Polizei blickt auf Entwicklung beim SV Rödinghausen

Bünde. Am letzten Arbeitstag wird denen gedankt, die an den Feiertagen nicht die Beine hochlegen können. Dazu besucht Landrat Jürgen Müller mit den jeweiligen Bürgermeistern sowie dem Polizeichef und dem Kreisbrandmeister die Dienststellen im Kreisgebiet. Die Polizeiwache in Bünde ist eine der Anlaufstellen. Axel Böker, Leiter der Dienststelle, gab dabei einen Rückblick auf das ablaufende Jahr, das in seiner Schilderung zunächst weniger spektakulär gewesen sei als 2018. Dennoch gab es einige Punkte, die aus der Masse der Einsätze herausragten. Taxifahrerin reagierte vorbildlich Einer der positivsten Punkte in der Verkehrsunfallstatistik Bökers ist die im Vergleich zu 2018 geringere Anzahl der Verkehrstoten im Kreis Herford. In diesem Jahr kamen drei Menschen im Straßenverkehr ums Leben – ein Jahr zuvor waren es noch fünf. Weniger zwar, aber immer noch zu viele. Ein Fall, der auch die Medien in diesem Jahr beschäftigte, war auch für den erfahrenen Polizisten besonders. In Preußisch-Oldendorf bekam eine Taxifahrerin von einer älteren Dame einen Umschlag, den sie zu einer bestimmten Adresse nach Bünde bringen sollte. &bdquo;Die Fahrerin wurde stutzig und fühlte in dem Umschlag Geldscheine", erinnerte sich Axel Böker. Die Frau informierte die Polizei, weil sie einen Verdacht hatte, der sich im Nachhinein bestätigte. Die Dame aus Preußisch-Oldendorf war dem so genannten Enkeltrick aufgesessen. Eine junge Anruferin hatte sie am Telefon davon überzeugt, eine Verwandte zu sein, die dringend Geld benötigt. Die Seniorin holte den Betrag von der Bank, packte das Geld in einen Umschlag und wollte diesen per Taxi zu der Adresse nach Bünde schicken. Dort klickten dann allerdings die Handschellen, denn die von der Taxifahrerin informierten Polizeibeamten waren bei der geplanten Entgegennahme des Umschlags ebenfalls anwesend. &bdquo;Das Handeln der Taxifahrerin war sehr umsichtig und für uns beeindruckend", so Axel Böker. Positiv haben sich auch die Diebstahlszahlen bei Fahrrädern entwickelt. Böker: &bdquo;Im Schnitt sind die Diebstähle im Kreis Herford um 25 Prozent zurückgegangen. Bünde erreicht diesen Durchschnitt fast." Die Radstation am Bahnhof mit ihrem neuen Zugangs- und Überwachungssystem würde zu dieser Verbesserung beitragen. In der 3. Liga muss die Bereitschaft ran Die Polizei hat derzeit aber auch die Geschehnisse rund um den SV Rödinghausen im Blick. &bdquo;Mit 67 Beamten waren wir beim Pokalspiel gegen Paderborn im Einsatz", so Böker. Sollte Rödinghausen aber tatsächlich in die 3. Liga aufsteigen, sei es mit dieser Zahl nicht mehr getan. &bdquo;Wir fragen zunächst, ob sich Freiwillige für den Dienst während solcher Spiele melden", so der Wachleiter. Darüber hinaus benötigte Beamte kommen von anderen Dienststellen. Bei einem Aufstieg in die 3. Liga und den dann hier zu erwartenden Fans von Clubs aus dem Osten müsste man regelmäßig auf Bereitschaftseinheiten zurückgreifen. Während Rettungskräfte hin und wieder mit der Respektlosigkeit von Mitbürgern oder auch Unfallbeteiligten zu kämpfen hätten, könne man dieses Phänomen bei der Polizei nur bedingt wahrnehmen – wenn man es nicht gerade mit Personen unter starkem Alkoholeinfluss oder Drogen zu tun hat. Was die Polizeibeamten aber selbst immer häufiger wahrnehmen, ist Ungeduld und damit verbundene Intoleranz von Verkehrsteilnehmern bei Sperrungen aufgrund von Unfällen. Erst vor wenigen starb eine Frau im Straßenverkehr auf der Engerstraße. Während die Rettungskräfte sie reanimierten, umfuhren ungeduldige Autofahrer die aufgestellten Sperren von Polizei und Feuerwehr. Radfahrer oft in falscher Richtung unterwegs Positiv wertet die Polizei den Entschluss der Stadt Bünde, das Personal beim Bonus-Team aufzustocken. Zunächst um eine Stelle, stellte Bürgermeister Wolfgang Koch eine weitere personelle Verstärkung des städtischen Ordnungsteams in Aussicht. Axel Böker: &bdquo;Dass Polizei und Kommune gemeinsam auftreten, ist eine gute Sache." Ein ständiges Thema sind für die Polizei im Kreis Herford Wohnungseinbrüche. Wegen der Nähe zur Autobahn seien diese in Herford und Löhne aber höher als in Bünde. Kritik übten Polizei und auch Bürgermeister Wolfgang Koch an Radfahrern und Nutzern von E-Scootern. Nicht nur, dass sie Radwege entgegen der erlaubten Fahrtrichtung nutzen würden. &bdquo;Manchmal sieht man auch Erwachsene, die auf reinen Gehwegen fahren", so Koch. Er findet auch kritische Worte für die Bundesregierung, die jüngst die Nutzung von E-Scootern als Fortbewegungsmittel für die &bdquo;letzte Meile" propagiert habe. Nach Kochs Meinung geht von diesen im Gesetzestext genannten &bdquo;Elektrokleinstfahrzeugen" eine Gefahr aus. Eine Ansicht, die auch von der Polizei geteilt wird.

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