Bünder Schule geht gegen Elterntaxis vor - mit Erfolg

Bünde. Immer mehr Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Sie parken meist so nah es geht, einige würden ihre Kinder am liebsten direkt bis in die Klasse fahren. Um das zu verhindern, hängt schon länger ein Schild an der Eingangstür der Grundschule-Mitte: &bdquo;Ab hier kann Ihr Kind alleine weiter gehen.“ Um nun auch das morgendliche Verkehrschaos unter Kontrolle zu bringen, haben sich die Schüler und die Eltern dieser Schule auf die Aktion &bdquo;Zu Fuß zur Schule“ eingelassen und bewiesen, dass auch Erstklässler bereits alleine wenige Meter bis zur Schule gehen können. Die Aktion startete direkt nach den Osterferien und lief zwei Wochen lang. Jeden Morgen wurden die Schüler abgefragt, wie sie zur Schule gekommen waren. Am Ende erhielten alle Schüler eine Belohnung, die drei Klassen, die am meisten zu Fuß oder mit dem Fahrrad gekommen waren, durften einen Ausflug in die Eisdiele machen. Vor dem Start der Aktion hatte Schulleiter Sven Bartling die Eltern gebeten, ihre Kinder möglichst zu Fuß zur Schule gehen zu lassen. Für die Kinder, die einen zu weiten Schulweg hatten, gab es die Möglichkeit, das Kind an ausgewählten Halte- oder Parkplätzen abzusetzen. Von dort ging es zu Fuß weiter. &bdquo;Uns ist aufgefallen, dass die Kinder sich oft zusammengetan haben und dann in Gruppen gegangen sind“, sagt Bartling. In einigen Fällen seien sie aber auch noch von den Eltern weiter begleitet worden. &bdquo;Und das ist auch ok“, sagt der Schulleiter – solange nicht mehr direkt vor der Schule angehalten werde. 80 Prozent der Schüler und Lehrer hatten mitgemacht Neben der höheren Sicherheit für alle Grundschüler, hätte die Aktion noch mehr Vorteile vorzuweisen: Mehr Bewegung für die Kinder, was gesund mache. Sowie die Förderung der Selbstständigkeit, dass das Selbstwertgefühl stärke. &bdquo;Die Aktion war ein voller Erfolg“, resümiert der Schulleiter. Das Feedback seitens der Eltern und der Schüler sei durchweg positiv gewesen. Gut 80 Prozent der Schüler hätten mitgemacht und jetzt sei es wesentlich ruhiger morgens vor der Schule. &bdquo;Die Schüler sind auch weniger gestresst, wenn sie hier morgens ankommen.“ Die ausgewählten Park-und Haltestellen waren im Vorfeld der Aktion in Zusammenarbeit mit der Polizei und der Verkehrsplanerin der Stadt erstellt worden. Hierbei sie die örtliche Situation und Wegebeziehung zur Schule berücksichtigt worden, gibt die Stadt auf Nachfrage an. Wie zum Beispiel die Weglänge zur Schule, die mindestens 250 Meter betragen sollte, das Herauslassen der Schüler an einem Gehweg, wenn eine Hauptverkehrsstraße zu queren ist, dass eine Querungshilfe, wie Zebrastreifen, Ampel, Querungsinsel oder Ähnliches vorhanden ist oder dass die Elternhaltestelle innerhalb einer Tempo-30-Zone liegt. Elterntaxis sind dem Ordnungsamt bekannt &bdquo;Elterntaxis sind kein Einzelphänomen und gibt es nicht nur in Bünde“, so die Pressesprecherin der Stadt Doris Greiner-Rietz weiter. Auch Kindertagesstätten seien vom hohen Verkehrsaufkommen zu den Bring- und Abholzeiten betroffen. &bdquo;Auch bei unserem Ordnungsamt ist dieses Problem bekannt, doch da es in der Regel eher den fließenden Verkehr – mit kurzem Halten – betrifft, ist es vorrangig Thema der Polizei.“ Es lasse sich auch nicht beziffern, welche Schule am stärksten betroffen sei. Dennoch: Hinweise für Verkehrschaos vor den Schulen in Bünde gebe es regelmäßig. An der Grundschule Bustedt zum Beispiel seien bereits in der Vergangenheit einige Maßnahmen getroffen worden, um den Verkehr vor der Schule zu entzerren. Hier wurde das Programm &bdquo;Verkehrszähmer“ mit festgelegten Bring- und Abholzonen eingeführt. Die Schülerinnen und Schüler legen den Rest des Weges zu Fuß zurück. Zu erkennen ist die Aktion an gelben Fußspuren, die in den Wegen rund um die Schule angebracht wurden. Ein zweites Beispiel sei die Kita Dustholz. Aus einer von Stadt, Kindertagesstätte, Kreis und Kreispolizeibehörde organisierten Mobilitätswoche sei schlussendlich vor dem Bereich des Kindergartens eine Fahrradstraße entstanden. Somit sei dieser Bereich vom Autoverkehr entlastet worden, ohne den Fuß- und Radverkehr einzuschränken.

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