„Diese Erfahrung nimmt mir keiner“: Bünderin frisiert Models in New York

Bünde. Für Vivien Schmidt gab es nie eine andere Option. Schon seit sie denken kann, wollte sie Friseurin werden. &bdquo;Ich brauchte immer Puppen, die ich frisieren konnte. Und meine Familie musste auch herhalten“, sagt sie und lacht. Im vergangenen Jahr machte sich die 26-jährige Friseurmeisterin mit ihrem eigenen Friseursalon in Ennigloh selbstständig. Und es wartet schon der nächste berufliche Höhepunkt auf die Bünderin: Im Februar wird sie die Models auf der New York Fashion Week stylen – eine der bedeutendsten Messen für Damen- und Herrenmode weltweit. Die Chance dazu hat sich auf einer Schulung im vergangenen Mai ergeben. &bdquo;Da habe ich Menschen kennengelernt, die mein Leben verändert haben“, sagt Schmidt. Denn vor Ort war auch eine Friseur-Initiative, die andere Fachkollegen in ihrer Arbeit unterstützt. Und die hat auch die Reise zur Fashion Week organisiert, wie die Bünderin erklärt. Als die 26-Jährige hörte, dass es noch freie Plätze auf der Anmeldeliste gab, zögerte sie nicht lange und entschloss sich kurzerhand, an der Herausforderung teilzunehmen. &bdquo;Wer kann schon behaupten, dass er auf der Fashion Week war und dort Models gestylt hat?“, fragt die Friseurmeisterin strahlend. Und das einmalige Erlebnis startet schon bald: Am 8. Februar steigt Schmidt mit 29 Friseurkollegen aus Deutschland in den Flieger nach New York. Dann beginnt der Stress Einen Tag später beginnt die Fashion Week in der Weltmetropole. Und damit auch der Stress. Mindestens in Zweier-Teams werden sich die Friseure bei der Messe um das Styling eines Models kümmern. Natürlich unter Zeitdruck, mehr als 20 bis 30 Minuten pro Model werden die Friseure nicht haben, wie Schmidt sagt. Und das wird nicht die einzige Herausforderung für sie. Denn die Friseurmeisterin ist vor allem Expertin für Haarverlängerungen und die Färbe-Technik Balayage. Hochsteckfrisuren bietet sie in ihrem Salon für gewöhnlich nicht an. Doch genau die sind bei der Fashion Week gefragt. Auch deswegen ist sie froh, dass sie gemeinsam mit ihren Teamkollegen bereits Anfang Januar an einem Bootcamp – also einem intensiven Vorbereitungskurs – teilnehmen konnte. Dafür kam Gary Baker, der Kreativ-Direktor der New York Fashion Week, extra aus den USA nach Hannover, um den Friseuren grundlegende Techniken zu zeigen, die hinter den Kulissen der Messe sitzen müssen. Alles natürlich unter Zeitdruck, wie auch bei der echten Fashion Week. &bdquo;Das war heftig“, erinnert sich Schmidt. &bdquo;Aber auch sehr informativ. Ich fühle mich jetzt gut vorbereitet.“ Etwas Sorgen bereitet ihr allerdings noch die Sprache. &bdquo;Mein Englisch ist akzeptabel“, sagt die 26-Jährige lachend. &bdquo;Schulenglisch halt“. Für die Messe habe sie extra alle wichtigen Frisur-Vokabeln auswendig gelernt. Fünf Tage in New York Insgesamt fünf Tage, bis zum 13. Februar, bleibt die Bünderin in der Weltmetropole. Für welche Shows der Modemesse sie letztendlich als Stylistin eingesetzt wird, weiß sie aber noch nicht. &bdquo;Das erfahren wir immer erst einen Tag vorher“, sagt sie. Es ist also volle Flexibilität gefragt. Da es nicht nur Schmidts erster Besuch einer Fashion Week, sondern auch ihr erstes Mal in New York ist, hat sie auch schon Sightseeing-Pläne. Wenn sie neben dem Stress auf der Messe noch Zeit findet, wolle sie sich auf jeden Fall das Empire State Building und die Brooklyn Bridge anschauen – gemeinsam mit ihren Friseurkollegen aus Deutschland. &bdquo;Die Erfahrung nimmt mir keiner“ Doch im Vordergrund der Reise steht für Schmidt definitiv die einmalige berufliche Erfahrung. Trotz aller Aufregung freut sich die 26-Jährige darauf. &bdquo;An Herausforderungen wächst man. Und diese Erfahrung nimmt mir keiner“, sagt sie zuversichtlich. Wenn sie zurück in Bünde ist, wird sich Schmidt erst einmal einen Tag freinehmen, &bdquo;um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten“, wie sie sagt. Ab dem 15. Februar wird sie dann aber wieder wie gewohnt für ihre Kunden da sein, in ihrem Friseursalon am Habighorster Weg 70. &bdquo;Dann geht’s weiter mit der Leidenschaft“, sagt die 26-Jährige mit einem überzeugten Lächeln. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial &bdquo;Lifestyle, Gastro, Shopping“

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