Wie viel geben die Bünder zur Weihnachtszeit in ihrer Heimatstadt aus?

Bünde. Noch keine Idee, was für die Enkel unterm Weihnachtsbaum liegen könnte? Die meisten Bürger holen sich dafür offenbar gerne Anregungen bei einem Schaufensterbummel. Das sagt zumindest eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y). &bdquo;Die Weihnachtszeit ist für uns ein gutes Geschäft", bestätigt auch Georg Kruthoff, Geschäftsführer von Handel Bünde. In der Adventszeit sind die Menschen besonders spendabel und auch die Bünder dürften sich nicht vom Gros unterscheiden: Im Schnitt gibt ein Erwachsener in Deutschland laut Umfrage 281 Euro zum Fest aus. Für die hiesigen Geschäftsleute besonders spannend: Trotz des anhaltenden Siegeszugs des Online-Handels, kann sich der stationäre Einzelhandel besonders zu Weihnachten behaupten – und in diesem Jahr offenbar sogar Boden gut machen, betont Thomas Harms von E&Y: &bdquo;Beim Weihnachtsshopping geht es weniger um einen raschen, praktischen und kostengünstigen Einkauf – zu dieser Zeit stehen für viele Menschen immer noch das Einkaufserlebnis und ein stimmungsvoller Rahmen im Vordergrund." Das ließ sich besonders gut am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag beobachten: &bdquo;Ich war von 15 bis 18 Uhr in der Innenstadt und musste feststellen, dass die Leute unheimlich viele Tüten dabei hatten", sagt Kruthoff. Dabei hätten einige der Geschenke, zum Beispiel von den Parfümerien, auch online bestellt werden können: &bdquo;Das haben die Leute aber nicht getan. Und das freut mich natürlich." Mit Gutscheinen bleibt das Geld in der Stadt Nummer eins unter den Präsenten sind laut Umfrage weiterhin Gutscheine und Geldgeschenke. Jeder zweite plant dies, das Budget dafür beträgt im Schnitt 69 Euro. Ein Phänomen, das sich auch in Bünde niederschlägt. &bdquo;Gut 35.000 Euro bleiben durch Gutscheine bei uns in der Stadt", weiß Kruthoff mit Blick auf die vergangenen Jahre. Überhaupt gehe es Bünde als Einkaufsstadt noch gut. &bdquo;Bünde hat einen guten Sockel an Beliebtheit, weil es eine gute Mischung von inhabergeführten Geschäften und Ketten gibt", schätzt Kruthoff die Situation ein. Ein Problem sei aktuell der leere Woolworth-Komplex. &bdquo;Aber dort sollen ja wieder Geschäfte eröffnen." Mit Weihnachtsbeleuchtung, der Dankeschön-Schokolade und auch den Weihnachtsbäumen vor den Geschäften hat Handel Bünde, der Zusammenschluss der Einzelhändler in der Stadt, offenbar den Nerv der Zeit getroffen: Gut jedem Zweiten ist das vorweihnachtliche Shopping-Erlebnis wichtig – Tendenz steigend. Einkaufserlebnis muss sinnlich sein Dass diese Ideen ein Pfund in Sachen Marketing sind, betätigt auch Hams. Der stationäre Einzelhandel könne besonders im Weihnachtsgeschäft seine spezifischen Stärken ausspielen: &bdquo;Wenn es um das sinnliche Einkaufserlebnis geht, ist der stationäre Handel eindeutig im Vorteil. Weihnachtsatmosphäre und das festliche Ambiente geschmückter Innenstädte sind eine große Chance für die Städte und Händler, mehr Kunden zum Besuch der Innenstadt oder des Einkaufszentrums zu bewegen." Das ist auch der Grund, warum es jedes Jahr einen verkaufsoffenen Sonntag zur Weihnachtszeit gibt. &bdquo;Und am kommenden Freitag das Late-Night-Shopping bis 22 Uhr", sagt der Geschäftsführer von Handel Bünde. Auch für diese Aktion stehen die Chancen laut Umfrage gut: Gerade einmal 17 Prozent der Verbraucher geben an, ihre Weihnachtsgeschenke bevorzugt online zu kaufen – die große Mehrheit schätzt also den Einkauf im stationären Handel. Rückenwind für diese Einschätzung bekommt die Umfrage von E&Y auch vom Einzelhandelsverband HDE. Er rechnet mit einem guten Weihnachtsgeschäft. Die Umsätze werden seiner Einschätzung nach um drei Prozent im Vorjahresvergleich steigen.

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