Schulen stehen wegen Selbsttests vor einem Berg an Arbeit

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Lieferung annehmen, Päckchen für die Klassen abzählen und testen: So hat sich Marion Bienen, Schulleiterin der Realschule Bünde-Mitte, die Verteilung der Test-Kits an ihre Schüler vorgestellt. &bdquo;Die Bausteine, wie Testbehälter, Röhrchen und Stäbchen, kamen aber einzeln und wir haben dann für jeden Schüler alles zusammengestellt", schildert sie den zusätzlichen Aufwand für das Schulkollegium. Seit Montag werden den Schülern der weiterführenden Schulen in Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen Corona-Selbsttests zur Verfügung gestellt. Als Erstes wurde an der Erich-Kästner-Gesamtschule getestet, ab Dienstag folgten alle anderen Schulen. Die Situation sei für viele Schüler noch ungewohnt, gibt Marion Bienen einen weiteren Einblick. &bdquo;Es gab viele Schüler, die in der Situation selbst gesagt haben, dass sie den Test nicht machen wollen. Wir zwingen da natürlich auch niemanden." Viele Schüler hätten keine Vorstellung, was sie tun müssen und seien unsicher, sagt sie. &bdquo;Wir telefonieren da jetzt mit den Eltern und versuchen den Schülern die Angst zu nehmen." Trotz der Herausforderungen zieht Marion Bienen eine insgesamt gute Bilanz für die ersten Testtage an der Realschule Bünde-Mitte. 500 der 700 Schüler seien nun erst mal getestet. &bdquo;Die nächste Lieferung ist auch schon da. Am Montag nach den Ferien testen wir dann wieder", sagt Bienen. 38 einzelne Schritte bis zur eigentlichen Testung Auch Guido Broziewski Blomenkamp, Leiter der Realschule Bünde-Nord, verweist auf die positiven Erfahrungen der ersten Testrunde: &bdquo;Ich habe noch keinen kompletten Überblick, aber ich schätze, dass nur etwa fünf Prozent eine Widerspruchserklärung abgegeben haben", sagt er. Generell sei die Akzeptanz bei den Schülern sehr hoch gewesen. &bdquo;Es ist alles gut gelaufen, die Kinder sind mit den Tests gut zurechtgekommen. Wir hatten keinen einzigen positiven Test", sagt er. Kritisch betrachtet der Schulleiter aber ebenfalls den organisatorischen Aufwand, um die Testungen vorzubereiten und durchzuführen. &bdquo;Wir haben mehrere Stunden mit einem Krisenteam getagt und den genauen Ablauf besprochen, auch weil sich die Lehrerkollegen ja einem erhöhten Risiko aussetzen." Zwar gebe es ein Erklärvideo der Herstellerfirma, doch das sei für den schulischen Gebrauch nur bedingt geeignet. &bdquo;Es sind 38 einzelne Schritte bis zur Testung. Die Tests erhöhen die Sicherheit für alle, angesichts des großen Aufwandes würde ich aber dafür plädieren, die Kinder anzuleiten und die Tests dann zu Hause machen zu lassen", ergänzt der Schulleiter. Von einem hohen Aufwand spricht auch Andreas Hillebrand, Schulleiter der Gesamtschule Rödinghausen. &bdquo;Die Testkits müssen wir in der Schule ja noch zusammenstellen. Das haben bei uns schon am Montag Lehrkräfte in ihren Freistunden gemacht", sagt er. Trotzdem unterstreicht er: &bdquo;Das Testen muss Routine werden." "Ich möchte das nach Ostern nicht wiederholen" Insgesamt 400 Schüler haben sich in am Dienstag und Mittwoch in der ersten Stunde selbst getestet. &bdquo;Das lief gut. Mit dem Krisenteam wurde das gut vorbereitet und für den Fall eines positiven Test hat eine Person des Krisenteams vor jedem Klassenraum gewartet, um sich des Schülers oder der Schülerin anzunehmen." Für die Selbsttestung nutze die Schule ein Erklärvideo vom Land. Wenig Verständnis hat Hillebrand allerdings für die fehlenden Tests für Lehrkräfte: Die müssten weiterhin in ein Testzentrum fahren. An der Gesamtschule werde nun jede Woche getestet, so Hillebrand, da sich die Schule im wöchentlichen Wechselunterricht befindet. Er hofft, dass sich noch einige Schüler und Eltern mehr von den Tests überzeugen lassen. &bdquo;Sie sehen dann ja auch, dass es nicht schlimm ist", so Hillebrand. Für Thomas Holste-Malavasi, Leiter des Gymnasiums am Markt, kommt eine weitere Testung in der Schule dagegen eigentlich nicht in Frage: &bdquo;Ich möchte diese Organisation nach Ostern nicht wiederholen. Das ist zu viel", sagt er. Die Tests dann auch noch selbst zusammenzustellen, dafür hätten die Schulen im Moment keine Zeit, sagt der Schulleiter Fünf Tage lang habe sich das Kollegium und die Mitarbeiter des Gymnasiums auf die erste Testrunde vorbereitet. Zwar funktioniere das Testen selbst gut und es gab keinen positiven Test, trotzdem sagt Holste-Malavasi: &bdquo;Für uns wäre es entlastend, wenn die Schüler den Test zuhause machen würden und von ihren Eltern begleitet werden."

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