21 Wohnungen im Kreis Gütersloh geplant – Anwohner kämpfen gegen Neubau

Verl. Die Anwohner des Verler Hermannswegs lassen nicht locker und wehren sich weiter gegen das Bauvorhaben eines Investors am Ende ihres Stichwegs. Wie berichtet plant dieser auf einem heute unbebauten, etwa 2.000 Quadratmeter großen Grundstück an einem ansonsten mit Einfamilienhäusern bebauten Wendehammer ein Mehrfamilienhaus mit bis zu 21 Wohneinheiten. Die Nachbarn halten dies weder für genehmigungsfähig noch für zumutbar und haben jetzt schriftlich ihre formellen Einwendungen an Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner gerichtet. Das Thema wird deshalb in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen am Mittwoch, 8. Oktober, auf der Tagesordnung stehen. Ursprünglich sahen die Pläne des Investors ein Mehrfamilienhauses mit 21 Wohnungen vor. Sie sollten untergebracht werden in zwei miteinander verbundenen Gebäuden. Allerdings würde das Projekt die im Bebauungsplan festgesetzte Baugrenze nicht einhalten, einen größeren Teil des Grundstücks überbauen als heute zulässig und die maximale Traufhöhe überschreiten. Für den nördlichen Grundstücksbereich, auf dem ein Teil des Hauptbaukörpers vorgesehen ist, lässt der Bebauungsplan aktuell nur die Errichtung von maximal zwei Wohneinheiten zu. Der Investor hat im Nachgang der Wahl neue Pläne vorgelegt In der Konsequenz müsste die Stadt das Vorhaben ablehnen. Oder den Bebauungsplan ändern, was der Zustimmung der Politik bedarf. Die Stadtverwaltung argumentiert, dies sei angesichts des Aufwands für ein einzelnes Baugrundstück jedoch nicht begründbar, und will von einer Ausnahmevorschrift im Baugesetzbuch Gebrauch machen, nach der in einem Gebiet mit angespanntem Wohnungsmarkt – als solches ist die Stadt Verl eingestuft – im Einzelfall und unter bestimmten Voraussetzungen Befreiungen von den Festsetzungen erteilt werden können. Nachdem die Anlieger öffentlich ihren Widerstand angekündigt und im Vorfeld der Kommunalwahl die Spitzenkandidaten aller Parteien zu einem Ortstermin eingeladen hatten, liegen ihnen jetzt neue Pläne des Investors vor - präsentiert am Tag nach der Wahl. Wie diese aussehen, ließen Investor und Architekt trotz Nachfrage der NW unbeantwortet. Lesen Sie auch: Neubau mit 21 Wohnungen im Kreis Gütersloh geplant - Anwohner wehren sich gegen Pläne Laut Anwohnern ist nicht ganz klar, ob nun 18 bis 20 Wohnungen vorgesehen sind oder doch 21. In jedem Fall soll es eine angepasste Planung sein. Unter anderem soll das Staffelgeschoss-Gebäude mit Flachdach nach Westen verschoben werden, um mehr Platz zu den Nachbarn zu erhalten – dadurch wird an dieser Stelle allerdings das bestehende Baufenster überschritten. Ebenfalls für einen größeren Abstand zur Nachbarbebauung soll die Verlegung der Tiefgaragenzufahrt sorgen. Drohende Verkehrsbelastung beschäftigt betroffene Anwohner Die Anwohner stellt das nicht zufrieden. In ihrem Schreiben an den Bürgermeister äußern sie sich überzeugt, dass auch 18 bis 20 Wohneinheiten &bdquo;weder städtebaulich noch verkehrstechnisch genehmigungsfähig“ seien. Ihre Kritik richtet sich vor allem auf die drohende Verkehrsbelastung: &bdquo;Die geplante Verdichtung führt zu einem unzumutbaren zusätzlichen Verkehrsaufkommen, das von der bestehenden Infrastruktur nicht aufgenommen werden kann. Die betroffene Stichstraße, die zudem als Spielstraße ausgewiesen ist, ist für eine solche Belastung offensichtlich ungeeignet. Die damit verbundenen Sicherheitsrisiken für Kinder sowie die erhebliche Minderung der Wohn- und Aufenthaltsqualität stellen einen gravierenden Verstoß gegen die Anforderungen an eine geordnete städtebauliche Entwicklung dar.“ Stadt solle Planungsfehler von 2003 korrigieren, so die Anwohner Die Anlieger fordern deshalb eine Erschließung des Grundstücks von der Teutoburger Straße aus, zur Not auch über den Westring. Die Stadt stehe in der Pflicht, &bdquo;einen Planungsfehler aus dem Jahr 2003 zu korrigieren, als eine ursprünglich mögliche Erschließung rechtswidrig überbaut wurde“. Die Zufahrt zum unbebauten Grundstück, so die Anlieger, sei nämlich seinerzeit an der südlichen Grenze des Spielplatzes am Hermannsweg vorgesehen gewesen - heute steht dort aber eine Garage im Weg. Einen Rechtsanspruch auf nachträgliche Korrektur prüfen zu lassen, behalten sich die Anlieger ausdrücklich vor, wie sie auch die Einholung eines Verkehrsgutachtens fordern und &bdquo;unabhängig vom weiteren Verlauf des Verfahrens“ auf einen wirksamen Lärmschutz bestehen.

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