Das sind Bündes gefährlichste Straßen

Bünde. Auf Bünder Straßen sind Autofahrer deutlich gefährdeter als in den meisten anderen Kommunen des Landes Nordrhein-Westfalen. Das belegt der Unfallatlas, der am Dienstag vom Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen veröffentlicht worden ist. Der Unfallatlas bietet einen Überblick über die Zahl der Unfälle mit Personenschaden nach Straßenabschnitten sowie nach einzelnen Unfallstellen. In Bünde zählten die Statistiker für das Jahr 2019 insgesamt 234 Unfälle im Straßenverkehr, bei denen Menschen verletzt worden sind. Pro 1.000 Einwohner kommt es zu 5,2 Unfällen. Damit liegt die Stadt Bünde leicht über dem Kreisdurchschnitt, der bei 4,5 Unfällen pro 1.000 Einwohner liegt. Auf das Land NRW gerechnet liegt Bünde auf Platz 63 von 396 Kommunen - und damit deutlich im oberen Drittel. Nur Herford (Platz 54) und Vlotho (34) stehen im Kreisvergleich schlechter dar. Deutlich sicherer ist man in Schlangen im Kreis Lippe unterwegs. Mit 17 Unfällen (1,8 pro 1000 Einwohner) belegt die Kommune im NRW-Vergleich den positiven Spitzenplatz. Bezogen auf die Bevölkerung ereigneten sich die meisten Unfälle mit 7,0 Unfällen je 1.000 Einwohner in Borgholzhausen (Kreis Gütersloh). Kreuzung Levsionstraße/Holser Straße/Holzhauser Straße Im Kreuzungsbereich in der Mitte von Ennigloh kam es in vergangenen Jahr gleich zu sieben Unfällen - zum Teil mit Schwerverletzten. Unter anderem musste ein Fußgänger, der mit seinem Hund die Kreuzung überquerte, ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zu einem weiteren Zusammenstoß zwischen zwei Autos kam es nach dem Ausfall einer Ampel. Auch im ersten Halbjahr 2020 kam es an der dortigen Kreuzung bereits zu schweren Kollisionen. Ein Autofahrer aus Spenge geriet im Juni in den Gegenverkehr, im Januar wurde zudem ein Fußgänger angefahren. Hansastraße Zu Unfällen kam es im Jahr 2019 auch mehrfach auf der Hansastraße. Zum einen hatte die Polizei zwei Unfälle mit Leichtverletzten gemeldet, zu denen es durch Unachtsamkeiten beim Abbiegevorgang auf die Autobahnauffahrt gekommen war. Zudem kam es zu einem Zusammenstoß mit zwei Autos im dortigen Kreisverkehr. Auch der Bereich der Hansastraße im Ortsteil Muckum ist laut den Statistikern ein Gefahrenschwerpunkt. Hier kam es auf der Kreuzung Hansastraße/Muckumer Straße gleich zu drei Unfällen mit verletzten Personen. Kreisverkehr an der Borriesstraße Mehrmals wurden Radfahrer rund um den Kreisverkehr an der Borriesstraße verletzt. Dreimal kam es im Jahr 2019 dort zu Zusammenstößen mit einem Auto. Zudem meldete die Polizei einen weiteren Zusammenstoß zwischen Auto und Radfahrer auf einem dortigen Supermarktparkplatz. Eine Autofahrerin nahm den von links kommenden Schüler zu spät wahr, so dass beide kollidierten. Herforder Straße Im August 2019 übersah eine Autofahrerin einen Mann, der mit einem E-Scooter auf der Herforder Straße unterwegs war. Es war nur einer von mehreren Unfällen auf der viel befahrenen Straße, die zur Autobahnauffahrt der A30 führt. Zu zwei Vorfällen mit Leichtverletzten kam es zudem im Bereich der Düllerstraße. Ebenfalls wurde eine Person auf Höhe der Friedrichstraße bei einem Unfall verletzt. Engerstraße Im November 2019 verunglückte eine Seniorin auf der Enger Straße tödlich, als sie in den Gegenverkehr geriet und mit einem Lkw zusammenstieß. Es war der einzige Unfall mit tödlichem Ausgang auf Bünder Straßen im vergangenen Jahr. Auf der Enger Straße, die über Hunnebrock und Hüffen bis nach Enger führt, kam es im Vorjahr aber zu einigen weiteren, teilweise schweren Verkehrsunfällen. Das sagen Polizei und Behörden Laut der Kreispolizei Herford ist die Zahl der Unfälle im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Zeitgleich habe es im Straßenverkehr aber weniger Verletzte gegeben. "Insgesamt verletzten sich 717 Personen bei den Unfällen im Kreisgebiet. Das entspricht einer Abnahme gegenüber dem Jahr 2018 um 79 Personen", teilt die Polizei mit. Um Unfallschwerpunkte zu entschärfen gibt es verschiedene Maßnahmen: zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen, Ampeln, Kreisverkehre oder andere bauliche Maßnahmen. Die Entscheidung darüber trifft eine Unfallkommission des Kreises Herford, die unter anderem mit Hilfe der Unfallstatistik Maßnahmen vorschlägt. Eine Ausnahme gibt es für den Bereich der Autobahnen: Hier besteht eine besondere Unfallkommission bei der Bezirksregierung Detmold.

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