Schülervertretung will keine Container für Gymnasium in Bünde

Bünde. &bdquo;Die Schulen brauchen mehr Raum.“ Unter diesem Titel könnten die Anstrengungen der Stadt Bünde als Schulträger in den vergangenen Jahren überschrieben werden. Je nach Standort treten dabei unterschiedliche Herausforderungen zutage. Eine Erweiterung für das Gymnasium am Markt (GaM) ist aufgrund seiner Lage besonders schwer zu planen. Aufgrund des kurzfristigen Bedarfs schon im kommenden Schuljahr werden bis zum Sommer vier Unterrichtsräume mit Containern errichtet. Wie es mittelfristig in der Raumentwicklung am GaM weitergehen kann, soll eine Machbarkeitsstudie ergeben. Darin soll auch die Idee von Investor Jens Westerbeck (wir berichteten am Dienstag) berücksichtigt werden. Das beschloss jetzt der Bünder Schulausschuss. Nach den NW-Artikeln der vergangenen Tage zu der geplanten Erweiterung durch sogenannte &bdquo;mobile Unterrichtsräume“ nahm am Dienstagmorgen auch die Schülervertretung (SV) des GaM Kontakt zur Schülerschaft auf. Die SV sieht die Containerlösung problematisch – jedenfalls an dem in einer ersten Planung gezeigten Variante auf dem &bdquo;grünen Schulhof“, der an die Philippstraße grenzt. Auch die Elternvertreter würden laut SV darin Probleme sehen, weil einerseits der Schulhof und somit vor allem für die jüngeren Schüler Platz zum Spielen fehle. &bdquo;Auch der Platz für den Sportunterricht wird damit enorm eingeschränkt“, heißt es in dem Schreiben an die Schülerschaft. In der SV-Mail kommen Stadtverwaltung und Politik nicht gut weg. Konkret heißt es: &bdquo;. . .dieses Problem hat bisher zu wenig Aufmerksamkeit bekommen, vor allem bei der Stadt und dem Schulausschuss unserer Stadt. Diese wissen schon seit langem Bescheid, was den Raummangel und die Dringlichkeit eines Anbaus an unserer Schule angeht und haben bis jetzt kaum etwas dagegen unternommen. Und das, was besprochen wurde, wurde nur sehr vage mit unserem Schulleiter abgesprochen.“ "Wir brauchen einen Anbau" Abschließend schreibt die SV: &bdquo;Fakt ist, wir brauchen einen Anbau, und zwar so schnell wie möglich. Damit dies auch bei der Stadt präsent bleibt, hätte unsere Elternvertretung es lieber gesehen, dass die Container auf den Marktplatz gestellt werden.“ Die darin enthaltene unterschwellige Kritik lautet konkret: Stehen die Container von außen kaum sichtbar auf dem Schulgelände, gerät der eigentlich nötige dauerhafte Anbau vielleicht in Vergessenheit. Doch der Vorlage für den Schulausschuss ist durchaus zu entnehmen, dass man sich auch auf lange Sicht Gedanken um den Raumbedarf am GaM macht – besonders mit Blick auf die innerstädtische Lage. Eine Machbarkeitsstudie für einen (massiven) Baukörper mit mindestens acht Unterrichtsräumen und Differenzierungsflächen soll erstellt werden. Im Weiteren soll dabei auch die Erweiterung einer Versammlungsfläche ermöglicht werden, die sich die Schule wünscht. Wo die ersten vier Container aufgestellt werden, ist noch nicht beschlossen. Die Aufstellung auf dem &bdquo;grünen Schulhof“ sei nur eine erste Idee von den Kommunalbetrieben (KBB) gewesen, die die Schulgebäude verwaltet und betreut. Der Erste Beigeordnete Günther Berg sagte dazu in der Sitzung: &bdquo;Wir prüfen alle möglichen Flächen, aber heute geht es nur um die grundsätzliche Frage nach den Containern.“ Über den Aufstellungsort werde man sich später mit der Schulleitung einigen und zuvor werde auch noch die Schulkonferenz dazu gehört. Berg bot an, dass die Stadt bei einer Sitzung der Schulkonferenz Rede und Antwort steht. NW-Artikel sorgt für neue Ideen Der Marktplatz sei als möglicher Standort auch in der Prüfung, so Berg. Aber der werde auch anderweitig genutzt und sei zudem mit Fördermitteln für einen anderen Zweck erstellt worden. Ferner seien ebenerdige Klassenräume mit Blick zum Marktplatz aufgrund der Störungen nicht unbedingt von Vorteil für den Unterricht. Berg appellierte, den Beschluss zum Aufstellen der Container für das kommende Schuljahr jetzt zu treffen, um mit der Beschaffung beginnen zu können, die einen gewissen Vorlauf benötige. Hierzu erläuterte auch Olaf Schürmeyer von den KBB, dass es nicht nur mit dem Hinstellen der Container getan sei. &bdquo;Für diese Container benötigen wir einen Bauantrag wie für einen Massivbau. Die Container benötigen einen Wasser- und Stromanschluss sowie eine EDV-Anbindung.“ Insofern sei er froh, wenn die KBB auch frühestmöglich den endgültigen Standort der &bdquo;mobilen Unterrichtsräume“ erfahren würden. Heinz-Georg Beneke (CDU) regte nach dem NW-Artikel von Dienstag an, auch die Idee von Investor Jens Westerbeck in einer Machbarkeitsstudie für die Raumentwicklung am GaM zu berücksichtigen. Wie berichtet, will Westerbeck auf der gegenüberliegenden Seite der Marktstraße ein Gebäude mit Unterrichtsräumen als Ergänzung für das Gymnasium am Markt nach Wünschen der Stadt errichten. Von dort soll eine Glasbrücke über die Marktstraße hinweg zum Schulgebäude entstehen. In einer Stellungnahme lehnte die Schulkonferenz diese Möglichkeit aber bereits ab. Westerbeck, der auch Bauherr des Marktquartiers an der Ecke Heidkampstraße und Penningstraße ist, sagte gegenüber der NW, dass er sein Projekt der Schulkonferenz und dem Schulausschuss gern einmal vorstellen würde.

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