Bünde. Paul von Lettow-Vorbeck wird künftig aus dem Bünder Stadtbild verschwinden. Im Rat gab es im Mai eine Mehrheit zum Antrag von SPD, Grünen und Linkspartei, dass die Straße umbenannt wird. Nun hat sich der SPD-Ortsverein Bünde wieder in die Debatte um die Umbenennung eingeschaltet und einen konkreten Vorschlag.
Beim jüngsten Mitgliedertreff im Restaurant „Zur Klinke“ stimmten die Anwesenden für die neue Bezeichnung „Elsestraße“. Damit griff die SPD ihren alten Vorschlag auf, der auch aktuell in den sozialen Medien kursierte, heißt es in einer Mitteilung des SPD-Ortsvereins Bünde. „Es wäre schön, wenn es jetzt endlich gelänge unter dem Thema Lettow-Vorbeck-Straße auch in Bünde einen Schlussstrich zu ziehen“, betonten die Mitglieder des SPD-Ortsvereins, der sich nach eigener Aussage seit den 1980er Jahren für die Umbenennung einiger Straßen in Bünde bemüht habe.
"Eine geografisch logische Lösung"
Die Verlängerung der bisher nur 350 Meter langen Elsestraße ab Abzweig Klinkstraße jetzt über die Else hinweg bis zur Blankener Straße wäre eine geografisch logische und wenig angreifbare Lösung, finden die Sozialdemokraten. „Damit nehmen wir einen lokalen Bezug zu unserer Else und werten den besonderen Charakter Bündes als Stadt am Fluss auf“, sagt Ulrich Althoff, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bünde.
Mitte Mai des Jahres hatte der Stadtrat nach kontroverser Aussprache für einen neuen Straßennamen gestimmt. An der Entscheidungsfindung sollte die Bünder Öffentlichkeit angemessen beteiligt werden bevor der Verkehrsausschuss dann das letzte Wort haben soll. „Der alte Namensgeber General Paul von Lettow-Vorbeck führte deutsche Truppen im Ersten Weltkrieg in Afrika und war maßgeblich am dortigen Völkermord an dem Volk der Herero beteiligt. Im Inland wird ihm seine Unterstützung des Kapp-Putsches 1920 gegen die demokratische Reichsregierung unter Gustav Bauer (SPD) zur Last gelegt“, schreibt die SPD.