Einzelhändler sehen Existenzen in Bünde gefährdet

Bünde. Der Bünder Einzelhandel leidet &bdquo;nach wie vor massiv an den Folgen der Coronapandemie“. Die Umsätze vieler Kaufleute seien noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt und die Lage ernst, unterstreicht die Handel Bünde GbR: &bdquo;Es geht um geschäftliche Existenzen und zahlreiche Arbeitsplätze und somit um den gesamten Wirtschaftsstandort Bünde.“ Nun setzt die Vereinigung der Gewerbetreibenden aus der Bünder Innenstadt auf die Wirkung eines bewährten Instruments: verkaufsoffene Sonntage. Vier Termine, 6. und 27. September, 25. Oktober sowie 29. November, hat die Handel Bünde für dieses Jahr beantragt. Es wären die ersten Bünder Sonntagsöffnungen in diesem Jahr; die in der ersten Jahreshälfte geplanten Termine mussten wegen der Pandemie abgesagt werden. "Ein reeller wirtschaftlicher Faktor" Für den Beirat der Handel Bünde ist die &bdquo;immense Bedeutung von verkaufsoffenen Sonntagen unstrittig“: &bdquo;Öffnen an einem Sonntag die Geschäfte, beleben Tausende Besucher aus dem gesamten Umland die Innenstadt und bescheren dem Einzelhandel und auch der Gastronomie gute Umsätze“, sagt Geschäftsführer Georg Kruthoff. Auch Thomas Edmaier (Möbel Lange) spricht von positiven Effekten auf gleich mehreren Ebenen: &bdquo;Verkaufsoffene Sonntage in Bünde sind aufgrund der zahlreichen Besucher und des traditionell großen Einzugsgebietes für unsere Einkaufsstadt stets prestigeträchtige Events sowie unverzichtbar zur Standortsicherung – und für uns Einzelhändler ein reeller wirtschaftlicher Faktor.“ Verkaufsoffene Sonntage würden zudem &bdquo;einen beträchtlichen Teil zum Gesamtumsatz bei“, betont Kerstin Linnenbrügger (Schuhhaus Tiemann). &bdquo;Ein Wegfall der verkaufsoffenen Sonntage würde definitiv Arbeitsplätze kosten,“ betont Christoph Lanvers (Bünder Modehaus). "Niemand wird gezwungen" zu arbeiten &bdquo;Durch die Auswirkungen der Coronapandemie sei ein nicht unerheblicher Teil der gut 500 Arbeitsplätze im innerstädtischen Einzelhandel akut gefährdet, so Kruthoff. &bdquo;Man muss den Händlern jede Chance geben, Umsätze zu generieren, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten“, fordert Edmaier.“ Zudem würden insbesondere Einzelhandelsbeschäftigte in Kurzarbeit von Sonntagsöffnungen profitieren, da sie an diesen Tagen besser bezahlt würden. Die Mehrheit der Mitarbeiter sei gerne ein paar Mal im Jahr an verkaufsoffenen Sonntagen mit dabei, ist sich der Beirat einig. &bdquo;Niemand wird gezwungen, an diesen Terminen zu arbeiten, wenn jemand nicht kann oder will, ist das vollkommen ok. Die meisten Angestellten schätzen aber die gute Stimmung und die besondere Atmosphäre an diesen Tagen“, sagt Kerstin Pürschel (Uhren Optik Stange). Und weiter: &bdquo;Finden in Bünde keine Sonntagsöffnungen statt, suchen die Kunden nach Alternativen – und es profitieren die Städte der Region, in denen es welche gibt“, so Pürschel. Die Geschäftsinhaber und Mitarbeiter des innerstädtischen Einzelhandels in Bünde stehen bereit. Ob sie an den vier beantragten Terminen Kunden begrüßen dürfen, das entscheidet der Bünder Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 3. September.

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