ADFC Enger schlägt alternativen Radweg nach Bünde vor

Bünde/Enger. Ein bisschen holperig ist’s hier schon. &bdquo;Das Fahren wäre natürlich ungleich angenehmer, wenn das hier asphaltiert würde“, sagt Uwe Diekmann und hält sich am Lenker fest. Der Mann vom ADFC, Ortsgruppe Enger-Spenge, befindet sich mit seinem Rad auf der Friedrich-Ebert-Straße, die an dieser Stelle im Grenzland zwischen Bünde und Enger aber nur ein kleiner Feldweg aus Erde, Gras und Schotter ist. Ginge es nach Diekmann, würde sich das bald ändern. &bdquo;Hier ließe sich mit geringem finanziellen Aufwand ein Radweg draus machen“, sagt der 67-Jährige und steigt ab. Ein solcher Weg wiederum wäre ein wichtiger Lückenschluss auf dem Weg zu einer wünschenswerten &bdquo;interkommunalen Radwegeverbindung zwischen Enger-Besenkamp, Steinbeck und der Kernstadt von Bünde“. Genau genommen sind es sogar zwei kurze Feldwege, die Diekmann gerne ein wenig aufgepeppt sähe. Der eine liegt zwischen dem Lüchtenweg und der Grünewaldstraße, der andere zwischen Grünewald- und Wichernstraße. In beiden Fällen handelt es sich um Abschnitte der Friedrich-Ebert-Straße, die aber – wie gesagt – an diesen Stellen kaum die Bezeichnung &bdquo;Straße“ verdient. Etwas weiter in Richtung Bünder Innenstadt wird es dann aber de facto die Friedrich-Ebert-Straße, die später in Schloßstraße und Winkelstraße übergeht – und schließlich direkt in die Bünder Innenstadt mündet. &bdquo;Für alle, die mit dem Fahrrad von hier nach Bünde fahren wollen, wäre die Ertüchtigung dieser zwei Feldwegabschnitte (jeweils knapp 300 Meter lang, Anm. d. Red.) eine sehr sinnvolle Maßnahme, um auf gut ausgebauten Nebenwegen abseits der Hauptachse Weseler Straße nach Bünde zu gelangen“, erklärt Diekmann seine Vorstellungen. Der Engeraner engagiert sich seit mehr als einem Jahrzehnt im ADFC, seit seiner Verrentung verstärkt. &bdquo;Im Rahmen der Verkehrswende müssen wir einfach mehr alltagstaugliche Radwegeverbindungen schaffen“, sagt er. &bdquo;Nur durch sichere, breite und gut zu befahrende Radwege ermuntern wir Menschen, ihr Auto stehen zu lassen und Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen – und mehr Radverkehr ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und für klimafreundlichen Verkehr.“ Außerdem, so führt er aus, sollte für Schülerinnen und Schüler eine sichere Fahrradinfrastruktur gewährleistet sein. &bdquo;Ich bin mir sicher, dass es hier in Besenkamp viele Schüler gibt, die in Bünde zur Schule gehen“, sagt Diekmann mit Blick auf besagte Feldwege. Er verweist zudem darauf, dass in Bünde &bdquo;in Kürze“ aufgrund von maroden Brücken über die A30 umfangreiche Umleitungsstrecken für den Schwerlastverkehr eingerichtet würden. Die Weseler Straße beziehungsweise der Minden-Weseler-Weg (auf Engeraner Seite) seien ebenfalls davon betroffen. &bdquo;Dies macht es umso dringlicher, eine alternative sichere Radverkehrsführung über eine Nebenstrecke einzurichten, denn die Brückensanierungen werden sich voraussichtlich über Jahre hinziehen“, so Diekmann. Die Stadt Enger, erzählt der 67-Jährige, habe bereits vor zwei Jahren durch die Sanierung des Homannwegs eine sichere Radverkehrsverbindung über Nebenwege nach Werfen und im weiteren Verlauf nach Ennigloh geschaffen. Der schon vor drei Jahren vom damaligen Bünder Bürgermeister Wolfgang Koch angekündigte Radweg von der Ortsgrenze Enger bis nach Bünde (entlang der Engerstraße/Bünder Straße) warte jedoch noch auf seine Umsetzung. Hierfür zuständig, so Diekmann, sei das Unternehmen &bdquo;Straßen NRW“. Radwege mit 360-Grad-Kamera dokumentiert Diekmanns Vorstellungen reichen weit über Enger und Bünde hinaus: Für den Kreis Herford, so weiß er zu berichten, sei im März dieses Jahres ein umfangreiches Alltagsradwegekonzept beschlossen worden. Das Büro Bockermann Fritze aus Enger habe durch eine detaillierte Bestandsaufnahme und Befahrung mit einer 360-Grad-Kamera das Alltagsradwegenetz im gesamten Kreisgebiet Herford dokumentiert. &bdquo;Leider ist dies für die Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich“, bedauert er. &bdquo;Es wäre wünschenswert und zukunftsweisend, wenn dieses Konzept auch alternative, abseits der Hauptstraße, sichere Radwege beziehungsweise Schulwege ausweisen würde“, so Diekmann. Dann kommt er noch mal auf Enger und Bünde zu sprechen: &bdquo;Die Weseler Straße beziehungsweise der Minden-Weseler Weg ist eine Kreisstraße – somit ist hier der Kreis Herford zuständig. Der straßenbegleitende Radweg ist bereits seit Jahren in einem sehr schlechten Zustand, daher wäre eine alternative Radverkehrsverbindung über verkehrsarme Nebenstraßen eine zielführende und nachhaltige Lösung.“ Und – um im Bilde zu bleiben – sie wäre für relativ wenig &bdquo;Schotter“ zu haben.

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