Nach schwerem Unfall: Wie gefährlich ist die Osnabrücker Straße?

Bünde/Rödinghausen. Am Mittwochabend kam es zu einem schweren Zusammenstoß auf der Osnabrücker Straße (Landesstraße 546), die von Ahle nach Bruchmühlen führt. Zwei Fahrzeuge stießen frontal zusammen. Retter der Feuerwehr mussten die Opfer aus den demolierten Autowracks holen. Es ist nicht der einzige Unfall, der sich in jüngster Zeit auf der Osnabrücker Straße ereignet hat. Dabei verläuft die Straße zwischen der Brücke Schäferweg und der Einfahrt zum Tierheim in Ahle nahezu schnurgerade. Wie gefährlich ist die Osnabrücker Straße? In der vergangenen Zeit kam es hier teilweise zu schweren Unfällen (siehe Infokasten). Die Osnabrücker Straße ist auch laut dem Unfall-Atlas für 2020, der vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht worden ist, auffällig: Im Vorjahr waren innerhalb weniger Wochen gleich zwei Motorradfahrer bei Zusammenstößen schwer verletzt worden. So prallte ein Motorradfahrer Ende August 2020 auf der Osnabrücker Straße, unmittelbar an der Ortsgrenze zwischen Bünde und Rödinghausen, mit seinem Krad gegen ein Auto. Auf der Osnabrücker Straße befindet sich eine Gefahrenstelle Die Polizei hat die Osnabrücker Straße mittlerweile auf dem Radar. Denn auf Höhe der Einmündung "Am Wiedholz" befindet sich eine Unfallhäufungsstelle. "Das sind die Stellen, bei denen in der vergangenen Zeit schwere Verkehrsunfälle der gleichen Art und Weise passiert sind", erklärt Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier. Die Polizei analysiert ständig das Unfallgeschehen und identifiziert dann solche Stellen - wie an der Osnabrücker Straße zwischen Bruchmühlen und Ahle. Hierbei handelt es sich um einen Bereich von 300 Metern im Bereich "Am Wiedholz", der im Januar 2021 von der Polizei als Unfallhäufungsstelle gemeldet worden ist. Danach ist dann die Unfallkommission des Kreises Herford gefragt. Diese trifft Maßnahmen bei jenen Unfallhäufungsstellen. Der Grund, dass es sich hier um einen Unfallschwerpunkt handele, seien drei schwerere Unfälle seit 20. Juni 2019, erklärt Kreis-Sprecher Patrick Albrecht. "Die Gesamtzahl der Unfälle hat sich nicht erhöht. Auffällig ist jedoch eine hohe Zahl von Wildunfällen in einem längeren Abschnitt der Landesstraße. Auf vermehrten Wildwechsel wird allerdings mit den entsprechenden Gefahrenzeichen hingewiesen", sagt Patrick Albrecht. "Wildunfälle werden zudem in der Unfallkommissionsarbeit vom Grundsatz her bei geringeren Sachschäden nicht einbezogen." Doch die Unfallkommission schaute sich die Sache jetzt näher an. Kommt Tempo 70? Im Februar fand dann ein Ortstermin unter Beteiligung der Bezirksregierung an der Unfallhäufungsstelle an der Osnabrücker Straße statt. Hierbei wurde folgendes beschlossen: Die Stadt Bünde als zuständige Verkehrsbehörde prüft "unter Berücksichtigung der Vielzahl der Wildunfälle in dem gesamten Streckenzug, ob der Bereich der derzeitigen Gefahrenbeschilderung (etwa 1.100 Meter) entsprechend erweitert und mit einer Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h verbunden wird". Bedeutet: Die Behörde prüft, ob auf diesem Stück der Osnabrücker Straße zwischen Bruchmühlen und Ahle Tempo 70 gelten soll. Aktuell gilt dort Tempo 100. "Eine solche Beschränkung nur für den ,engeren' Bereich der Unfallhäufungsstelle - etwa 300 Meter - wurde von den Mitgliedern der Unfallkommission mehrheitlich nicht als zielführend angesehen", erklärt Patrick Albrecht. Eine Entscheidung steht noch aus. "Das gesonderte Verfahren der Stadt Bünde, in dem zunächst Verkehrsmessungen durchgeführt wurden, ist noch nicht abgeschlossen", so Albrecht.

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