Wieder Ärger um Straßenlaternen in Bünde

Bünde. Das ist wohl die etwas andere Weihnachtspost: Ein Anwohner der Siedlung Reinkenort in Spradow (Reinkenortstraße, Bunzlauer Straße und Am Jägerkrug) hat einen Brief der Stadt Bünde im Briefkasten. Der Inhalt: Die Anwohner sollen für eine neue Straßenbeleuchtung zahlen. Die Anlieger sollen sich mit einem Beitrag von 500 Euro je aufzustellender neuer Leuchte beteiligen. Wer mit dieser Vorgehensweise einverstanden ist, soll eine &bdquo;verbindliche Kostenübernahme-Erklärung" innerhalb von drei Wochen unterschreiben. Nur wenn die Anwohner sich an den Kosten beteiligen, gibt es eine Beleuchtung. Für den NW-Leser wird der &bdquo;Sicherheitsaspekt" von der Stadt vernachlässigt. &bdquo;Bei der Aufstellung von 30 Leuchten in Reinkenort mit je 500 Euro pro Lichtpunkt, muss ein Gesamtbeitrag von 15.000 Euro zusammenkommen, damit die Maßnahmen realisiert werden kann", heißt es im Schreiben der Stadt, das der NW vorliegt. Und weiter: &bdquo;Dieser Beitrag ist auf 39 Grundstücke zu verteilen." Für den Leser bedeutet das: Er muss als Anliegeranteil 385 Euro blechen. Von einer &bdquo;freiwilligen Kostenbeteiligung" spricht die Stadtverwaltung – im Gegenzug fürs Geld gibt’s nachts wieder Licht. &bdquo;Wer so eine Maßnahme nicht finanzieren kann oder will, sollte das Vorhandene so lassen und nicht die Anwohner anpumpen", findet der Bünder. Politik wollte, dass sich die Anwohner finanziell beteiligen Rückblick: Diese Vorgehensweise geht aus einem politischen Beschluss aus dem September 2015 zurück. Der Planungsausschuss hat damals beschlossen, dass eine &bdquo;Neuaufstellung der Straßenbeleuchtung in den Außenbereichen grundsätzlich nur erfolgen soll, sofern sich die Anlieger in dem jeweiligen Straßenabschnitt im Rahmen eines Vertrages freiwillig an den Kosten beteiligen." Mit jenen 500 Euro pro neuer Leuchte sollen sich die Anlieger beteiligen, wenn die Stadt die alten Masten abbaut und durch neue LED-Leuchten ersetzt. Das alte Freileitungsnetz mit Holzmasten in den Außenbezirken war für die Stadt früher ein teures Unterfangen: &bdquo;Allein die Pflege und Wartung hat 30.000 Euro pro Jahr gekostet", erzählt Karsten Unger vom Bereich Verkehrsplanung und Straßenbau. Seit 2015 werden im Außenbezirk die alten Masten kontinuierlich zurückgebaut. Auf der Internetseite der Stadt Bünde unter www.buende.de unter der Rubrik &bdquo;Straßenbeleuchtung" gibt es eine Liste, auf der alle Straßen stehen, an der das Freileitungsnetz zurückgebaut wurde und wird. Nach Aussage von Karsten Unger wird die Stadt damit im Jahr 2021 durch sein. Im kommenden Jahr soll auch die Siedlung Reinkenort neue Leuchten bekommen, sofern sich die Anwohner daran beteiligen wollen. Die Kosten werden laut Unger wie folgt aufgeteilt: Pro neuer Leuchte übernehmen die Anwohner 500 Euro, knapp 1.000 Euro trage die Stadt. An manchen Straßenim Stadtgebiet war es erst dunkel Wie ist das weitere Prozedere? &bdquo;Wenn sich 100 Prozent der Anlieger direkt beteiligen wollen, können die Aufträge vergeben werden", sagt Unger. &bdquo;Sagen 80 Prozent direkt ,nein’, dann kann ich das Buch zuklappen." Bedeutet: Es gibt keine neue Beleuchtung. &bdquo;An manchen Straßen hat es gedauert, bis sich die Anlieger dafür entschieden haben", erzählt Unger. Dort sei es erst ein bis zwei Jahre dunkel gewesen. &bdquo;Es ist möglich, im Nachhinein erst neue Leuchten aufzustellen." Und steht es pari? Dann werde noch einmal nachgefragt und es komme gegebenenfalls zu einen Außentermin, so Unger. Der Anwohner hat einen Vorschlag, der aus seiner Sicht deutlich günstiger wäre: &bdquo;Warum lässt man nicht das bestehende Equipment stehen und installiert nur neue Sparleuchten?" Die Holzmasten seien zu alt, so Unger. &bdquo;Wenn, dann muss man ganzheitlich erneuern." Um im Beleuchtungsnetz keine Dunkelzonen entstehen zu lassen, ist ein Abstand zwischen den neuen Leuchten von 40 Metern einzuhalten und es sollen immer mindestens drei aufeinander folgende Leuchten aufgestellt werden, erklärt Unger. Nach seiner Aussage müssen nicht nur Bürger in den Außenbezirken für eine Straßenbeleuchtung zahlen: Im Innenbereich müssten sich die Anwohner nach den Anliegerbeiträgen an den Kosten beteiligen. Bis Freitag sollen sich die Anwohner der Siedlung Reinkenort bei der Stadt Bünde zurückmelden. Der NW-Leser will sich für eine neue Straßenbeleuchtung aussprechen. &bdquo;Aber nur wegen des Sicherheitsgedankens."

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