Ab Mitternacht: Nächtliche Ausgangssperre in allen Kommunen des Kreises Herford

Kreis Herford. Die steigenden Corona-Zahlen im Kreis Herford haben Konsequenzen: Landrat und Bürgermeister haben sich darauf geeinigt, eine Ausgangssperre für alle Städte und Gemeinden im Kreis Herford zu verhängen. Außerhalb der eigenen Wohnung wird der Aufenthalt in der Zeit von 21 Uhr abends bis 4 Uhr morgens untersagt. Ausnahmen sind wichtige Gründe, dazu zählen laut einer Verfügung von Landrat Jürgen Müller, die im Laufe des Nachmittags veröffentlicht werden soll, unter anderem: Berufliche Tätigkeit, die zwingend in diesem Zeitraum erfolgen muss. Unterstützung Hilfsbedürftiger dringende Arztbesuche, auch dringende tierärztliche Besuche Begleitung Sterbender Verlassen der Wohnung zum Schutz von Leib und Leben (zum Beispiel bei einem Brand). Wer während der Ausgangssperre von Polizei oder Ordnungsamt angehalten wird, muss "die gewichtigen Gründe glaubhaft" belegen können, heißt es in der Verfügung. Ansonsten drohen Geldstrafen. Ausnahmen zum Jahreswechsel Diese Regelungen gelten ab Heligabend, allerdings wurden für die Weihnachtstage und auch den Jahreswechsel weitere Ausnahmen gemacht. Die Ausgangssperre gilt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember von 0 bis 4 Uhr in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember von 0 bis 4 Uhr in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember von 0 bis 4 Uhr in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar von 1 bis 6 Uhr. Weitere Maßnahmen beziehen sich auf Gottesdienste, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie eine Maskenpflicht in Fahrzeugen und am Arbeitsplatz. "Wir bedauern es ausdrücklich, dass die Landesregierung unserer Forderung, die Gottesdienste zu untersagen, nicht zugestimmt hat", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Landrat und Bürgermeistern. Die Landesregierung ermögliche es, die Anzahl der zugelassenen Teilnehmer bei Gottesdiensten in Gebäuden um 30 Prozent auf höchstens 175 Personen zu begrenzen und eine Gesamtlänge von maximal 45 Minuten zuzulassen. "Wir müssen handeln" Außerhalb geschlossener Räume könnten 250 Personen teilnehmen "Wir fordern alle Glaubensgemeinschaften dazu auf, dem Beispiel der evangelischen und katholischen Kirche zu folgen und auf Präsenzgottesdienste ganz zu verzichten", heißt es in der Erklärung weiter. Die weitergehenden Beschränkungen seien derzeit alternativlos. "Die Zahl der Neuinfizierten und der Todesfälle steigt immer weiter an. Auch in den Krankenhäusern erhöht sich die Zahl der Corona-Patienten stetig. Die Situation lässt uns keine Wahl: Wir müssen jetzt handeln – und das werden wir kreisweit einheitlich tun", erklärt Landrat Jürgen Müller. "Wir appellieren nochmals eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger: Verbringen Sie die Feiertage nur im engsten Familienkreis. Beachten Sie auch darüber hinaus immer die Hygiene- und Abstandsregeln und vermeiden Sie grundsätzlich unnötige Kontakte. Wir können es uns nicht erlauben, das Corona-Virus durch unvorsichtiges Verhalten noch mehr zu verbreiten", sind sich die Bürgermeister und der Landrat der Mitteilung zufolge einig. Weitere Einschränkungen im Überblick Gottesdienste:Die Kirchen und Gemeinden reduzieren ihre bereits verringerten Teilnehmer-Kapazitäten der für Gottesdienste und andere Zusammenkünfte nochmals um 30 vom Hundert. "In keinem Fall nehmen mehr als 175 Personen an Gottesdiensten und anderen Zusammenkünften in einem Gebäude teil", heißt es vom Kreis Herford. Gottesdienste und ähnliche Zusammenkünfte zur Religionsausübung in geschlossenen Räumen sind auf eine Dauer von höchstens 45 Minuten beschränkt. Außerhalb geschlossener Räume ist die Zahl der Teilnehmenden auf 250 beschränkt. Handel- und Dienstleistungseinrichtungen:Die Anzahl der gleichzeitig in Handels- und Dienstleistungseinrichtungen mit Kundenverkehr anwesenden Kunden darf eine Person pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche nicht übersteigen. Maskenpflicht am Arbeitsplatz:Im betrieblichen Zusammenhang ist innerhalb geschlossener Räumlichkeiten, in denen mehr als eine Person anwesend ist, eine Alltagsmaske zu tragen, soweit es sich nicht um Personen handelt, die demselben Haushalt angehören. Der Arbeitgeber hat auf die Einhaltung dieser Regelungen hinzuwirken. Masken auch im Auto In gut durchlüfteten Werkshallen kann für körperlich anstrengende Arbeiten auf das Tragen einer Alltagsmaske verzichtet werden, wenn sichergestellt ist, dass zu anderen Personen dauerhaft ein Abstand von mindestens 2 Metern eingehalten wird. Maskenpflicht in Fahrzeugen: Bei gemeinsamen Fahrten in Fahrzeugen ist eine Alltagsmaske zu tragen, wenn Personen aus verschiedenen Haushalten anwesend sind. Ausgenommen sind Personen in Einsatzsituationen von Sicherheitsbehörden, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz, sofern nicht bereits im Einzelfall geregelt. Die Beschränkungen gelten zunächst bis zum 10. Januar.

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