Kreis Gütersloh Geschäftsaufgabe im Kreis Gütersloh: Autohaus schließt, Fitnessstudio zieht ein

Werther. Für Fitness-Factory-Inhaber Dr. Peter Höpfner ist es ein Grund großer Freude, für Verena Oswald, Geschäftsführerin von Opel Borgstedt, ein trauriger Moment: &bdquo;Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagt sie. Doch am Ende hätten wirtschaftliche Gründe den Ausschlag gegeben. Die Pandemie habe dabei wie ein Brandbeschleuniger gewirkt. Obwohl die offizielle Geschäftsaufgabe erst zum Jahresende 2022 erfolgt, wird die Fitness-Factory bereits nächstes Ostern die oberen Räume des Autohauses beziehen. &bdquo;Für uns ein Glücksfall", kommentiert Höpfner, der froh ist, einen so exponierten Standort gefunden zu haben. Lesen Sie auch: Grünes Licht für Mega-VW-Autohaus an der A2 in Gütersloh Dass die zwei Parteien überhaupt zusammengekommen sind, liegt an den Plänen für das Fitness-Factory-Gelände. Wie berichtet hat ein Investor das Grundstück an der Engerstraße erworben und will hier demnächst mehrere Neubauten errichten. Das ehemalige H.W.-Meyer-Gebäude, in dem sich das Fitnessstudio befindet, muss weichen. Und zwar bereits im kommenden Frühjahr, wenn der Abriss der Altsubstanz beginnen soll. &bdquo;Wir wussten schon lange, dass wir irgendwann den Standort würden aufgeben müssen", erzählt Höpfner. Die Bausubstanz sei in die Jahre gekommen, eine Sanierung wäre finanziell kaum darstellbar gewesen. &bdquo;Wir sind uns schnell einig geworden" Entsprechend früh, schon vor zwei Jahren, hat sich der Geschäftsmann auf die Suche nach Alternativen gemacht. Was sich jedoch als schwieriger erwies denn gedacht. Gewerbeflächen, von denen er annahm, sie stünden zur Verfügung, waren plötzlich anderweitig vergeben worden. &bdquo;Irgendwann habe ich dann bei Opel Borgstedt angerufen", so Höpfner, ohne zu ahnen, dass er hier offene Türen einrennen würde. &bdquo;Wir sind uns schnell einig geworden." Auch wenn der komplette Umzug erst Ende nächsten Jahres erfolgt, soll bereits im Januar mit dem Umbau der Ausstellungshalle im ersten Stock sowie der Einrichtung von Empfangs- und Büroräumen begonnen werden. &bdquo;Der Blick von hier nach draußen ist natürlich umwerfend", sagt Höpfner und sieht hier schon die Laufbänder und Fahrräder stehen. Im Erdgeschoss sollen später die Umkleiden, die Sozialräume, der Massage- und Saunabereich eingerichtet werden. Insgesamt knapp 1.000 Quadratmeter stehen denn zur Verfügung – etwa so viele wie am heutigen Standort. Dass das neue Gebäude einen Aufzug hat, ist für Höpfner ein besonderer Gewinn. &bdquo;Für unsere älteren Kunden und alle, die gerade eine Knie-OP überstanden haben, ist das Training nämlich derzeit schon beendet, wenn sie die Trainingsräume erreicht haben", sagt er augenzwinkernd mit Blick auf die Treppe in den zweiten Stock. Für beide Unternehmen ein großer Schritt Mehr als 20 Jahre ist die Fitness-Factory jetzt schon an der Engerstraße beheimatet. Entsprechend schwer wird Studioleiterin Sandra Kronsbein darum der Abschied fallen. &bdquo;Gleichzeitig bin ich aufgeregt und freue mich sehr auf die neuen Räume", sagt sie und spricht im Namen des gesamten sechsköpfigen Teams. Für das Autohaus bedeutet der Weggang aus Werther hingegen eine schmerzhafte Zäsur. Seit Jahrzehnten ist der Name Opel Borgstedt fest am Ort verankert, 1999 hatte Familie Oldenbürger den Betrieb mit angeschlossener Werkstatt übernommen und unter dem Namen Borgstedt weitergeführt. Weshalb Geschäftsführerin Verena Oswald den Schritt außerordentlich bedauert. Sie erzählt, dass nicht ein einziger, sondern mehrere Gründe dazu geführt hätten, über eine Geschäftsaufgabe nachzudenken. &bdquo;Geänderte Vertriebsstrukturen in der Automobilbranche, Umstrukturierungen beim Opel-Mutterkonzern und nicht zuletzt eine sinkende Kundennachfrage haben uns keine Wahl gelassen", sagt sie. Eine Weiterführung in der aktuellen Betriebsgröße über 2022 hinaus hätte wirtschaftlich keinen Sinn gemacht. &bdquo;Zumal wir in naher Zukunft größere finanzielle Investitionen in Umbauten und in die Lade-Infrastruktur hätten stecken müssen." Für die Mitarbeiter werden bereits neue Jobs gesucht Die sechs Mitarbeiter – einer im Verkauf, fünf in der Werkstatt – wurden vergangene Woche über die Geschäftsaufgabe informiert. &bdquo;Wir sind dabei, für alle von ihnen eine Weiterbeschäftigung zu finden", betont Verena Oswald. Wenn nicht am zweiten Standort, dem Autohaus Oldenbürger in Spenge, dann in anderen, befreundeten Autohäusern. Für die Kunden ändert sich zunächst einmal nichts. Noch ist die Werkstatt geöffnet, &bdquo;und wer bei uns einen Neuwagen bestellt hat, kann ihn demnächst auch hier in Werther abholen", betont Verena Oswald. Die Avia-Tankstelle unter der Führung von Sven Friedrich bleibt wie die Waschanlage von der Geschäftsaufgabe völlig unberührt. Ihr Betrieb wird unverändert fortgesetzt.

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