Für den Ernstfall Was passiert bei einem Blackout in Bünde? Krankenhaus und Polizei bereiten sich vor

Bünde. Niemand wünscht sich einen Blackout, doch jeder möchte aktuell darauf vorbereitet sein. Auch wenn es im Wirtschaftsausschuss des Landes vor kurzem von Experten hieß, dass ein Blackout in NRW sehr unwahrscheinlich sei, wird angesichts der Energiekrise trotzdem für das Worst-Case-Szenario geplant. Wie die NW vor kurzem berichtete, gibt es bereits entsprechende Pläne der verschiedenen Kommunen im Bünder Land. Doch was ist mit der wirklich kritischen Infrastruktur? Um diese Frage zu klären, hat die NW beim Lukas-Krankenhaus, der Polizei und der Feuerwehr angefragt, wie diese sich auf einen längeren Stromausfall vorbereiten. Lukas-Krankenhaus &bdquo;Unser Notstromaggregat wird mit einem Dieselmotor von den Ausmaßen eines Schiffsmotors betrieben und startet automatisch, sobald es zu einem Spannungsabfall im Stromnetz des Krankenhauses kommt“, sagt Michaela Schmidt, Pressesprecherin für das Lukas-Krankenhaus. Der Dieseltank des Notstromaggregats sei so groß, dass ein regulärer Stromausfall über mehrere Stunden kompensiert werden kann. &bdquo;Für den Fall, dass ein längerer Stromausfall eintritt, kann der Motor auch mit Heizöl betrieben werden, das in großer Menge in den Heizöllagern des Hauses bevorratet wird, sodass das Krankenhaus für einige Tage autark Strom produzieren kann“, so Schmidt weiter. Mit der Notstromversorgung soll der Krankenhausbetrieb länger aufrecht erhalten werden können. Trotzdem: &bdquo;Nicht direkt für den Betrieb notwendige Prozesse würden in diesen Zeiten deutlich zurückgefahren“, sagt Schmidt. Das bedeutet dass geplante oder &bdquo;nicht lebensnotwendige Behandlungen und Interventionen“ bei einem Blackout verschoben werden würden. Aufrecht erhalten werden soll dagegen auf jeden Fall die Notfallversorgung von Patienten. Kreis-Polizei Durch den Fortschritt in der Telekommunikation reicht seit Jahren schon nur der Griff zum Handy, um im Notfall die Beamten der Kreispolizeibehörde herbeizurufen. Doch wie lassen sich die Beamten kontaktieren, wenn der Handy-Akku nicht mehr aufgeladen werden kann? &bdquo;Durch Polizei und Feuerwehr werden eine Vielzahl von Anlaufpunkten für die Bürger eingerichtet, sodass diesen die Möglichkeit gegeben wird, dort Kontakt aufzunehmen“, sagt Simone Lah-Schnier, Pressesprecherin der Polizei im Kreis Herford. Laut Lah-Schnier haben seit Beginn des Ukrainekriegs alle Polizeibehörden, nicht nur die im Kreis Herford, damit begonnen und sich auf den Ernstfall vorbereitet. Derzeit würden Absprachen mit einer vom Innenministerium gegründeten Landesgruppe laufen. Diese würden sich insbesondere um den &bdquo;Ausbau der Notstromversorgung polizeilicher Einrichtungen und die Aufstockung der vorgehaltenen Treibstoffvorräte“ drehen. Derzeit würde die polizeiliche Logistik verbessert, so Lah-Schnier. Aber auch die Personalplanung ist Teil der Vorbereitung. Im Falle eines Blackouts möchte die Polizei den Schwerpunkt darauf legen, dass genügend Personal verfügbar bleibt, sagt Lah-Schnier. Priorität hätte auch die &bdquo;Sicherstellung der Kommunikationsfähigkeit intern aber auch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern“. Schließlich soll noch die Mobilität der Polizei sichergestellt werden und dass sie erreichbar bleibt. Feuerwehr Die Anfrage der NW an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bünde wurde am 18. Oktober an die Stadt Bünde selbst weitergeleitet. Bis zum Redaktionsschluss lagen der NW noch keine Antworten vor.

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