Mängel an Skatepark: Welches weitere Gelände kommt in Frage?

Bünde. Christopher Lecher (33) und Kai Danielmeier (26) aus Bünde wünschen sich einen neuen Skatepark (die NW berichtete). Die Skateranlage am Autohof ist mehr als zwanzig Jahre alt und weist in den Augen der Skater erhebliche Mängel auf. Die Ränder der Rampen sind an einigen Stellen locker und stehen nach oben, Skateboard-Rollen können darunter hängen bleiben. Fingerbreite Spalten in den Rampen sind für die schmalen Räder der Roller gefährlich. Der Jugendhilfeausschuss hat bereits im November 2019 über einen möglichen Standort für eine neue Anlage diskutiert, jedoch noch keine Entscheidung getroffen. Die Stadt prüft noch. Das Gelände an der Bismarckstraße neben der Post, welches die CDU vorgeschlagen hatte, werde derzeit in Sachen Planungsrecht, Schallschutz und mögliche Altlasten im Boden geprüft, schreibt Stadt-Sprecherin Doris Greiner-Rietz auf Anfrage der Neuen Westfälischen. Beim Cordes-Gelände, welches die SPD ins Gespräch gebracht hatte, stehe eine politische Entscheidung zur Nutzung des Geländes noch aus. Stadtverwaltung will Anlage am Autohof erhalten Die Erstausstattung der Anlage am Autohof (inklusive Baukosten) mit zwei Beachvolleyball-Feldern, zwei Basketballkörben, Skaterampen und der Bepflanzung hat 1999 100.000 DM gekostet. Es sei davon auszugehen, dass eine vergleichbare Anlage heute ein Vielfaches kosten würde, zitiert Greiner-Rietz aus der Vorlage der Ausschusssitzung im November 2019. Der Standort am Autohof habe, trotz eher schlechter Lage, einen großen Vorteil: Das geräuschintensive Skaten beeinträchtigt keine direkten Nachbarn, es gebe nur selten Beschwerden aus der Bevölkerung. Darum soll der jetzige, alte Standort auf jeden Fall behalten werden. Eine mögliche neue Skateranlage in der Innenstadt sollte somit eher die bestehende ergänzen als ersetzen. Die Verwaltung regte 2019 an, einen Freizeitort für junge Menschen mit einer Skateranlage, Ballspielflächen, Spielgeräten für Jugendliche sowie Sitzterrassen entlang der Else zu schaffen. Denn ein Skatepark ziehe auch nicht-skatende Jugendliche an. In der warmen Jahreszeit könnten die Mitarbeitenden der Offenen Kinder- und Jugendarbeit hier einen temporären Treffpunkt betreiben. Die Mitarbeiter des Jugendamtes schlugen ein kleines Jugendcafé in einem Wohncontainer vor. &bdquo;Firmen haben oft keine Ahnung vom Skaten" Und der Bedarf wäre jedenfalls da: 48 Mitglieder zwischen 17 und 35 Jahren zählt allein die Skategruppe von Lecher und Danielmeier, welche die Skateranlage am Autohof regelmäßig nutzt. Dazu kämen die &bdquo;Scooter-Kids". An manchen Tagen wären allein 30 rollerfahrende Kinder auf den Rampen unterwegs. Hundert Kinder und Jugendliche nutzten die Anlage regelmäßig, schätzt Lecher. In umliegenden Städten wie Lübbecke und Melle seien innerhalb kurzer Zeit neue Skateranlagen entstanden. Lecher und Danielmeier fragen sich, wieso das in Bünde so lange dauert. &bdquo;Für den Fußball wird so viel gemacht", bemerkt Danielmeier. Die Skater sieht er stiefmütterlich behandelt. &bdquo;Könnten die Städte untereinander nicht Skate-Elemente austauschen, die sie nicht mehr brauchen?", schlägt Danielmeier vor. Eine neue Skateanlage für Bünde würden die beiden gerne mitplanen. Häufig wählten die Kommunen das günstigste Angebot. &bdquo;Diese Firmen haben aber oft keine Ahnung vom Skaten", kritisiert Lecher. Und nennt gleich ein Beispiel aus Bünde: Die Kanten der Anlage am Autohof seien mit Edelstahl beschlagen. Darauf rutschten Skateboards jedoch nicht. Für Skateboardfahrer sind sie damit ungeeignet. An weitreichenderen Planungen, die für die Skateranlage zukünftig zur Attraktivitätssteigerung vorgesehen sind, solle die Skaterszene auf jeden Fall beteiligt werden, schreibt Greiner-Rietz.

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