26-Jährige aus dem Kreis Gütersloh wandert ans andere Ende der Welt aus

Versmold. Das Jahr 2014 hat das Leben von Sarah Seeberg gründlich auf den Kopf gestellt. Nach dem Abi am CJD-Gymnasium ging die damals 18-Jährige für ein Jahr nach Australien. Wenige Monate später war es um sie geschehen. Die Versmolderin fasste einen folgenschweren Entschluss. Nun wird sie in ein paar Wochen auswandern. &bdquo;Seit 2015 fühle ich mich hier nicht mehr zu Hause", sagt Seeberg. &bdquo;Als ich in Australien war, habe ich gespürt, dass ich von dort nicht mehr weg will." So war die Entscheidung schon vor ein paar Jahren gefallen: Irgendwann wollte die junge Frau aus Loxten das heimische Nest verlassen und ans andere Ende der Welt ziehen. &bdquo;Die Menschen dort sind einfach viel freundlicher und entspannter als hier", schwärmt die Auswanderin. Die meisten Städte liegen an der Küste, was ihr einen zusätzlichen Anreiz bietet. &bdquo;Außerdem spreche ich einfach super gerne englisch." Sprachprobleme bekommt sie also nicht. &bdquo;Ich kann das alles aber nur schwer beschreiben. Irgendwie fühle ich einfach, dass ich dort hingehöre." Lesen Sie auch: Zurück im TV - Bekannte Auswanderer eröffnen eigenes Restaurant Berufs passend zum Lebensziel ausgewählt Auch die Berufswahl fällte sie im Hinblick auf Australien. &bdquo;Ich wusste, dass ich einen sozialen Beruf ergreifen wollte", so die heute 26-Jährige. Aber sie berechnete einen weitere Komponente mit ein: Welcher Beruf wird in Australien gesucht? Ihre Wahl fiel auf den Job als Ergotherapeutin. &bdquo;Die werden dort gebraucht", weiß die Handballerin der Spvg. Versmold. Nach ihrer Ausbildung trat sie ein Studium in den Niederlanden an. &bdquo;Diesen Aufwand", berichtet sie &bdquo;hätte ich ohne den Wunsch auszuwandern, nie auf mich genommen." Während der vergangenen Jahre bereiste sie das Land der Kängurus, Koalas und Wombats noch zwei weitere Male. Und immer wieder der selbe Gedanken: &bdquo;Du willst hier einfach nicht weg." Wiedersehen mit der Gastfamilie In den letzten Wochen begannen für Sarah Seeberg die intensiven Vorbereitungen. &bdquo;Anfang März kann ich ein Visum beantragen. Sobald das da ist, kann ich los." Die Bedingung für das zunächst zwei Jahre gültige Aufenthaltsdokument ist eine feste Arbeitsstelle. Seeberg wandte sich an eine Organisation, die ihr bei der Suche nach Arbeit half. &bdquo;Die Stadt habe ich mir nach der Arbeit und weniger nach der Region ausgesucht", sagt sie. Ihre erste Station auf dem kleinsten Kontinent der Erde führt sie also an die Sunshine Coast, nördlich der Industriestadt Brisbane im Bundesstaat Queensland. Dort trifft Sarah Seeberg auch wieder auf ihre Gastfamilie, die sie bei ihrem ersten Aufenthalt in Australien kennengelernt und direkt ins Herz geschlossen hat. Sie wohnen etwa drei Autostunden entfernt. Natürlich freut sich Seeberg auf Neues, lässt aber auch einiges in der Heimat zurück. &bdquo;Die meisten Freunde bewundern, wie mutig ich bin", berichtet sie. &bdquo;Die Reaktionen sind sehr positiv." Auch von ihren Eltern: &bdquo;Anfangs dachten sie natürlich, es sei eine Träumerei. Aber sie unterstützen mich, wo es nur geht." Vermissen werden sie auch ihr Kater Nemo, ihre Schwester Lea und die Handballerinnen der Spvg. Versmold. Anfang April geht hoffentlich der Flieger Anfang April, hofft Sarah Seeberg, geht der Flieger. Die Pandemie verzögerte ihre Pläne. Schließlich hat Australien erst vor kurzem die Grenzen geöffnet – nach einem der strengsten Lockdowns weltweit. Zwei Koffer will sie mitnehmen, gefüllt mit Kleidung und ein paar Erinnerungen. &bdquo;Ich gehe für mich, das ist ein sehr wichtiger Schritt." Der große Traum, der nach dem Abitur 2014 während eines Jahres als Au Pair begann, wird nun wahr.

Meistgelesen