Neues Bordell wird in Bünder Innenstadt eröffnet

Bünde. In der Bünder Innenstadt soll in den kommenden Monaten ein Bordell eröffnen. Die Betreiber haben bereits eine dafür notwendige Genehmigung beantragt. Entsprechende Informationen der Neuen Westfälischen hat der Kreis Herford bestätigt. Nach Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen müssen Bordellbetreiber seit Juli 2017 im Vorfeld einer Neueröffnung eine Genehmigung nach den Vorgaben des Prostitutionsschutzgesetzes beantragen. Das Gesetz regelt die Ausübung von Prostitution durch Personen über 18 Jahre und gilt für alle sexuellen Dienstleistungen. Fünf Bordelle gibt es aktuell in Bünde Standort für das neue in Bünde geplante Bordell ist an der Bahnhofstraße in der Innenstadt. Wann das Bordell eröffnen wird, ist noch unklar. Aber die notwendigen behördlichen Anträge sind bereits gestellt. &bdquo;Der Antrag wird derzeit bearbeitet", heißt es in einer Stellungnahme des Kreises Herford auf eine entsprechende Anfrage der NW. Aktuell gibt es in Bünde fünf Prostitutionsbetriebe, die in Betrieb sind und die eine Erlaubnis vom Kreis Herford haben. Danach befindet sich mehr als jedes vierte Bordell im Kreis Herford in der Stadt Bünde. Nach Angaben des Kreises Herford sind offiziell 18 Prostitutionsbetriebe kreisweit angemeldet. Alle mussten zu Beginn der Corona-Pandemie schließen. Seit mehreren Wochen allerdings dürfen die Bordelle wieder öffnen, das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hatte mit einem Eilbeschluss das pauschale Verbot der Bordellschließungen durch die Coronaschutzverordnung in NRW gekippt. Laut Beschluss des OVG muss den Infektionsgefahren allerdings durch begleitende Hygiene- und Infektionsmaßnahmen entgegengewirkt werden. Regelmäßiger Kontakt zu den Frauen Alle bekannten Prostitutionsstätten im Kreisgebiet wurden nach dem Shutdown mehrfach durch Mitarbeiter der örtlichen Ordnungsbehörden kontrolliert. &bdquo;Bei den durchgeführten Kontrollen konnten keine Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung festgestellt werden", so der Kreis Herford. Regelmäßig Kontakt zu den Frauen, die in der Prostitution arbeiten, haben die Mitarbeiterinnen von Theodora, der Prostituierten- und Ausstiegsberatung für Mädchen und junge Frauen aus Herford. Wie viele Frauen in Bünde als Prostituierte arbeiten, ist auch hier unbekannt. Genaue Zahlen liegen nicht vor. Hinzu kommt, dass zu Beginn der Corona-Pandemie viele Frauen, die als Prostituierte gearbeitet haben, Deutschland verlassen haben und in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind. Nach Angaben der Beratungsstelle sind nur ein Bruchteil der Prostituierten Deutsche. Der weitaus größte Teil kommt aus Rumänien, Bulgarien, Thailand oder Russland. Die Mitarbeiterinnen von Theodora haben es sich zum Ziel gesetzt, den Frauen Ansprechpartnerinnen zur Verfügung zu stellen, zu beraten und bei einem Ausstieg aus der Prostitution zu helfen. In Bünde wurden im vergangenen Jahr 15 Frauen unterschiedlicher Nationalitäten angesprochen, &bdquo;die meisten davon kommen aus Südosteuropa und Thailand", heißt es in einer Stellungnahme der Beratungsstelle auf Anfrage der Neuen Westfälischen. Der Kreis Herford als Bordell-Hochburg in OWL Auffällig: Der Kreis Herford ist in Ostwestfalen-Lippe das Zentrum der angemeldeten Bordelle. Mehr als 60 solcher Betriebe gibt es nach Recherchen der Beratungsstelle in ganz OWL, knapp 30 Prozent davon liegen im Kreis Herford. Es folgt der Kreis Gütersloh, auf dessen Gebiet 22 Prozent der Bordelle liegen. In der weiteren Reihenfolge: Kreis Minden-Lübbecke (17 Prozent), Kreis Lippe (10 Prozent), die Kreise Paderborn und Höxter (jeweils 9 Prozent) und die Stadt Bielefeld (5 Prozent). 95 Prozent der Frauen gehören &bdquo;zur Gruppe der Armutsprostituierten aus Ländern Mittel- und Osteuropas", wie Theodora in ihrem Jahresbericht für das Jahr 2019 schreibt, &bdquo;die als besonders benachteiligte neu zugewanderte Unionsbürgerinnen keinen Zugang zum regulären Hilfesystem haben". Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle können ihre Arbeit nahezu ausschließlich auf die angemeldeten Bordelle konzentrieren. Bietet jemand Sex außerhalb des Gesetzes an, gibt es kaum eine Chance, an diese Personen heran zu kommen. So hat Theodora allein im ersten Halbjahr 2019 rund 100 Frauen weniger erreicht, &bdquo;obwohl wir nicht weniger unterwegs waren als sonst". Die Prostituierten arbeiteten dann nicht mehr in den offiziellen Betrieben. &bdquo;Wir bemerken dafür, dass andere Angebote auf einschlägigen Seiten im Internet für Haus- oder Hotelbesuche steigen."

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