Anwohner in Bünde sind von Sperrung genervter denn je

Bünde. Seit dem 27. September ist die Borriesstraße zwischen der Gerhart-Hauptmann-Straße und dem Konrad-Adenauer-Kreisverkehr einseitig gesperrt. Wer aus Ennigloh kommt, wird offiziell über Dünne umgeleitet und soll die Dünner Straße wieder runter zum Konrad-Adenauer-Kreisverkehr nutzen. Die Zahl derer, die das tatsächlich tut, dürfte aber wohl sehr überschaubar sein. Dass auch schwere Gelenkbusse die Bindingstraße als Umleitung nutzen, weil sie ihren Fahrplan einhalten müssen, das haben die Anwohner akzeptiert. &bdquo;Aber hier fahren auch alle anderen durch“, sagt Christoph Gerling, der dort mit seiner Familie wohnt und häufig im Homeoffice arbeitet und deshalb die Situation täglich mitbekommt und beurteilen kann. &bdquo;Autos in Richtung Spradow, aber auch Lkw mit Baustoffen, die hier eine Abkürzung nehmen, weil ihnen der Weg über Dünne offenbar zu weit ist.“ Gerling selbst spricht von mindestens 20 Siebeneinhalbtonnern, die dort täglich entlang führen. Man habe mit der Stadt gesprochen und mehrfach auf Beschädigungen an der Straße und an der Bankette hingewiesen. Auch darauf, dass nach dem Empfinden der Anwohner &bdquo;viel zu schnell gefahren“ werde, wenn nicht viel los ist auf der Bindingstraße. Die Anwohner der Bindingstraße sind genervt. Genervt von der Teilsperrung der Borriesstraße und davon, dass sich besonders der Schwerlastverkehr seit dreieinhalb Monaten nicht an die Umleitung über Dünne hält, sondern den engeren, aber kürzeren Weg durch ihre Straße wählt. Rechtliche Belange seien vorgeschoben Messungen haben ergeben, dass zum Beispiel die große und breite Hansatraße in Richtung Rödinghausen täglich von 11.000 Fahrzeugen befahren wird. &bdquo;Auf unserer engen Bindingstraße fahren aktuell 5.500 Fahrzeuge täglich. Das kann so nicht normal sein“, sagt Christoph Gerling im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Er und Nachbarn hätten schon mehrfach im Rathaus vorgesprochen und Änderungen vorgeschlagen, die es für die Anwohner leichter machen würden, die Situation zu ertragen, die noch bis Ende Februar dauern soll – so war im Herbst jedenfalls der Plan. Die einzig positive Feststellung der Bünder Bürger: &bdquo;Im Rathaus hat sich niemand versteckt. Man hat mit uns gesprochen.“ Dann folgt gleich die Einschränkung: &bdquo;Aber man schiebt rechtliche Belange vor, die besagen würden, warum sich beispielsweise eine zeitweise Aufhebung des Parkverbots für die Anwohner nicht realisieren lässt“. Das ist eine Hauptforderung der Anlieger. Sie würden – zumindest ab einer bestimmten Uhrzeit, wenn der Schulbusverkehr nicht mehr unterwegs ist – an der Bindingstraße parken, um Durchfahrende mindestens zu bremsen, wenn sie dadurch schon nicht aufzuhalten sind. Und zu schnell werde dort laut Anwohnern auf jeden Fall gefahren. Seitdem die Baustelle auf der Borriesstraße Ende September eingerichtet ist, sei die Bindingstraße enorm in Mitleidenschaft gezogen worden. &bdquo;Die Bankette ist in großen Teilen kaputt und auch die Gehwege haben durch die schweren Fahrzeuge Schaden genommen“, so Christoph Gerling. Selbst wenn die Anwohner die Beseitigung der Schäden nicht zahlen müssen, seien es dennoch Steuergelder, die dafür ausgegeben würden. &bdquo;Insofern zahlen also alle dafür.“ Das wäre nicht nötig, wenn – abgesehen vom Busverkehr – alle weiteren Fahrzeuge über Dünne fahren würden. So begründet Stadt das Halteverbot Der Verkehr hat sich auf der Bindingstraße Ende September binnen eines Tages vervielfacht. Das absolute Halteverbot begründete die Stadt damit, dass die Gelenkbusse die Bindingstraße nutzen müssten, um ihren Fahrplan einhalten zu können. Am Straßenrand stehende Autos würden die Busse behindern oder sogar blockieren. Der Personennahverkehr sei auch ein Grund, warum die Forderung der Anwohner nach einer (zeitweisen) Einbahnregelung nicht machbar sei. Auch eine zeitlich begrenzte, tägliche Aufhebung des Parkverbots wollte man auf Wunsch der Anwohner nicht einrichten. &bdquo;Dagegen gab es bei der Stadt wieder rechtliche Bedenken“, so Christoph Gerling.

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