App für Privatparkplatz-Besitzer: Falschparker in Bünde melden und abkassieren?

Bünde. Für die einen ist es definitiv Parkplatz-Abzocke, für die anderen ist es das Wehren gegen die Besitzstörung – und wenn es sein muss &bdquo;mit allen Mitteln“, wie es ein Leser in einer E-Mail schreibt. Er hatte sich auf den Bericht zu dem widerrechtlichen Parken auf dem Privatparkplatz hinter der &bdquo;Alten Apotheke“ gemeldet. Als Eigentümer von Parkplätzen kenne er die Situation sehr gut. Immer wieder müsse er Falschparker vom Hof verweisen. Und: &bdquo;Wenn Sie diese Leute ansprechen, bekommen sie sehr unhöfliche Kommentare, manchmal sogar Drohungen“, schreibt er. Eine ähnliche Aussage hatte auch der ehemalige Restaurant- und Parkplatz-Besitzer Marc Lach geäußert. Wenn er aber die Pkws abschleppen lassen würde, koste es mehr und er müsse in Vorleistung gehen. Deshalb sei zum Beispiel die Möglichkeit, einen Falschparker mithilfe eines Anwaltes abzumahnen, sehr bequem und völlig rechtmäßig. &bdquo;Ich verdiene daran nicht, nur der Anwalt wird durch die Kosten bezahlt“, so der Leser weiter. Mit "Mister Parking" Falschparker melden Doch wie genau läuft dieses &bdquo;Wehren der Privatparkplatz-Besitzer gegen Falschparker“ ab? Ganz einfach: Über eine Falschparker-Melde-App. Nach der Registrierung und der Unterschrift der Vollmacht bei &bdquo;Mr. Parking“ ist der Parkplatz-Besitzer ganz schnell ein Mandant einer Anwaltskanzlei in Mainz. Und für jedes Foto mit Kennzeichen vom Falschparker kann er eine Strafgebühr zwischen 0 und 40 Euro erhalten. Wie viel er festlegen möchte, sei ihm selbst überlassen. So steht es in der Beschreibung der App. Im Impressum von &bdquo;Mister Parking“ steht der gleiche Anwalt, von dem der Rentner aus Enger einen Strafbescheid über 225 Euro für das Falschparken auf dem Parkplatz hinter der &bdquo;Alten Apotheke“ erhalten hatte. Wie berichtet, hatte der Rentner beteuert, er habe nicht gewusst, dass das Restaurant geschlossen hatte. Als Kunde wollte er auf dem Kundenparkplatz parken. Innerhalb einer kurzen Zeit habe bereits jemand ein Foto von seinem dort parkenden Wagen gemacht. Nachdem der Falschparker über die App gemeldet worden ist, werde der Fall laut Beschreibung der App in der Regel noch am selben Werktag, spätestens aber am folgenden Werktag bearbeitet. Bei der zuständigen Zulassungsstelle werde dann die Fahrzeughalterermittlung beantragt. Und sobald die Daten vom Fahrzeughalter vorliegen, erhält der Falschparker die Abmahnung/Unterlassungserklärung per Post. Der Falschparker müsse dann in einer gesetzten Frist reagieren und die Strafgebühr bezahlen. &bdquo;Nach Eingang der Strafgebühr überweisen wir diese täglich für jeden gemeldeten Falschparker an dich weiter“, heißt es auf der Internetseite. Hinter der App steht die Anwaltskanzlei So schnell und so einfach. Auf &bdquo;Mister Parking.de“ wirbt der Anwalt genau damit: &bdquo;Fotos machen – Daten eingeben – Strafgebühr kassieren“. Als Parkplatz-Eigentümer beauftragt man dann den Anwalt, muss laut der Beschreibung der App keine Anwaltsgebühren zahlen und erhält das Geld – plus die Genugtuung, dass der Falschparker eine Strafe bekommt. In den meisten Fällen liegt diese Strafe im dreistelligen Bereich. Und was passiert, wenn der Falschparker nicht reagiert? Das sei gar kein Problem. Hinter &bdquo;Mister Parking“ stehe die Anwaltskanzlei, die jeden Anspruch gerichtlich geltend machen könne. Das Gesetz stehe auf ihrer Seite und somit auch auf der Seite des Parkplatzbesitzers. Das Ganze gilt aber nicht auf öffentlichen Parkflächen, sondern nur, wenn man Falschparker auf dem eigenen privaten Parkplatz oder Grundstück meldet oder wenn die eigene Ein- und Ausfahrt blockiert sei.

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