte. Das wäre zumindest theoretisch eine Lösung gewesen, da die RSBN zusammen mit den beiden anderen Schulen das Schulzentrum Nord bildet. Daraufhin hatte die zuständige Bezirksregierung entschieden, dass die RSBN im Rahmen ihrer Dreizügigkeit 93 Kinder aufnehmen muss, aber keinesfalls mehr aufnehmen darf. Damit waren 18 Viertklässler zu viel angemeldet. Lesen Sie auch: Zu viele Anmeldungen: Realschule in Bünde muss Schüler abweisen &bdquo;Wir konnten vier Eltern in Beratungsgesprächen überzeugen, ihre Kinder an anderen Schulen anzumelden“, berichtet Schulleiter Broziewski Blomenkamp. Unter den verbleibenden 107 Kindern musste dann eine Auswahl getroffen werden. Losverfahren unter Aufsicht einer Elternvertreterin Diese erfolgte nach bestimmten Kriterien. Viertklässler, die bereits ein Geschwisterkind an der Schule haben, wurden bevorzugt aufgenommen. Auch das ausgewogene Verhältnis von Mädchen und Jungen wurde berücksichtigt. Unter allen Kinder, die danach noch übrig blieben, musste dann das Los entscheiden. Das Losverfahren wurde laut Broziewski Blomenkamp zusammen mit einer Elternvertreterin und gemäß eines von der Bezirksregierung erstellten Leitfadens durchgeführt. Damit die Eltern der abgelehnten Kinder sich direkt nach Ostern um die Aufnahme an einer anderen Schule bemühen können, war Broziewski Blomenkamp die Versendung der Briefe noch vor den Ferien wichtig. Wie berichtet, gibt es in Bünde grundsätzlich genug Aufnahmekapazitäten an den beiden Realschulen. Die vierzügig geführte Realschule Mitte könnte die 14 abgelehnten Viertklässler aufnehmen, da sich dort zum Stichtag 71 Kinder angemeldet hatten. Darüber hinaus hat auch die Erich-Kästner-Gesamtschule noch Kapazitäten, da es hier lediglich 57 Aufnahmeanträge gab. 31 Kinder pro fünfter Klasse an der Realschule Bünde-Nord Während an diesen Schulen also mit recht kleinen Eingangsklassen gerechnet werden kann, muss sich die RSBN nach den Sommerferien auf 31 Kinder pro fünfter Klasse einrichten. &bdquo;Grundsätzlich ist wohl jedem bewusst, dass große Klassen nie von Vorteil sind“, sagt Broziewski Blomenkamp dazu auf Anfrage. In der Vergangenheit habe man deshalb versucht, die Eingangsklassen so klein wie möglich zu halten. Zumal diese im Laufe der Schuljahre erfahrungsgemäß durch Wechsler vom Gymnasium oder durch Zugezogene weiter anwachsen. In den vergangenen Jahren seien zudem Flüchtlingskinder, etwa aus der Ukraine, dazugekommen. Daher werde die Schulleitung nach den Osterferien darüber entscheiden, ob vier zusätzliche Lerngruppen für bestimmte Fächer in der neuen Jahrgangsstufe fünf eingerichtet werden. Aufgrund der guten Personallage sei dies möglich. &bdquo;Die Eltern werden sehr genau darüber informiert werden. Damit könnten wir den großen Klassen aus dem Wege gehen und sicher bessere Lernverhältnisse schaffen“, sagt Broziewski Blomenkamp.

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