"Messerstecherei" und mehr: Möbelhaus im Kreis Gütersloh mit ungewöhnlicher Werbung

Werther. "Wir brauchen nicht viele Kunden am Tag, die zwei richtigen reichen schon" - Tim (mit einem M) Oberwelland weiß, dass er sich in einem sehr speziellen Marktsegment bewegt. Gemeinsam mit seiner Frau Nina eröffnete er im Juli "Timms Einrichtungshaus". Die beiden Wertheraner sind angetreten, zu beweisen, dass man auch mit sehr hochwertigen Möbeln in Zeiten von IKEA noch Geld verdienen kann. Am Ende, sagt der 37-Jährige, sei es ja preislich egal, ob man ein Möbel kauft und es jahrzehntelang nutzt, oder ob man sich alle paar Jahre etwas neues, günstiges kaufe. "Das ist vor allem eine Geschmacksfrage." Trotzdem richte sich sein Einrichtungshaus schon an eine besondere Klientel. "Unsere Kundschaft läuft nach oben hin relativ spitz zu", sagt der studierte Betriebswirtschaftler. "Man muss sich entscheiden, will man das Preisattraktivste oder die beste Ware. Bei uns bekommt man kompromisslose Ware." In den vergangenen Monaten sei das Geschäft durchaus angelaufen, es bleibe aber noch Luft nach oben. "Das erste halbe Jahr war soweit in Ordnung", findet der 37-Jährige. "Natürlich kann noch ein bisschen mehr kommen." Rund drei Jahre hat das Paar eingeplant, bis das Geschäft volle Fahrt aufgenommen haben muss. Möbelhaus im Kreis Gütersloh bietet regionales Portfolio Die Nische der Oberwellands sind - und das liegt bekanntlich in der Familie - außergewöhnliche Möbel. Starkes werben mit Edelmarken sucht der Kunde bei Timms Einrichtungshaus vergeblich. "Hier stehen wir für die Qualität", sagt der Geschäftsführer. Das bedeutet: 80 Prozent deutsche Hersteller, davon 90 Prozent sogar aus OWL. "Wir sitzen ja hier in einer Möbelhochburg. Wir haben nicht viele Lieferanten, aber von denen jeweils ein großes Portfolio." So verkaufe er zum Beispiel Betten des süddeutschen Herstellers Schramm. Mit die besten der Welt, sagt Tim Oberwelland. "Was die technische Seite des Schlafens angeht, sind die wirklich am weitesten." Ganz nebenbei werden alle Betten handgefertigt und individuell angepasst. Mit anderen Worten: Wer Kompromisse eingehen will und sich das leisten kann ist hier genau richtig. "Immerhin ist das Bett das intensivst genutzte Möbelstück in jedem Haus." Ähnliche verhält es sich mit den Küchen. "Mit Küchen kann man ganz viel richtig, aber noch mehr falsch machen", sagt der Möbel-Profi. "Allein unser Küchenfragebogen hat sieben Seiten." Denn, wer einen fünfstelligen Betrag für den Raum rund um den Herd ausgibt, der muss auch wirklich zufrieden sein. Möbelhaus im Kreis Gütersloh: Vorsichtig bei schnelllebigen Trends Was aktuelle Möbeltrends angeht, bleiben Nina und Tim Oberwelland eher vorsichtig. Regelmäßig reisen sie nach Mailand, Köln oder Kopenhagen zu den großen Möbelmessen, zu sehr auf den Trendzug aufspringen wollen sie aber nicht. Aus gutem Grund. "Wir wollen ja zeitlos einrichten", sagt der 37-Jährige. Ein teures Bett mache nur dann Sinn, wenn es auch über Jahrzehnte Freude bereite. Ein Ansatz, der derzeit durchaus von Vorteil ist. "Der größte Trend ist Regionalität und Nachhaltigkeit", erklärt Nina Oberwelland. "Naturmaterialien sind weit vorn." Und da kann Timms Einrichtungshaus punkten. Besser als regionale Möbel, die für viele Jahre genutzt werden, geht es kaum. All die guten Pläne nutzen natürlich nichts ohne Kunden. Deshalb tut das junge Möbelhaus viel, um auf sich aufmerksam zu machen. Kürzlich fand das Kochevent "Messerstecherei" statt, bei dem unter anderem die neue Messer-Serie von Tim Mälzer präsentiert wurde. Am 25. April heißt es dann "Kochen mit V-Zug", am 28. April folgt der "Car-Freitag". Dann wird am amerikanischen Keramikgrill "Big Green Egg" gegrillt, dazu ist ein kleines Oldtimertreffen in Planung. "Wir prämieren übrigens das älteste Auto", lädt der Geschäftsführer alle Kfz-Enthusiasten ein. Über das Jahr sollen noch viele Kochevents, Lesungen und einiges mehr folgen. "Wir haben viele Ideen!"

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