Millioneninvestition für Bünder Gymnasium

Bünde. Seit Jahren muss die Realschule Bünde-Nord Räume an das benachbarte Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (FvSG) abtreten. Diese Dauerleihgabe soll bald ihr Ende finden. Die perspektivisch wachsende Realschule benötigt diese Räume wieder für die eigenen Schülerinnen und Schüler. Dennoch bleibt der Raumbedarf am FvSG. Und nicht nur die fünf, sondern insgesamt elf Unterrichtsräume, denn ab Sommer 2026 wird sich wegen der Rückkehr zu G9 ein zusätzlicher Jahrgang mit fünf bis sechs Klassen an der Schule befinden. In etwa ab dem Schuljahr 2028/29 könnte die Realschule Bünde-Nord stabil vierzügig werden und dabei rechnerische Klassengrößen zwischen 24,2 und 25,4 Kindern bilden. Das sagt Gutachterin Anja Reinermann-Matatko vom Büro &bdquo;SEP-Beratung Bonn/Trier“, die den Schulentwicklungsplan für Bünde erarbeitet hat. Dafür erntete sie vielfach Kritik von den Schulleitungen, weil sie die Raumkapazitäten oft als auskömmlich bezeichnete, wo sie es nach Ansicht der Verantwortlichen vor Ort aber nicht sind. Für den Schulausschuss war im März dieses Jahres aber klar, dass die Realschule Bünde-Nord über kurz oder lang die fünf Räume zurückbekommen muss, denn zur künftigen Vierzügigkeit kommt noch zusätzlicher Raumbedarf – zum Beispiel ein Berufsorientierungsbüro. Viele Ideen aus den Niederlanden &bdquo;Ein großes Plus für uns ist der reichlich vorhandene Platz für die Schüler auf der grünen Wiese“, sagt Jens Ransiek, stellvertretender Leiter des FvSG. Den wollte man nach dem Bau der Pavillons 2008 aber möglichst nicht durch weitere Neu- oder Anbauten einschränken. &bdquo;Damals gab es eine zweite Variante zu den Pavillons“, sagt Ransiek im Gespräch mit der NW und meint damit den kleinen Schulhof, der sich neben dem Fahrradkeller befindet. Dort sollte als Alternative zu den Pavillons ein Anbau an die Mediothek entstehen. Nach ersten Planungen für die künftige Erweiterung soll der Fahrradkeller abgerissen werden. An selber Stelle soll ein zweigeschossiger Anbau mit Verbindung zum Hauptgebäude entstehen. &bdquo;Da das Gelände an der Stelle in Richtung Schulgebäude abschüssig ist, könnte man den Bereich für die Fahrräder unter das Gebäude setzen“, so Jens Ransiek. So könnten die Schüler mit ihren Fahrrädern direkt von der Fahrradstraße in den Fahrradkeller fahren. Die Inspiration dafür hat Ransiek, der im Regierungsbezirk Detmold auch als Schulbauberater fungiert, aus den Niederlanden. &bdquo;Dort fahren die Schüler mit dem Rad in ihr Parkhaus und können dann über eine Treppe in die Schule gehen. So etwas in etwas kleiner hätten wir dann hier bei uns“, erläutert Ransiek. Keine Fahrraddiebstähle mehr? Auf der Ebene des Fahrradkellers könnte zudem ein Lagerraum für die Schule und die Hausmeister entstehen. &bdquo;Wir haben außerdem das Problem der Fahrraddiebstähle gelöst.“ Das sei in dem bisherigen Fahrradkeller ein Problem. Aus den Unterlagen für den in der kommenden Woche tagenden Schulausschuss geht hervor, dass für das Projekt aktuell etwa 8,7 Millionen Euro veranschlagt werden. Hinzu kommen noch etwa 300.000 Euro für Umbauten im Gebäudebestand. Das bedeutet, dass nicht alle künftigen Bedarfe allein mit dem Anbau gedeckt werden sollen, sondern auch im Hauptgebäude sowie in den Pavillons Veränderungen geplant sind, um den &bdquo;zusätzlichen Raumbedarf überschaubar“ zu halten, wie es in der Unterlage für den Ausschuss heißt. Ebenfalls aus den Niederlanden kennt Jens Ransiek das Konzept der &bdquo;Offenen Lernbereiche“, die von Unterrichtsräumen umgeben sind – so genannte &bdquo;Jahrgangscluster“. Zum Teil wurde dieses Konzept im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium schon umgesetzt. &bdquo;Wenn der Anbau dort entsteht, ist man natürlich schon relativ weit vom Verwaltungsbereich und dem Lehrerzimmer entfernt. Deshalb soll es in diesen beiden Clustern neben den jeweils fünf Unterrichtsräumen noch je einen Arbeitsraum für Lehrer sowie einen Materialraum und einen Hygienebereich geben“, so Ransiek weiter. Um künftig flexibler reagieren zu können, soll jeder Cluster zudem über eine Ausweichfläche in der Größe eines Klassenraums verfügen. Jeweils zwei nebeneinanderliegende Klassenräume sind durch eine mobile schallgedämmte Trennwand verbunden, so dass Räume zusammengelegt werden können. Wann entschieden wird Als Umbauten im Bestand sind unter anderem ein Selbstlernzentrum im Foyer geplant sowie ein Umbau des Pavillongebäudes für die Fachunterrichte Kunst und Musik. Insgesamt beläuft sich eine &bdquo;sehr grobe“ Kostenschätzung auf eine Investition von rund neun Millionen Euro. Der Schulausschuss tagt öffentlich in der kommenden Woche, am Mittwoch, 13. September, um 19 Uhr im Rathaus.

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