Bünde darf endlich wieder feiern

Bünde. Volksfeste, Schützenfeste, Kirmes – monatelang war in Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen nichts dergleichen erlaubt. Angesichts der Corona-Pandemie war auch nicht daran zu denken. Eher als gedacht gibt es jetzt aber Grund zur Vorfreude: Tatsächlich sind laut neuer Coronaschutzverordnung Volksfeste und Co. ab jetzt wieder möglich, wenn sowohl die landesweite als auch die kommunale Inzidenz unter zehn liegen. Und das ist der Fall. Am Freitag wies das Robert Koch-Institut einen Wert von 1,6 aus; für ganz NRW lag die Inzidenz bei 5,9. Aber: Bei Veranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmern müssen alle nicht vollständig geimpften Personen ein aktuelles negatives Testergebnis vorlegen. Es soll entweder Zugangskontrollen oder stichprobenartige Kontrollen der Tests geben. Und: Diskotheken dürfen jetzt auch wieder öffnen. Aber was bedeutet diese Entscheidung für Bünde? Etliche Veranstaltungen, die in den kommenden Wochen stattfinden sollten, wurden bereits abgesagt. Rudern Veranstalter jetzt doch noch mal zurück und machen ihre Events möglich? WILHELMSHÖHE Diese Nachricht wird Betreiber von Clubs und Diskotheken freuen. Ab dem kommenden Wochenende dürfen sie ihre Läden wieder öffnen – unter gewissen Voraussetzungen jedenfalls. Ganz ohne Regeln geht es trotz der aktuell niedrigen Inzidenzwerte aber dennoch nicht. Betreiber von Clubs und Diskotheken müssen die Gäste, ähnlich wie in Restaurants, erfassen. Das kann zum Beispiel mit einer einfachen Kontaktliste oder mit Apps für das Handy passieren. Zudem müssen die Gäste vollständig geimpft sein oder einen negativen Test vorlegen. Dann darf sogar ohne Maske getanzt werden. In Bünde lud die Wilhelmshöhe vor der Corona-Pandemie regelmäßig junge Leute zum Feiern und Tanzen ein. Die nach eigenen Angaben älteste Diskothek Deutschlands ist mittlerweile aber seit mehr als einem Jahr coronabedingt geschlossen. Im Internet melden sich die Betreiber der Diskothek jetzt zu den Öffnungen zu Wort. &bdquo;Das sind erst einmal super Nachrichten für uns“, heißt es in einem aktuellen Beitrag auf Facebook. Doch eine Öffnung lasse sich &bdquo;so schnell nicht umzusetzen“. Schließlich müsse auch noch ein &bdquo;von der lokalen Gesundheitsbehörde abzunehmendes Konzept“ erarbeiten werden, teilen die Betreiber weiter mit. Daher bleibt die Diskothek an der Holzhauser Straße erst einmal noch geschlossen. &bdquo;Wir haben dieses Wochenende nicht auf.“ Daher bitten die Betreiber um Geduld: &bdquo;Gebt uns ein bisschen Zeit die Sachen zu regeln, wir werden Euch in den kommenden Tagen über den aktuellen Stand der Dinge informieren.“ Die NW hat auch bei der Wilhelmshöhe direkt nachgefragt. Auf mehrfache Anfragen hatte Geschäftsführerin Nicole Glösemeier aber nicht geantwortet. Dass die Gastronomen in der Region den Betrieb aus dem Stand nicht so schnell hochfahren können, ist keine Überraschung. Zwar sei die Euphorie bei den Betreibern laut Gaststättenverband Dehoga NRW groß, doch ist nach einer oft mehr als einjährigen Pause eine gewisse Anlaufzeit notwendig. Zudem verweist man auf den Personalmangel in der Gastronomie. So müssen die Betreiber Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückholen oder erst einmal finden und anlernen. Das brauche Zeit. SOMMER IM PARK Veranstaltungen sind von Seiten der Stadt nicht geplant. &bdquo;Wir starten wieder nach den Sommerferien“, sagt Ralf Grund vom Stadtmarketing. Der BTW Bünde, neben einigen anderen Vereinen sonst bei der Veranstaltungsreihe &bdquo;Sommer im Park“ dabei, plant nach den Sommerferien eine Art Kick-Off-Sportevent, voraussichtlich eine ganztägige Veranstaltung an einem Samstag im August/September, sagt BTW-Marketing-Managerin Veronica Rendler. SCHÜTZENFESTE Traditionell beschließt die Bünder Schützengesellschaft den Reigen der Schützenfeste im Sommer. Das wird in diesem Jahr aber erneut nicht der Fall sein. Nach der Absage im vergangenen Jahr wird es auch 2021 kein Schützenfest geben, teilt der Verein auf seiner Internetseite mit. OKTOBERFESTE Auch das Oktoberfest des RGZV Bruchmühlen in der Mehrzweckhalle wird es 2021 wohl nicht geben. &bdquo;Wir beraten uns noch einmal, aber zu 90 Prozent wird es nicht stattfinden“, sagte der Vereinsvorsitzende Erich Kowert und verweist auf die Probleme bei der Erfüllung der Auflagen. &bdquo;Wenn wir zum Beispiel statt 1.000 nur 500 bis 600 Leute reinlassen können, lohnt sich das nicht“, erklärt Kowert. Der RGZV Holsen, der ebenfalls ein Oktoberfest ausrichtet, wollte sich noch nicht äußern. ZWIEBELMARKT Für den Bünder Zwiebelmarkt gibt es leise Hoffnung. Denn noch ist Bündes größtes Stadtfest nicht abgesagt. Die Verwaltung wartet weiterhin die Entwicklung des Infektionsgeschehens ab und will erst Ende des Monats eine Entscheidung treffen. WEIHNACHTSMARKT Neben dem Zwiebelmarkt bleibt auch die Hoffnung auf einen Weihnachtsmarkt. Denn auch die Organisatoren von &bdquo;Ein Weihnachtsbaum für Bünde“ haben noch nicht entschieden, ob der Markt am ersten Adventswochenende wieder über die Bühne gehen kann. &bdquo;Wir werden uns Anfang August zusammensetzen und darüber beraten“, sagt Michael Hellmann vom ausrichtenden Verein zur Förderung der Jugendarbeit in Bünde.

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