Drei Tote bei Unfällen: Wo es auf Bündes Straßen besonders häufig kracht

Bünde. Über diesen Platz im oberen Drittel einer landesweiten Statistik dürfte man sich in Bünde nicht freuen. Nachdem die Zahl der Straßenverkehrsunfälle in der Elsestadt in den Pandemiejahren 2020 und 2021 kontinuierlich zurückgegangen ist, sind 2022 wieder mehr Menschen auf den heimischen Straßen verunglückt. Insgesamt 228 Unfälle mit verletzten Personen hat es im vergangenen Jahr gegeben. Dabei sind drei Menschen sogar ums Leben gekommen. 43 Menschen sind schwer verletzt worden. Der letzte tödliche Unfall hat sich im Juli des vergangenen Jahres ereignet, als eine 83 Jahre alte Frau in der Eichholzstraße von einem Auto erfasst worden war. Die Bünderin ist dabei so schwer verletzt worden, dass sie per Hubschrauber ins Krankenhaus nach Minden geflogen worden ist. Später ist die Seniorin ihren Verletzungen erlegen. Weitere tödliche Unfälle oder Zwischenfälle hat es im März des vergangenen Jahres in Bünde gegeben. Am 2. März ist eine 72-Jährige verstorben, die zuvor an einem Zwischenfall in einem Bus beteiligt gewesen ist. Dieser hat sich nach Aussage der Polizei Herford einen Tag zuvor gegen 8.30 Uhr an der Kreuzung Weseler Straße/Kurt-Schumacher-Straße zugetragen. &bdquo;Die Frau ist nach einem Bremsmanöver vom Sitz des Busses gefallen. Sie erlitt dabei eine Oberschenkelverletzung und ist einen Tag später verstorben“, teilt Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier mit. Trauriger Spitzenwert im Kreis Herford Ein Radfahrer ist zudem an einem Unfall am 14. März des vergangenen Jahres an der Kreuzung Wollfeldstraße/Bahnstraße beteiligt gewesen. Der 74-Jährige ist im Bereich des Bahnübergangs gestürzt. Laut Polizei hat es sich um einem Alleinunfall gehandelt. Der Mann ist ins Krankenhaus Osnabrück gebracht worden und zwei Tage später verstorben. Nach Daten des Statistischen Landesamtes liegt die Unfallhäufigkeit je 1.000 Einwohner in Bünde mit durchschnittlich 5,0 oberhalb des Kreiswertes von 4,6. Mit der Stadt Herford (ebenfalls 5,0) liegt man kreisweit an der Spitze. Knapp dahinter folgen Vlotho (4,9) und Hiddenhausen (4,6). Den besten Wert weist Spenge mit 3,3 auf. Bemerkenswert aus heimischer Sicht: In allen Kommunen des Kreises Herford hat die Unfallhäufigkeit im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen. Insgesamt ist die Zahl der Unfälle mit Verletzten um 20,4 Prozent angestiegen, in Bünde jedoch nur um 11,8 Prozent. Den landesweiten Spitzenplatz im negativen Sinn nimmt übrigens die Stadt Winterberg (Sauerland) mit 8 Unfällen pro 1.000 Einwohner ein. Die niedrigsten Werte mit jeweils 2,2 Unfällen je 1 000 Einwohner ist für Schlangen im Kreis Lippe, Laer im Kreis Steinfurt und Wickede (Ruhr) im Kreis Soest ermittelt worden. Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet Der Unfallatlas bietet nicht nur Zahlen, sondern listet die Orte der gemeldeten Unfälle und Häufigkeiten nach Straßenabschnitten auf. Dabei werden einige Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet offensichtlich: Besonders im Innenstadtbereich hat es im vergangenen Jahr wieder häufig gekracht. Auffällig ist der Abschnitt Blankener Straße und Wasserbreite. Hier zählen die Statistiker für das Jahr 2022 allein neun Unfälle auf, bei denen Menschen verletzt worden sind. Für Schlagzeilen hat dort ein Zwischenfall aus dem Juni des vergangenen Jahres gesorgt, bei dem ein Mädchen eine rote Ampel zu Fuß überquert hat. Dabei ist sie von einem Mercedes erfasst und schwer verletzt worden. Seit Jahren taucht in den Untersuchungen zu Verkehrsunfällen auch immer wieder die Holser Straße auf. Dort hat es im Vorjahr fünf Unfälle gegebenen. Unter anderem ist ein damals 11-jähriger Radfahrer von einem Auto erfasst worden. Ebenfalls auffällig ist die Borriesstraße. Allein bei einem Abbiegeunfall im September 2022 sind dort vier Menschen verletzt worden. Zudem ist eine Motorrad-Fahrschülerin beim Abbiegen schwer verletzt worden. Für die Straße listet der Unfallatlas insgesamt gleich sieben Zwischenfälle mit Verletzten auf. Polizei und Rettungskräfte sind im vergangenen Jahr auch mehrmals zur Wittekindstraße ausgerückt. Allein acht Unfälle hat es auf den Abschnitt zwischen den beiden Kreisverkehren – Klinkstraße und Markstraße – gegeben. Die oben erwähnten Straßen, auf denen es häufig zu Unfällen gekommen sind, stehen auch im Fokus der Polizei und des Straßenverkehrsamtes. Insgesamt zwölf Verkehrsabschnitte in Bünde gelten mittlerweile als Unfallhäufungsstellen. Vereinfacht lässt sich sagen, dass regelmäßig drei schwere Unfälle des gleichen Unfalltyps innerhalb eines Jahres an einem Ort dazu führen, dass diese als Unfallhäufungsstelle bearbeitet wird.

Meistgelesen