Bei Bränden oder Amokalarm: So schützt eine Firma aus Bünde Menschenleben

Bünde. In Gebäuden, in denen sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten, gelten strenge Brandschutzregeln. Schließlich müssen für eine schnelle Evakuierung alle Sicherheitsmaßnahmen ineinandergreifen. Neben feuerfesten Türen oder breiten Fluchtwegen zählen dazu auch technische Systeme wie Gefahrenmeldeanlagen. Das Bünder Unternehmen &bdquo;STS Systemtechnik Elektroakustik“ hat sich auf die Planung, Montage und Instandhaltung dieser Anlagen spezialisiert. Spätestens seit der durch Schweißarbeiten ausgelösten Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen mit mehreren Toten im Jahr 1996 seien die Vorschriften immer weiter verschärft worden, weiß Andreas Schlüter. Er ist seit mehr als 30 Jahren in der Branche tätig. Im August 2020 hat er zusammen mit Iryna Böke &bdquo;STS Systemtechnik Elektroakustik“ gegründet. Ein Jahr später ist Alexander Faist als dritter Geschäftsführer dazugestoßen. Auch Böke und Faist verfügen über viele Jahre Erfahrung in der Branche. &bdquo;Nur der Schritt in die Selbstständigkeit war neu für uns“, sagt Böke. Unternehmen wächst von fünf auf aktuell 22 Mitarbeiter Offensichtlich ist dieser Schritt bislang sehr gut gelungen. Als das Unternehmen vor etwas mehr als fünf Jahren in der ehemaligen Sparkassenfiliale in Hunnebrock startete, hatte es fünf Mitarbeiter. Aktuell sind es 22. Weil die alten Räumlichkeiten zu klein geworden waren, erwarb &bdquo;STS Systemtechnik Elektroakustik“ – wie bereits berichtet – im Sommer die ehemalige Sparkassenfiliale in Holsen. Mittlerweile ist der Firmensitz dorthin verlagert worden. Zum Thema: Spezialist für Notfallwarnsysteme kauft ehemalige Sparkassen-Filiale in Bünde Die Mitarbeiter sind aber größtenteils in ganz Deutschland unterwegs. Renommierte Supermarktketten und die Betreiber großer Einkaufszentren wie der Ernst-August-Galerie in Hannover vertrauen auf die Dienste der Bünder. Auch viele Schulen, wie die Erich-Kästner-Gesamtschule in Bünde, habe eine von STS installierte Anlage. Anlagen müssen verlässlich auf Gefahr aufmerksam machen Die gesetzlichen Vorgaben sind kompliziert, ganz grob gesprochen gilt laut Andreas Schlüter aber: &bdquo;Wenn bei einem Bestandsbau Veränderungen an der Fläche vorgenommen werden, müssen auch die aktuellsten Vorschriften beachtet werden.“ Und die sehen in vielen Fällen das Vorhandensein einer sogenannten Sprachalarmierungsanlage vor. Wenn also in einem Supermarkt oder in einer Schule die Brandmeldeanlage auslöst, müssen die Menschen in dem Gebäude verlässlich auf die Gefahr aufmerksam gemacht werden, damit sie sich auf den Weg zum Ausgang machen. Mehr Wirtschaft aus Bünde: Bünder Visionär entwickelt Raumkonzepte für die Arbeitswelt der Zukunft Da im Fall einer Panik ein entsprechender Geräuschpegel einkalkuliert werden muss, müsse die Durchsage trotzdem klar verständlich sein, nennt Alexander Faist eine der vielen Anforderungen. Die individuell gestaltbaren Durchsagen könnten zudem entweder automatisch oder per Knopfdruck starten. Bünder Unternehmen hat sich einen Namen erarbeitet Wichtig sei aber, dass die Anlage selbst nach einem Stromausfall noch für mindestens 30 Stunden funktioniert. Im Brandfall müsse das System zudem für mindestens 30 Minuten evakuieren können. &bdquo;Daher stehen unsere Anlagen in gesonderten Räumen und verfügen über Akkus. Außerdem braucht man spezielle Kabel, die Bränden standhalten können“, erklärt Faist. Zwar sei aktuell nur der Brandfall gesetzlich geregelt, ergänzt Andreas Schlüter, doch auch sogenannte Amokalarme könnten nachträglich auf die Gefahrenmeldeanlagen aufgespielt werden. Da die Installation sowie die Wartung derartiger Systeme in hohem Grad sicherheitsrelevant ist und im Zweifelsfall viele Menschenleben vom reibungslosen Funktionieren abhängen, komme es in der Branche auch auf Vertrauen an. &bdquo;Wir haben uns einen Namen erarbeitet. Bei uns funktionieren die Systeme und unsere Techniker wissen, was sie machen. Dafür investieren wir viel in Schulungen und Zertifizierungen. Denn Mund-zu-Mund-Werbung ist die beste Werbung“, sagt Iryna Böke. Aufgrund der sehr guten Auftragslage ist das Unternehmen derzeit gut ausgelastet. Daher wird zusätzliches Personal gesucht, erklärt die Geschäftsführerin. Im weitesten Sinne könne sich jede und jeder mit einer elektrotechnischen Ausbildung bewerben. Die Aussichten für die Branche seien insgesamt positiv. Marktforschende erwarteten weiteres Wachstum, da aufgrund geänderter Gesetze viele Anlagen in den kommenden fünf Jahren erneuert werden müssen – um im Ernstfall möglichst viele Menschenleben zu schützen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen