Endlich Normalität: So geht es den Geschäften mit Shopping ohne Test

Bünde. An Regentagen ist in den Bünder Einkaufsstraßen Esch- und Bahnhofstraße oft nicht viel los – daran ändern auch die gelockerten Corona-Regelungen nichts. Doch als das Shoppen nur mit Testpflicht möglich war, sah es auch an Sonnentagen ähnlich aus. Seit Ende Mai gilt die aber nicht mehr. Der Besuch in den Einzelhandelsgeschäften ist seitdem wieder ganz normal möglich, auch ohne Termin. Für die Einzelhändler ein Grund zum Aufatmen. Doch ist jetzt wirklich wieder mehr los in ihren Geschäften – und reicht das? Für die Passanten, die gestern am Nachmittag in der Eschstraße mit Einkaufstasche unterwegs waren, ist das Shoppen und Bummeln ohne Testpflicht eine echte Erleichterung. &bdquo;Wir kommen aus Bielefeld und haben 30 Jahre in Bünde gewohnt. Das ist für uns wesentlich schöner. Man kann spontaner sein", sagt ein Ehepaar im Vorbeigehen. Zwei ältere Bünder sagen, sie seien auch mit Testpflicht zum Einkaufen gekommen: &bdquo;Wir nehmen, wie es kommt. Aber so ist es natürlich schöner", sagen sie. In den Geschäften kommt die Freude über den Wegfall der Testung jedoch nicht überall an. Eschstraße wieder leerer So wie beim Lederwarengeschäft &bdquo;Laure, Bags and Travel" von Beate Laure. &bdquo;Erst fing es gut an. Doch seit letzter Woche ist irgendwie alles wieder unten. Die Straßen sind leer", sagt Laure. Für sie liegt das zum einen an Corona, zum anderen aber auch daran, dass die Innenstadt oft schlecht geredet werde und wichtige Kerngeschäfte wie C&A fehlen. Dabei sei es so wichtig, jetzt wieder mehr verkaufen zu können. &bdquo;Corona hat uns richtig einen mitgegeben. Viele haben auch keine neue Ware mehr geordert, weil sie vorher nichts mehr verkauft haben. Der Onlinehandel nimmt immer mehr zu." Eher verhalten beurteilt auch Juwelier und Uhrmacher Mario Kallmeter die aktuellen Entwicklungen. &bdquo;Die Kunden gehen jetzt wieder bevorzugt in die Stadt, das war mit der Testpflicht nicht so", sagt er. Trotzdem dürften sich immer noch nur zwei Kunden im Laden aufhalten. &bdquo;Es ist noch nicht wieder so wie vorher." Entscheidend sei für ihn der Herbst und die Frage, ob das Weihnachtsgeschäft erneut wegfalle. &bdquo;Da hängt viel dran", sagt er. Wesentlich positiver sieht Modegeschäft-Inhaber Sven Pohrt die aktuelle Kundenanzahl. Erst vor kurzem hat er sein drittes Modegeschäft &bdquo;Mode & Meer" in den alten Räumlichkeiten der Lese-Ecke eröffnet. Er schaut durch die Öffnung der Gastronomie und die steigende Impfquote positiv in die Zukunft: &bdquo;Seit die Testpflicht weggefallen ist, läuft es ganz gut. Gerade durch die geöffnete Gastronomie wird die Innenstadt wieder mehr belebt. Bei uns herrscht fast wieder Normalbetrieb", sagt der Inhaber. Die Testpflicht sei für viele ein Hemmnis gewesen. In der Modebranche läuft es gut Für das Bünder Modehaus war der Monat Juni laut Mitinhaber Christoph Lanvers &bdquo;bombastisch". &bdquo;Wir sind hochzufrieden und sehr, sehr erleichtert. So kann es weitergehen", so Lanvers. Bei vielen Kunden sei ein großer Nachholbedarf dagewesen. Gerade was den Kauf von Hosen angeht. Lagerbestände habe man gut abbauen können. Auch in der Buchhandlung von Christel Knöll geht es voran. &bdquo;Es läuft wesentlich besser", sagt sie. Es sei toll, dass die Kunden jetzt endlich wieder durch die Tür hereinkommen können. Ohne Termin. Die Absprache der Einkaufstermine sei ja auch für sie aufwendig gewesen. Vorher sei ihre Tür auch immer auf gewesen und sie habe die Bücher zu den Kunden gebracht. Der Einfallsreichtum, den man in den letzten Monaten habe entwickeln müssen, helfe aber auch jetzt noch weiter. Kunden können in der Buchhandlung jetzt auch online Bücher vorbestellen und abholen. Darüber hinaus hat Christel Knöll einen Gartenschrank installiert, aus dem sich Kunden ihre Bestellungen abholen können – auch wenn sie nicht da sei. So könne die Buchhandlung gut weiter bestehen, so wie die 71 Jahre zuvor. Die Frage, ob ein neuerlicher Lockdown aufgrund der Delta-Variante den Einzelhandel wieder einschränken werde, treibt natürlich auch die Geschäftsinhaber in Bünde um. &bdquo;Das schwebt immer ein bisschen über uns", sagt Büka-Mitinhaber Lanvers. Aber so wie in allen anderen Geschäften hofft man auch im Bünder Modehaus, dass es keine neuerlichen Einschränkungen und Schließungen geben wird.

Meistgelesen