Frühlingsfest in Bünde: Wie weit kommt eine Familie mit 50 Euro?

Bünde. Die Frage war: Sollen wir den Test mit 100 Euro oder mit 50 Euro machen? Gerade in der heutigen Zeit hat nicht jeder 100 Euro für einen Kirmesbesuch übrig, aber auf der anderen Seite: Alles ist teurer geworden, da kommt man mit drei Personen doch nicht weit mit nur der Hälfte, oder? Liliana (7), Merle (7) und ich, wir haben den Test gemacht und das Frühlingsfest mit nur 50 Euro in der Tasche besucht. Unser Ziel: Die neuen Fahrgeschäfte ausprobieren und ganz viel Spaß haben. Kaum steigen wir aus dem Auto aus, hören wir auch schon die Musik. Es ist Freitag, halb drei, einige haben keinen Brückentag und müssen wohl noch arbeiten. Dennoch ist die Elsestraße schon gut besucht. Dort ist auch schon das erste Fahrgeschäft &bdquo;Heroes“. Sieht aus wie eine Krake mit acht Beinen, an der jeweils drei Gondeln hängen – und alles dreht sich an ihr. Wir müssen uns beeilen, damit wir noch die nächste Runde erwischen, beziehungsweise die Mädchen, mich kriegen da keine zehn Pferde hinein. Acht Euro kostet der Spaß. Auf dem Schild steht, dass man mindestens acht Jahre alt sein muss, um hier mitzufahren oder 1,20 Meter groß. &bdquo;Das Alter ist nicht so entscheidend“, sagt der Fahrkartenverkäufer, die Größe sei wichtiger. &bdquo;Und sie müssen die Fahrt durchhalten. Wir können zwischendurch nicht anhalten.“ Ich schaue beide an, beide nicken. Ok, von der Größe passt es ja gerade so. Ich weiß nicht, wessen Knie mehr gezittert haben, nachdem die beiden Mädchen wieder auf dem Boden ankommen – meine oder ihre. Aber das Fazit fällt einstimmig aus: &bdquo;Wir wollen nochmal!“ Später. Erst einmal schauen wir, was es so noch gibt. Aus der Ferne ist auch schon der Twister zu sehen. Während wir darauf zusteuern, bleiben Merle und Liliana immer wieder bei den Ständen stehen. Der eine Hut mit den Ohren, die, wenn man die Kordeln drückt, hoch gehen, hat es ihnen angetan. 15 Euro soll er kosten. Nein, danke. Das verstehen dann auch die Mädchen. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" Daumen runter für den Kletterpark Nach der Fahrt mit dem Twister (zwei mal vier Euro), müssen wir erst einmal unseren Durst stillen. Drei alkoholfreie Getränke, sechs Euro weniger. Auf dem Rathausplatz soll der neue Kletterpark aufgebaut sein, also geht es jetzt in die Richtung. Doch halt, ein Zwischenstopp: Da gibt es Zuckerwatte in rosa – vier Euro weniger. Der Gang durch die Fußgängerzone wird zum Spießrutenlauf. Wo kommen denn plötzlich die vielen Menschen her? Liliana möchte ihre Jeansjacke ausziehen, ihr ist warm. &bdquo;Ne, wir wollen uns nicht erkälten, im Schatten ist es noch kühl“, sage ich. An der Kirche gegenüber vom Rathaus finden wir eine freie Bank, um ein wenig auszuruhen und die Zuckerwatte in Ruhe aufzuessen. Jetzt klebt alles. Eine Tipp, den Mütter mit kleinen Kindern bereits kennen: Immer feuchte Tücher dabei haben. Dann hätten wir uns die jeweils 80 Cent für die Toilette sparen können. Nach dem Kletterpark müssen wir lange suchen, bis wir realisieren, dass es der kleine grüne Wagen mit der Ameise drauf ist. Die Daumen der Mädchen gehen runter, als sie es sehen. &bdquo;Das ist etwas für die Kleinen.“ Für eine Fahrt würde das Geld noch reichen. Wohin soll es gehen? Die Wahl liegt zwischen Autoscooter und Heroes. &bdquo;Wir wollen zu dem Drehdingstabumsta“, so die Antwort. Auf dem Weg dorthin müssen noch Fische gefangen werden (insgesamt zehn Euro) und eine aufgedrehte Kartoffel (Mr. Twister) für 4,50 Euro, die sich die beiden teilen, gegessen werden. Nach etwa zwei Stunden sind die 50 Euro weg und die Mädchen zufrieden. Sie hatten ganz viel Spaß, sagen sie, nur richtig satt sind wir alle noch nicht. Eine Bratwurst hätte Liliana noch gerne gegessen, sagt sie. Merle würde dazu auch nicht nein sagen. Ich hätte mir wahrscheinlich auch noch ein Kleinigkeit zu essen geholt, wenn noch Geld übrig gewesen wäre. Mehr zum Thema: Frühlingsfest in Bünde - Das Wichtigste rund um das beliebte Stadtfest

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