Neueröffnung in Bünde: Familie aus Bulgarien erfüllt sich Traum mit Geschäft

Bünde. Dem ein oder anderen werden die großen, farbenfrohen und kontrastreichen Kunstwerke im Schaufenster schon aufgefallen sein. An der Bahnhofstraße 31 ist in das Geschäft neues Leben eingekehrt. Nachdem Fotografin Angelina Kuhlmann dort ihr Fotostudio aufgegeben hat und sich fortan wieder auf Outdoor-Fotografie konzentriert, wollen Julia Dobreva und ihr Sohn Teodor Sashkov ihr Glück dort versuchen – mit Kunst und Mode. &bdquo;Wir haben schon immer Kunst gemocht, hatten zuhause auch immer viele Bilder hängen. So bin ich aufgewachsen“, sagt der 20-Jährige, der seine Mutter bei dem Vorhaben, den Laden zu eröffnen, tatkräftig unterstützt. In der Familie gebe es generell viele Künstler und Musiker. Seine Tante Inna Bozhidarova sei Künstlerin in Bulgarien, habe dort eine Galerie. &bdquo;Sie hat die ganzen Werke hier gemalt“, sagt Sashkov und zeigt auf Bilder an den Wänden und im Schaufenster. &bdquo;Wir hatten schon immer den Wunsch, einen Laden zu eröffnen. Jetzt vor zwei, drei Monaten haben wir das Bauchgefühl gehabt, dass es soweit sein soll“, sagt der junge Mann, der eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker macht. Er und seine Mutter seien ein Team, das Geschäft sehen sie als Gemeinschaftsprojekt. Lesen Sie weitere Wirtschaftsnachrichten aus Bünde Den Laden haben die beiden dann sehr schnell bekommen, die Zusammenarbeit mit dem Vermieter sei problemlos verlaufen und auch der Zusammenhalt mit den Nachbarn an der Bahnhofstraße sei sehr, sehr gut. Im Geschäft werden nun zunächst nur die Werke der Tante verkauft, außerdem gibt es Pullover und T-Shirts, auf denen die Bilder ebenfalls aufgedruckt sind. &bdquo;Wir selbst malen auch, aber wir üben noch. So gut sind wir noch nicht“, sagt Sashkov und lacht. &bdquo;Falls etwas Gutes dabei herauskommt, werden wir auch unsere Bilder hier verkaufen“, sagt er. &bdquo;Ich möchte eher Abstraktes malen“, sagt Mutter Julia Dobreva. Sashkov selbst hat Tiermotive im Hinterkopf, die er ausprobieren will. &bdquo;In der Kunst gibt es letztlich aber auch kein richtig oder falsch. Man muss einfach loslassen und loslegen – weniger denken, mehr malen“, sagt er. Familie kam 2015 nach Deutschland Die Familie stammt aus Bulgarien, 2015 hat sie den Weg nach Bünde gefunden. &bdquo;Meine Eltern haben sich dazu entschieden, mir eine bessere Zukunft zu schenken. In Bulgarien sind die Aussichten für Jugendliche aufgrund von Gesetzen und vorherrschender Korruption eher schlecht. Sie haben dort mehr Nachteile als Vorteile“, sagt Sashkov. In Bünde angekommen, ist er dann direkt zum Freiherr-vom-Stein-Gymnasium gegangen und hat dort Deutsch gelernt. Aber zurück zum neuen Geschäft: Für die Zukunft haben die beiden neben dem Verkauf der bedruckten Shirts und der Kunstwerke noch mehr vor. &bdquo;Ab dem kommenden Jahr wollen wir auch Vintage-Kleidung anbieten“, verrät Sashkov. Außerdem seien besondere Kunstaktionen geplant. &bdquo;In Bulgarien gibt es oft Kunstabende für Frauen. Bei einem Glas Wein unterhält man sich, malt drauf los“, so Dobreva. Das wolle sie auch in ihrem Geschäft in Bünde anbieten. Auch für Kinder seien Angebote angedacht, damit die Kleinen schon im jungen Alter schon die Möglichkeit bekommen, künstlerisch aktiv zu werden und sich auszuprobieren. &bdquo;Es wäre gut, wenn wir eine Kunstlehrerin finden würden, die den Kindern dann über die Schulter schaut und Tipps gibt“, so Dobreva. &bdquo;Es ist alles eine Frage der Zeit“ Und wie optimistisch sind die beiden in Bezug auf ihr Geschäft? Oftmals ist es doch schwierig, sich zu etablieren – vor allem mit Kunst. &bdquo;Viele haben uns davon abgeraten. Selbst der Vermieter meinte ’Seid ihr euch sicher, dass ihr das machen wollt?’“, sagt Sashkov. Beide seien aber der Meinung, wenn man etwas mit Herzblut macht, werde es sich früher oder später auch auszahlen. Von Kunden und Passanten sei das Feedback bisher sehr gut. &bdquo;Es ist alles eine Frage der Zeit.“ Das Geschäft heißt &bdquo;Kart.Inna“/“Sunshine“. &bdquo;Sunshine, weil wir die Sonne in der Bahnhofstraße sein wollen“, so Sashkov mit einem Augenzwinkern. Geöffnet ist es montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr. Eine offizielle Eröffnung gibt es am Samstag, 16. Dezember, ab 16 Uhr, aber der Laden ist auch jetzt schon geöffnet.

Meistgelesen