Möbelmanufaktur aus Kreis Gütersloh präsentiert neue Luxustrends in München

Werther-Häger. &bdquo;Wir hatten das schon läuten hören“, erzählt Lea Oberwelland. &bdquo;Denn der Buschfunk klappt in unserer Branche ziemlich gut.“ Wäre dies nicht der Fall, wäre der Schock vermutlich groß gewesen. Denn im Herbst hatten die Verantwortlichen aus Köln die Internationale Möbelmesse, die jetzt im Januar stattgefunden hätte, abgesagt. Trotzdem eine einschneidende Nachricht für die Möbelmanufaktur aus Häger. &bdquo;Für uns war das die wichtigste Plattform, um unsere Neuheiten den Händlern zu präsentieren“, beklagt die Chefin. An diesem Vormittag hat sich Lea Oberwelland Zeit genommen, durch die Ausstellungsräume zu führen. Sonst hätte sie es wahrscheinlich bei einem kurzen Pressegespräch belassen. Denn eigentlich wäre jetzt die hektischste Zeit im Jahr. Nun jedoch hieß es für sie und ihren Vater und Seniorchef Klaus Oberwelland, sich neu auszurichten. &bdquo;Denn natürlich brauchen wir eine Plattform, um uns zu präsentieren.“ Die hat die Manufaktur inzwischen gefunden: &bdquo;Wir sind im März bei den Munich Design-Days dabei“, erzählt Lea Oberwelland. Das Format sei ein ganz anderes, viel kleiner als die riesige Kölner Messe mit ihren weit mehr als 1.000 Ausstellern. Dafür in einem altehrwürdigen Gebäude auf der Praterinsel. &bdquo;Tatsächlich in einem Gewölbe. Das ist schon etwas sehr Besonderes.“ Hochpreisig und mit dem gewissen Twist Und auch etwas Exklusives, wie es durchaus zu der Möbelmanufaktur passt, die im hochpreisigen Sektor unterwegs ist und keine Möbel von der Stange bietet. Stühle, Sofas und Sessel, die die Hallen in Häger verlassen, sind nicht billig, dafür elegant, stilvoll, mit dem gewissen Twist – und vor allen Dingen bequem. Wie das riesige Lounge-Sofa der Reihe &bdquo;Trick“, auf dem Lea Oberwelland für ein Foto Platz nimmt. Wer sich nicht mit der kleinen Zweisitzer-Variante begnügen will, die es ebenfalls gibt, der bekommt eine um die Ecke gebaute Sitzlandschaft mit einer enormen Fußablage, die sich wie ein Tortenstück zwischen die Sitzflächen schieben lässt. &bdquo;Perfekt zum Hineinfläzen“, findet die Firmenchefin. Was das Tortenstück für das Sofa, ist der Drehmoment für viele Stühle. &bdquo;Schauen Sie mal“, zeigt Lea Oberwelland auf ein Sitzmöbel, das oben gepolstert ist und unten vier Holzbeine hat. Nie würde man vermuten, dass sich die Sitzfläche wie ein Bürostuhl drehen lässt. Doch das tut sie. Unerwarteter Drehmoment &bdquo;Früher hat man nur zum Essen am Esstisch gesessen und ist dann ins Wohnzimmer umgezogen. Heute bleibt man mit seinen Gästen oder der Familie gern hier sitzen. Das geht aber nur, wenn die Stühle auch superbequem sind“, weiß Lea Oberwelland. Und sich zum Beispiel drehen lassen. Lesen Sie auch: Unternehmen Miele aus Gütersloh in Brüssel: So könnte das Kochen der Zukunft aussehen Dass sie noch dazu gepolstert sind, versteht sich von selbst: &bdquo;Unsere Kompetenz sind ja die Polster. Auch bei Stühlen, die ein Holzgestell haben, was man bei einigen Modellen von hinten auch sieht. Und sehen soll“, so die Juniorchefin. Stühle wie diese – fast Sessel – gibt es von der Manufaktur oft sogar in zwei Größen. Oder als kleine, niedrigere Cocktailsessel. Digital ist nur bedingt eine Option Verschiedene Designer, die teils schon seit Jahren mit der Möbelmanufaktur zusammenarbeiten, sind für die Entwürfe zuständig. Bis aus ihnen allerdings ein produktionsreifes Modell wird, dauert es ein Dreivierteljahr. Manchmal sogar länger. Höhe, Breite, Umfang, Armlehnenlänge, Rahmen, Polster, Nähte: Alles muss am Ende stimmen. &bdquo;Heute ist es üblich, dass die Designer uns ein 3D-Modell präsentieren“, beschreibt Lea Oberwelland. Allerdings hätten digitale Formate in der Corona-Zeit gezeigt, dass sie nur bis zu einem gewissen Punkt funktionierten. &bdquo;Am Ende muss man die Möbel sehen, anfassen und darauf Platz nehmen können.“ Die Herausforderung sei, alles perfekt zusammenzubringen. &bdquo;Für die Polster sind wir zuständig. Aber wenn wir zum Beispiel finden, dass bei einem Modell Füße aus Metall am besten passen, müssen wir erst einmal einen Hersteller finden, der Metallfüße baut. Die er dann auch passend liefern kann.“ Spannung beim ersten Probesitzen Spannend werde es, wenn zum ersten Mal auf einem neuen Möbel probegesessen wird. &bdquo;Von meinem Vater, von mir und allen unseren Mitarbeitenden, die gerade vorbeikommen“, schildert Lea Oberwelland augenzwinkernd. Und natürlich wird firmenintern über Möbel diskutiert. &bdquo;Berufliches und Privates zu trennen, ist bei uns wirklich schwierig“, sagt die Juniorchefin. &bdquo;Wenn wir privat zusammensitzen, kommen wir irgendwann immer auf Möbel zu sprechen. Das ist aber auch in Ordnung. Wir leben das ja“, sagt Lea Oberwelland. &bdquo;Und wir kriegen das auch gut hin. Mein Vater und ich ergänzen uns perfekt. Auch wenn wir nicht immer derselben Meinung sind, unser Ziel ist immer dasselbe: Schöne Möbel zu bauen.“ Lesen Sie auch: Exklusiv: Gütersloher Unternehmer Hagedorn gewährt seltene Einblicke in Schüttflix-Tower Dass die Möbelmesse in Köln mangels Anmeldungen vor allem internationaler Aussteller abgesagt wurde, habe vielleicht auch etwas Gutes, meint Lea Oberwelland. Die Design-Days im März in München fänden parallel zur Messe Stofffrühling statt, &bdquo;das ist auf jeden Fall spannend.“ Allerdings sei auch alles deutlich kleiner als in Köln, &bdquo;statt 100 Quadratmeter haben wir nur noch 40“. Da müsse man genau überlegen, welche Einzelstücke man mitnimmt. Vorfreude und Aufregung &bdquo;Trotzdem freue ich mich jetzt sehr darauf und bin auch ein bisschen aufgeregt“, gibt Lea Oberwelland zu. Die dennoch hofft, dass über kurz oder lang in Köln wieder eine Möbelmesse stattfindet. Und dort scheint man daran zu arbeiten, wie aus der Homepage hervorgeht: &bdquo;Wir kreieren etwas Neues – zusammen mit dir!“, steht dort geschrieben.

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