So geht es in der ältesten Disko Deutschlands weiter

Bünde. Wie geht es weiter mit der Wilhelmshöhe? In der nach eigenen Angaben ältesten Diskothek Deutschlands schweigen seit März die Boxen. Der Ausbruch des Coronavirus führte vorerst zur Schließung des seit 1961 bestehenden Clubs an der Holzhauser Straße. "Wir hängen total in der Schwebe", sagt Geschäftsführerin Nicole Glösemeier. Wann erstmals wieder Partygäste auf der drehbaren Tanzfläche feiern werden, ist auch nach mehr als vier Monaten Pause noch nicht absehbar. Mittlerweile gibt es aber erste Anzeichen, dass die heimische Diskothek nach der Krise wieder öffnen wird. "Liebe Leute, bevor ihr euch sorgt, auch nach Corona werden wir als älteste Diskothek Deutschlands weiterhin mit euch feiern", teilte die Wilhelmshöhe ihren Gästen zuletzt auf Facebook und Instagram mit. Diskothek soll wieder öffnen Im Gespräch mit der NW bestätigt Glösemeier jetzt die Pläne. Doch wann und unter welchen Bedingungen die Wilhelmshöhe wieder Gäste empfangen darf, das kann die Geschäftsführerin heute noch nicht sagen. "Das wäre ein Blick in die Glaskugel", sagt sie. Bis zum 31. Oktober dürfte die Wilhelmshöhe mindestens noch geschlossen bleiben. Bis zu diesem Datum hat die Regierung Großveranstaltungen untersagt. Fest steht aber, dass Nicole Glösemeier die Diskothek, in der sie seit dem 18. Lebensjahr arbeitet, zukünftig wieder öffnen wird: "Wenn wir wieder dürfen, werden wir wieder öffnen," sagt sie. Bei den Fans der Diskothek kommt die Botschaft jedenfalls gut an. "Wir freuen uns schon sehr auf die Partys nach Corona in der Höhe!", schreibt ein User auf Facebook. Ein weiterer Facebook-User ergänzt: "Ich freue mich schon, wenn es wieder losgeht. Dann haben die Jugendlichen und die Junggebliebenen wieder eine Anlaufstelle!" Viele Anfragen bekommen Nachrichten und Botschaften, über die sich Nicole Glösemeier natürlich freut. In den vergangenen Monaten habe sie viele Nachrichten und Anrufe von Stammgästen bekommen. "Sie haben gefragt, wann wir denn wieder öffnen. Jemand hat auch mal gefragt, ob wir insolvent sind", berichtet die Geschäftsführerin. Die vergangenen Monate hat sie genutzt, um die beliebte Party-Location zu renovieren. "Alles was wir streichen konnten, haben wir gestrichen", sagt sie. Auf einem vollen Getränkelager sitzt sie dagegen wie einige Berufskollegen aber nicht. Ihr Lieferant habe ihr nach Beginn der Corona-Krise die Vorräte wieder abgenommen. Mitbewerber entwickeln Hygienekonzept Neben der Wilhelmshöhe machen sich auch die Betreiber des Go Parcs und des X in Herford ihre Gedanken. "Wir sind die Ersten, die geschlossen wurden und werden die Letzten sein, die wieder öffnen", sagt Lukas Kuhlmann, der Geschäftsführer des Go Parc in Herford. Die Situation sei angespannt. "Wir alle machen uns Sorgen um unsere Zukunft. Derzeit ist aber alles noch im grünen Bereich." Kuhlmann betont jedoch, dass viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen und seitens der Politik keine klaren Infos kommen, wie es weitergehen soll. Das hänge von den weiteren Entwicklungen in der Corona-Krise ab. Der Go Parc hat inzwischen ein Hygienekonzept entwickelt. "Wir haben unsere Vorräte an Desinfektionsmitteln aufgestockt. Wegen der Größe der Diskothek können wir den Gästen ausreichend Platz ermöglichen", sagt Kuhlmann. Betrieb kann schnell hochgefahren werden Dagegen kritisiert Dirk Becker, Betriebsleiter vom X: "Wir brauchen ein Ziel vor Augen und ein konkretes Datum. Ansonsten können wir überhaupt nichts planen." Das X hat das im Juli stattfindende Electronic-Festival "Safari" abgesagt und verschoben. Weil im X häufig Musiker auftreten, können die Betreiber niemanden buchen und nicht vorausschauen. "Dafür brauchen wir etwa ein halbes Jahr Zeit", erklärt Becker. Dirk Becker geht schon fast davon aus, das Veranstaltungen in diesem Jahr nicht mehr möglich sein werden. Der Betriebsleiter und sein Kollege vom Go Parc betonen aber, dass sie den Betrieb in kürzester Zeit wieder hochfahren könnten. Das gilt auch für die Wilhelmshöhe, die wenige Tage nach der Erlaubnis startklar für die Partygäste wäre, Dafür fehlt aber noch das grüne Licht. Und ohne das müssen sich Partyvolk und Betreiber weiterhin auf unbestimmte Zeit gedulden. Die Musik bleibt vorerst aus.

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