So verhindert eine vier Jahre alte Petition Events im Bünder Steinmeisterpark

Bünde. Die Stadt Bünde muss prüfen, welche Veranstaltungen im Steinmeisterpark überhaupt noch zulässig sind. Grund dafür ist eine Petition der Anwohner. Doch viele Anwohner an dem Park im Stadtzentrum zeigen sich überrascht darüber. Im Gespräch mit der NW wissen die wenigsten von einer Petition und wollen sie auch nicht unterschrieben haben. Was steckt also tatsächlich dahinter? Es stellt sich heraus, dass die besagte Petition schon aus dem Jahr 2018 stammt. &bdquo;Es hat mich gewundert, dass das jetzt wieder ausgegraben wird“, sagt einer der Anwohner, der die Petition damals beim Petitionsausschuss des Landes eingereicht hatte. Namentlich möchte er nicht genannt werden. Der Begriff Petition kann an dieser Stelle irreführend sein. Denn beim Petitionsausschuss des Landes können Bürger auch einzelne Bitten und Beschwerden jedweder Art einreichen, mit denen sich der Ausschuss dann beschäftigt. Gesammelte Unterschriften braucht es für eine ordnungsgemäß eingereichte Petition nicht. &bdquo;Wir haben die Stadt Bünde auf die Einhaltung der Gesetze hingewiesen“, sagt der Anwohner. Im Jahr 2018 gab es in einem kurzen Zeitraum mehrere Veranstaltungen hintereinander, wie es gegenüber der NW vor kurzem auch einige weitere Anwohner kritisierten. 2019 lud der damalige Bürgermeister Wolfgang Koch wegen entsprechender Beschwerden die Anwohner noch vor dem &bdquo;Sommer im Park“ zum Austausch ein. Der Anwohner spricht auch davon, nach dem Public-Viewing von Fußballspielen drei Besucher vorgefunden zu haben, die gegen sein Haus urinierten. Zudem will er nach Veranstaltungen Müll in seiner Einfahrt gefunden haben. Kreis Herford prüft stichprobenartig Doch warum hat diese Petition aus 2018 nun im Jahr 2022 erst Auswirkungen? Prinzipiell gilt die Petition als abgeschlossen. Die Stadt nahm damals zu den Vorwürfen Stellung. In Folge der damaligen Anfrage prüfte die Bezirksregierung Detmold die Pläne der Stadt für das Jahr 2019. Für die Veranstaltungsreihe &bdquo;Sommer im Park“ sollte damals ein Schallgutachten erstellt werden. &bdquo;Die Petition hat rückwirkend aber noch Auswirkungen“, sagt Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz. Das bedeute konkret, dass die zuständige Aufsichtsbehörde – in diesem Fall der Kreis Herford – &bdquo;stichprobenartig“ prüft, welche Pläne die Stadt für den Steinmeisterpark hat, heißt es von der Stadt Bünde. Zudem können sich Anwohner mit Bezug auf die Petition beim Land beschweren, was den Kreis als Aufsichtsbehörde wieder auf den Plan ruft. Darüber hinaus ist sich die Stadt durch die Petition bewusst, dass es einen Konflikt mit einem Teil der Anwohner gibt. Die Gutachten, die für eine weitere Nutzung des Steinmeisterparks für Veranstaltungen nötig sind, hätten aber auch ohne die Petition erstellt werden müssen. Grund dafür seien die baulichen Veränderungen an Freibad und Elsestadion, so die Antwort der Stadt Bünde auf Nachfragen der NW. Gutachten können sich gegenseitig beeinflussen Rein praktisch muss die Stadt nun drei Gutachten zum Lärm vorlegen, um weiter Veranstaltungen im Steinmeisterpark abhalten zu können. Eines zur Lärmbelästigung durch das Bünder Freibad, eines zum Elsestadion und eines zum Park selbst. Wobei sich diese drei Gutachten auch gegenseitig beeinflussen, weil natürlich die Lautstärke von einem der drei Standpunkte mit in die Lautstärke der anderen einfließt. Laut der Verwaltung liegt das Gutachten zum Freibad schon vor und das zum Stadion ist bereits in Bearbeitung und soll Endes des Jahres vorgelegt werden. Das letzte Gutachten soll dann folgen. Ralf Grund vom Stadtmarketing geht davon aus, dass das im Frühjahr vorliegen wird, so dass dann für den kommenden Sommer geplant werden kann. &bdquo;Dann wissen wir, was ist möglich und was ist nicht möglich“, sagt Grund. Bis alle Gutachten vorliegen, sind im Steinmeisterpark keine weiteren Veranstaltungen geplant.

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