Werther. Das was wohl die berühmte Ruhe vor dem Sturm: Nachdem es 14 Tage still ums Jugendzentrum war und die Anlieger schon Hoffnung geschöpft hatten, dass Vandalismus und Lärmbelästigungen ein Ende haben könnten, wurden sie am Wochenende eines Besseren belehrt.
Zwei Nächte lang sorgte die gleiche Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener, die schon zuvor viel Ärger ausgelöst hatte, für Randale, offenkundig unterstützt von einigen "Neuen". Unter anderem sprengte sie einen Briefkasten in die Luft und zündete nachts um 3.30 Uhr auf dem Böckstiegel-Platz mehrere China-Böller. Die Anlieger riefen die Polizei und erstatteten Anzeige.
Verhalten der Polizei in der Kritik
Die Anwohner sind mit ihren Nerven inzwischen zu Fuß. „Es war schlimm. Wir haben das Gefühl, als ob alles so weitergeht wie bisher", beklagen sie. Die Hausverbote, die die Bürgermeisterin Ende Oktober gegen fünf der jungen Leute ausgesprochen hat, hätten nichts gebracht. „Die waren alle hier." Neuester Treffpunkt sei offenbar die Hoffläche hinter der Zahnarztpraxis.
„Was haben wir denen getan?", fragen die Anlieger. Sie klagen auch das Verhalten der Polizei an, die mit Martinshorn zum Einsatzort gefahren sei. Bis die Beamten ankamen, hätten sich die Jugendlichen längst verdrückt. „Die wollen sich mit der Gruppe nicht anlegen", so ihre Vermutung. Eine Sprecherin der Polizei bestätigt den Einsatz, wollte die Art, mit der die Beamten zur Einsatzstelle ausgerückt sind, aber nicht kommentieren.