Diese Bünder Feuerwehreinheit feiert den Jahreswechsel mit Familien in Alarmbereitschaft

Bünde. &bdquo;Bei Hochwasser sind wir ja jetzt im Training“, sagt einer der Feuerwehrleute der Löschgruppe Holsen am vergangenen Mittwochvormittag. Da war &bdquo;Großreinemachen“ angesagt und klares Wasser spült den ein oder anderen Brocken Schlamm aus der Pumpe, die Stunden zuvor noch im Einsatz war. Zum ersten Mal etwas durchatmen nachdem an Heiligabend alarmiert wurde. Ob es Silvester besser läuft, können die Einsatzkräfte aus Holsen nur hoffen. Eigentlich dauert es nur Minuten, bis nach Mitternacht die Alarmmelder der Feuerwehrleute piepen und die Martinshörner der Feuerwehrfahrzeuge zu hören sind. &bdquo;Irgendwas ist immer“, sagt Maik Müller, der Löschgruppenführer in Holsen. Seine Worte sind treffend und geben wieder, was einige Jahre zuvor schon der damalige Löschzugführer der ehrenamtlichen Einheit von Bünde-Mitte, Klaus Obermann, sagte: &bdquo;In 45 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr habe ich noch kein Silvester ohne einen Einsatz erlebt.“ &bdquo;Wir sind auf alles eingestellt“, sagt Maik Müller im Feuerwehrgerätehaus in Holsen im Gespräch mit der NW, während ein Teil seines Teams die Ausrüstung wieder auf Vordermann bringt, die noch am Tag zuvor gegen die Fluten des Hochwassers eingesetzt worden waren. Andere aus der Löschgruppe kümmern sich einige Meter weiter bereits um die Vorbereitungen für eine besondere Silvesterparty. Jede Einheit ist alle sieben Jahre an der Reihe So werden Flipper und andere Spiele, die viele noch aus Kneipen von früher kennen, in das Gerätehaus gebracht, die am Sonntagabend zur Unterhaltung beitragen sollen. Die hohe Zahl der Einsätze in der Silvesternacht hat die Freiwillige Feuerwehr Bünde vor einigen Jahren dazu gebracht, ein Konzept zu entwickeln, das dazu führen soll, besonders dann keine Zeit zu verlieren. Deshalb verlegen die Einheiten reihum ihre Feier gleich direkt ins Gerätehaus. Und jedes Jahr ist eine andere der sieben ehrenamtlichen Bünder Einheiten an der Reihe, die im Falle eines Einsatzes zusammen mit den hauptamtlichen Kräften ausrücken, die an der Dünner Straße ihren Dienst tun. Eine Verpflichtung gibt es dafür zumindest für die Ehrenamtler nicht und wer familiär oder anderweitig an Silvester gebunden ist, feiert woanders. Dennoch: Ein Großteil der Einsatzkräfte kommt mit der Familie ins Feuerwehrgerätehaus. &bdquo;Wir sind hier mit 28 Erwachsenen und neun Kindern“, sagt Maik Müller. Den Kleineren steht sogar eine Hüpfburg zur Verfügung. &bdquo;Für die Kinder ist Feuerwehr oft schon wie Familie“ Für die Feuerwehrfrauen und -männer ist Alkohol zwar tabu – nicht mal zum Anstoßen auf das neue Jahr –, aber man wird es sich bei gutem Essen im Kreise der Kameraden und Familien gut gehen lassen. &bdquo;In der Regel bleiben wir bis 2 Uhr im Gerätehaus und gehen dann nach Hause, wo jedes Löschgruppenmitglied noch bis 6 Uhr in Alarmbereitschaft bleibt“, sagt Löschgruppenführer Maik Müller. Feuerwehr ist Teil der Familie Was aber bedeutet das für die Familien? &bdquo;Unsere Kinder sind ja schon mit der Feuerwehraufgewachsen“, sagt Feuerwehrmann Daniel Schwarze, dessen Tochter und Sohn – beide im Teenageralter – Anfang des Jahres sogar als Statisten an einer Übung der Löschgruppe Holsen beteiligt waren. Für die Kinder der Feuerwehrleute ist Feuerwehr auch Teil der Familie. In den vergangenen Jahren hat die &bdquo;Feier in Alarmbereitschaft“ oft dazu geführt, dass die Eintreffzeiten an Einsatzorten zum Teil wesentlich kürzer waren als üblich. Die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr sind in technischer Sicht unterschiedlich ausgestattet. &bdquo;Werden wir zu einem schweren Verkehrsunfall gerufen“, können wir zum Beispiel keinen hydraulischen Spreizer oder eine hydraulische Schere einsetzen, um das Dach eines Unfallautos abzutrennen“, sagt Maik Müller. Man könne aber dennoch bei allen anderen Dingen zur Rettung von Unfallopfern Hilfe leisten. Und bis die benötigt wird, wäre auch eine Hydraulikschere am Einsatzort. Egal ob Brand, Unfall oder auch ein Hochwassereinsatz: Was in der kommenden Silvesternacht auf die Löschgruppe Holsen, die hauptamtlichen Kräfte an der Dünner Straße und auf alle weiteren Einheiten zukommen mag, kann niemand voraussagen. Beruhigend für die Menschen im Bünder Land dürfte es aber das Wissen sein, dass es andere gibt, für die das Retten, das Löschen, das Bergen und das Schützen höher im Kurs stehen als der eigene Drang zum Feiern.

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