Hund beißt Rehkitz ins Gesicht - Tier muss erschossen werden

Bünde/Kirchlengern. Obwohl es in vielen Fällen verboten ist, lassen Hundebesitzer ihre Vierbeiner häufig ohne Leine im Wald oder auf Feldern laufen. Das kann besonders schwere Folgen für junge Wildtiere haben. Erst jetzt wurde ein Fall vom 17. Juni bekannt, bei dem ein Rehkitz durch einen Hundebiss so schwer verletzt wurde, dass ein Jäger das Tier erschießen musste. Ein Anwohner hatte das verletzte Tier in Südlengern in der Nähe der Else entdeckt. Er hatte die Schreie des Rehkitzes gehört. &bdquo;Wenn man das einmal erlebt hat, das ist schon ergreifend", sagt Jan Peter Uthoff, der Vorsitzende des Hegerings Kirchlengern. Der Fußgänger verständigte laut Uthoff wenig später das Ordnungsamt. Und die Behörde informierte den zuständigen Pächter des Jagdreviers, Jakob Weitz. Wunde hatte sich stark entzündet Der erfahrene Jäger sah sich das schwer verletzte Tier an. Die Bisswunde hatte sich schon so weit entzündet, dass Insekten Eier in die Wunde gelegt hatten und Maden daraus krochen. Weitz konnte dem Tier nicht mehr helfen. &bdquo;Es hätte nicht überleben können. Er musste es erlösen", sagt Uthoff. Anschließend machte sich Jakob Weitz auf die Suche nach der Ursache der Verletzungen. Der Jäger schaute sich die Spuren am Kopf des Tieres genauer an und kam zu dem Ergebnis, dass das Rehkitz von einem Hund gebissen worden sein muss. &bdquo;Ein Schäferhund oder Labrador, etwas in dieser Größenordnung", sagt Jan Peter Uthoff. Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Monaten, dass Revierpächter wie Jakob Weitz ein Reh finden, dass durch Hundebisse schwer verletzt oder getötet wurde. Etwa vor einem Jahr entdeckte er im Garten des Reesbergwegs, der an ein Feld angrenzt, eine tote Ricke. Hundebesitzer nutzen gerade diese Ecke gern für einen Spaziergang mit dem Vierbeiner. Zuvor kam es auch in Bünde in der Nähe des Elsestrands zu ähnlichen Fällen. In Brut- und Setzzeit aufpassen Besonders in der Brut- und Setzzeit, die vor einigen Wochen endete, sollten Hundehalter genau aufpassen. Selbst wenn der Hund ein Reh nicht fängt beziehungsweise verletzt, kann es durch die Jagd das Rehkitz verlieren und eine Fehlgeburt erleiden. Gleiches gilt auch für andere Wildtiere wie beispielsweise Hasen, Wildschweine oder andere Waldtiere. Schilder werden ignoriert Mit Schildern versuchen heimische Jäger und Waldbesitzer, Hundehalter für das Wohl der Wildtiere zu sensibilisieren. &bdquo;Nehmt Rücksicht auf’s Wild. Bleibt auf den Wegen" steht häufig an den Eingängen und Einfahrten der heimischen Wäldern. Als erster Tipp wird zudem geraten, Hunde an die Leine zu nehmen. Das werde von Hundebesitzern aber häufig ignoriert. Dabei gilt in Bünde und auch in Kirchlengern eine Anlein- und Aufsichtspflicht. &bdquo;Hunde sind so zu halten, zu führen und zu beaufsichtigen, dass von ihnen keine Gefahr für Leben oder Gesundheit von Menschen oder Tieren ausgeht. Halter bzw. Aufsichtspersonen müssen den Hund jederzeit sicher führen und kontrollieren können", heißt es auf der Internetseite der Stadt. Während Hunde in Naturschutzgebieten niemals frei laufen dürfen, sei dies in Landschaftsschutzgebieten nur auf den Wegen möglich. Das bedeutet aber, dass der Hund aufs Wort gehorchen muss. Wer das nicht gewährleisten kann, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Die heimischen Jäger wollen auf Vorfälle wie in Südlengern reagieren. Geplant ist es, schon bald einen Flyer herauszubringen. Dieser soll Hundebesitzer über die Gefahren von frei laufenden Vierbeinern im Wald aufklären – und auch ein Foto des schwer verletzten Rehkitz enthalten. &bdquo;Das Leid sieht man sonst nicht", sagt Uthoff.

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