Der nächste Schritt auf dem Weg zum neuen alten Scherfeder Supermarkt

Scherfede. &bdquo;Wir denken langfristig“, sagen Max und Robert Aschoff. Ende 2020 hatte die Investorenfamilie aus Kassel den ehemaligen Lebensmittelmarkt an der Briloner Straße 83 in Scherfede erworben. Jetzt soll die Markthalle umgebaut und erweitert werden. &bdquo;Wiederbelebt werden“, sagt Max Aschoff. Mitte kommenden Jahres werden wir fertig“, ergänzt Vater Robert. Die Edeka-Genossenschaft Hessenring sei als Mieter gewonnen. &bdquo;Die Unterschrift unter dem Pachtvertrag trocknet gerade“, sagt Aschoff beim Vorstellungstermin der Modernisierungspläne vor der Markthalle. Die steht seit 2018 leer. Das große Parkplatzareal an den Zufahrten mit Baugittern abgesperrt, vom Staub blind gewordene Scheiben am Eingangsportal und ein vergilbtes Plakat auf der Werbefläche nebenan, zeigen es an. Das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Netto-Markt in Scherfede wieder Leben in die ehemalige Combi-Markthalle einkehren, steht seit gut zwei Jahren fest. Man sei mit dem Projekt nicht erst seit gestern unterwegs, bemerkt Aschoff. Ein langer Prozess, bei dem vielschichtige Interessen miteinander abgewogen werden mussten. In Scherfede gibt es drei Supermärkte. Im Osten bieten an der Ortsgrenze nach Rimbeck Rewe und Aldi an einem gemeinsamen Standort ihre Waren an. Am östlichen Ortsausgang soll nun neben dem Netto die Verkaufsfläche des ehemaligen Combi von jetzt 1.300 Quadratmeter auf knapp 2.000 Quadratmeter erweitert werden. An drei Seiten werde angebaut, kündigt Architekt Bernd Weigel an und zeigt auf den großen Plan. Einziehen werden ein Edeka-Lebensmittelladen, ein Supermarkt mit Bedientheken, ein Getränkemarkt und ein Café mit Backwarenverkauf. Ob es dort demnächst auch Sonntagsbrötchen und einen Frühstückskaffee geben werde, &bdquo;wird der künftige Betreiber wissen“. Marktfläche auf knapp 2.000 Quadratmeter erweitern Gut 400 Quadratmeter sind dem Getränkeshop vorbehalten. Ein Non-Food-Sortiment im Markt werde es nicht geben, sagt Aschoff. Der Fachhandel gehöre in die Innenstadt, nennt er sein Credo. Wie berichtet hatten sich die Vertreter in den kommunalpolitischen Gremien deutlich für das Supermarktprojekt ausgesprochen und die für eine Erweiterung der Verkaufsfläche notwendigen Änderungen im Bau- und Flächennutzungsplan auf den Weg gebracht. Auch der Scherfeder Bezirksausschuss hatte dem Ansinnen des Investors zugestimmt. Trotz Protesten aus den Reihen des Einzelhandels. Heftige Kritik Scherfeder Kaufleute Die &bdquo;Interessensgemeinschaft Scherfeder Handel“ hatten heftige Kritik geübt und in einem offenen Brief an den Rathauschef Bedenken geäußert. &bdquo;Nicht gegen eine Eröffnung dieses Marktes, sondern gegen eine Erweiterung einer Fehlplanung“, die nie wirtschaftlich gewesen sei und nicht mit dem Einzelhandelskonzept und dem Landesentwicklungsplan konform gehe, hieß es im Herbst 2022. Der Streit um die Edeka-Ansiedlung spaltete in der Ortschaft die Bevölkerung. &bdquo;Damals mussten viele offene Fragen geklärt werden“, sagt Bürgermeister Tobias Scherf heute. Gutachten wurden in Auftrag gebeben, erarbeitet und geschrieben. Nicht nur Umwelt- und Verkehrsgutachten benötigen Zeit. Sie werden nun als Letzte erwartet. Sanierung nach neuesten Standards Derweil liegt der Architekten-Entwurf schon länger auf dem Tisch. Weigel bescheinigt der Halle eine gute Bausubstanz. Der Eingang werde um einige Meter nach vorn gezogen, rechter Hand das Café, links Getränkemarkt, Leergutannahme und Warenanlieferung über eine Tieframpe. Die Fassadenansicht &bdquo;komplett neu“, verspricht der Planer einen &bdquo;offenen, luftigen Eingangsbereich“. Energetisch lasse die zweischiffige Halle arg zu wünschen übrig. Die Energiebilanz werde ebenso wie der Brandschutz auf Vordermann gebracht. Nach neuesten Standards. Wie die Bodenplatte zu dämmen sei, werde man noch sehen. Die aktuell bestehende Lücke zum benachbarten Netto werde geschlossen. So ergebe sich ein einheitliches Erscheinungsbild. Investor Aschoff nennt auch diese Discounter-Halle sein Eigen. Lesen Sie auch: Was tut sich am Warburger Zolltor-Center? Die Familie aus Kassel sei in dritter Generation im Lebensmittelhandel tätig, sagt Max Aschoff. Schon der Opa habe Immobilien entwickelt. Der jetzige Schritt sei ein Bekenntnis zum Standort, sagen Vater und Sohn. Der Pachtvertrag mit der Edeka läuft über 15 Jahre. Welcher Kaufmann aus dem Konzern den Supermarkt betreiben wird, steht noch nicht fest. &bdquo;Edeka fragt immer zuerst den nächstliegenden“, sagt Aschoff. Der wäre in Wrexen. Edeka-Kaufmann Lars Diederich wird über ein weiteres Engagement im Nachbarort entscheiden müssen. In Warburg entwickeln die beiden Kasseler Kaufleute das &bdquo;Zolltor-Center“, das im ehemaligen Posthaus an der Ecke Bahnhofs- und Kasselerstraße entstehen wird. Bis zu 50 Mitarbeitende Der Bauantrag ist eingereicht, für die ersten Gewerke werden Handwerker nachgefragt. Mitte kommenden Jahres solle der neue alte Scherfeder Supermarkt dann &bdquo;ans Netz gehen“, nennt Max Aschoff das Ziel. Zahlen zum Invest und den Baukosten möchte er dagegen nicht nennen. &bdquo;Bis zu 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden später benötigt“, schätzt Robert Aschoff. &bdquo;Darunter gut 20 in Vollzeit.“ Der Markt werde Scherfede über die Landesgrenze hinweg als Wirtschaftsstandort stärken, bemerkt Bürgermeister Scherf. Auch Bezirksverwaltungsstellenleiter Johannes Thonemann freut sich auf den Einzug des Edeka. &bdquo;Eine Bereicherung für den Ort“, bewertet er die neue Vielfalt im Lebensmittelbereich und hofft, dass alle ihr Auskommen haben werden. Die Revitalisierung des Supermarktes werde den Wettbewerb stärken und Scherfede guttun, reicht Scherf den Investoren die Hand. Die eilen zu einem Anschlusstermin in der Region. &bdquo;In einem Handwerksbetrieb“, sagt Aschoff.

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