Wird in der Bünder Innenstadt bald verstärkt geblitzt?

Bünde. Ein Kleinwagen biegt aus der Eschstraße auf die Kaiser-Wilhelm-Straße ab. Auf der Höhe des Bünder Modehauses stoppt der Fahrer kurz ab, dann tritt er wieder aufs Gaspedal und düst in Richtung Hindenburgstraße davon. Fahrer wie dieser sind der SPD in Bünde ein Dorn im Auge. Daher fordern die Sozialdemokraten eine &bdquo;deutliche Verkehrsberuhigung“ im Innenstadt-Bereich und schlagen gleich verschiedene Maßnahmen vor. Dass im Bereich zwischen Nordring und Hindenburgstraße etwas passieren soll, um den Autoverkehr zu reduzieren, dafür hat sich der Stadtrat mit Blick auf den Verkehrsentwicklungsplan bereits mit knapper Mehrheit in einer Sitzung Ende Juni ausgesprochen. Laut Erhebungen der Verwaltung passieren etwa 5.500 Autos pro Tag den zentralen Platz in der Innenstadt. Die Vermutung der SPD ist, dass viele die City-Strecke als Abkürzung nutzen. 300 Meter sind verkehrsberuhigt Dabei sind die Bismarckstraße und die Kaiser-Wilhelm-Straße auf einem Abschnitt von etwa 300 Metern bereits verkehrsberuhigt. Dort müssen Autofahrer ihre Geschwindigkeit deutlich verlangsamen – also nur zwischen sieben und zehn Stundenkilometer fahren. Eine reduzierende Wirkung hat das mit Blick auf die gemessenen Verkehrszahlen an der Stelle augenscheinlich nicht. &bdquo;Jedoch passieren nicht alle diesen Bereich, weil sie etwa die angrenzenden Einzelhandelsgeschäfte oder Arztpraxen aufsuchen wollen, sondern durchfahren diesen Bereich auch nur um schneller und auf kürzestem Weg an innerstädtische Ziele außerhalb dieses Bereichs zu gelangen“, teilt die die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Kieper mit. Sind die Schilder zu klein? Bei der SPD ist man der Meinung, dass aufgrund der sehr kleinen Beschilderung und der Tatsache, dass nach den Aufpflasterungen zu Beginn des verkehrsberuhigten Bereichs wieder ein längerer Teil einer ganz normalen Fahrbahn bis zum Tönnies-Wellensiek-Platz komme, der gesamte Bereich nicht als verkehrsberuhigte Zone wahrgenommen werde. Daher komme es dazu, dass viele Autofahrer mit einer &bdquo;nicht angepassten Geschwindigkeit“ unterwegs seien. Die Sozialdemokraten haben in dem Bereich aber noch weitere Dinge festgestellt. &bdquo;Obwohl Fahrzeugführer wartepflichtig gegenüber Fußgängern sind, die die Straße überqueren wollen, findet dies gerade in den genannten Bereichen außerhalb der roten Pflasterung des Platzes immer wieder nicht statt. Fahrzeuge verringern oft erst die Geschwindigkeit, wenn sie die rote Pflasterung erreichen“, berichtet die Fraktionsvorsitzende. Was geändert werden soll Doch welche Maßnahmen möchte man im Innenstadt-Bereich konkret ergreifen, um den Autoverkehr zu reduzieren? Die SPD tendiert zu sanften, aber auch zu härteren Lösungen. Zum einen schlagen die Sozialdemokraten eine größere Beschilderung des verkehrsberuhigten Bereichs vor. &bdquo;Um eine weitere Gefährdung von schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern in diesem Bereichen zu vermeiden, ist eine deutliche Kenntlichmachung des Bereichs als verkehrsberuhigter Bereich erforderlich“, teilt Kieper mit. Zudem soll die Fahrbahn farblich angepasst werden. Auch eine Verengung des Innenstadt-Bereichs wird vorgeschlagen, um &bdquo;zur Reduzierung des Verkehrsflusses und der gefahrenen Geschwindigkeit“ beizutragen. Des Weiteren schlagen die Sozialdemokraten eine Erweiterung des verkehrsberuhigten Bereichs vor. Dieser soll künftig vom Knotenpunkt am Nordring bis zur Einfahrt zum Parkplatz an der Pauluskirche reichen. Aber auch &bdquo;eine entsprechende ordnungsbehördliche Überwachung des Verkehrsflusses“, also Geschwindigkeitskontrollen, schlägt die Fraktion vor. "Durchgangsverkehr unattraktiv machen" Insgesamt sollen damit &bdquo;Maßnahmen ergriffen werden, die es für innerstädtischen Durchgangsverkehr unattraktiv macht, diesen Bereich zu passieren“, heißt es weiter. Schließlich handele es sich um einen zentralen Platz am Ende einer Fußgängerzone, über den ebenfalls Buslinien führen. &bdquo;Für einen solchen Platz sind über 5.500 Autos pro Tag im Hinblick auf die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern und im Hinblick auf die Aufenthaltsqualität auf dem Platz nicht länger hinnehmbar und sollten priorisiert angegangen werden“, teilt Kieper weiter mit.

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