80-Jährige aus dem Kreis Gütersloh hat sich Logo des SC Verl tätowieren lassen

Verl. &bdquo;Fußball ist unser Leben“, hat einst schon die deutsche Nationalmannschaft gesungen. Für Ingelore Mrozek, die von allen Ilo genannt wird, trifft dieser Satz ebenfalls zu. &bdquo;Schon als Kind bin ich heimlich mit meiner Schwester zu den Spielen gegangen“, sagt die Verlerin. Damals lebte sie noch in einem kleinen Dorf nahe Olpe im Sauerland. Der Vater durfte von diesen Ausflügen nichts wissen, denn dass sich seine Töchter &bdquo;halb nackte Männer“ anschauen, war für ihn völlig ausgeschlossen. Ilo Mrozek, die kürzlich ihren 80. Geburtstag gefeiert hat, interessierte neben den Spielern vor allem das runde Leder. &bdquo;Ich war immer mehr wie ein Junge“, erzählt sie. &bdquo;Der höchste Baum war gerade passend.“ Und weil es im winzigen Dorf ansonsten so rein gar keine Abwechslung gab, wuchs die Fußballbegeisterung. &bdquo;Der Sportclub, das ist mein Verein“, sagt die Seniorin Seit mehr als 50 Jahren lebt Ilo Mrozek in Verl, und zwar immer in derselben Wohnung. Und seit 45 Jahren führte der Weg regelmäßig ins Verler Stadion an der Poststraße und früher auch zu manch einem Auswärtsspiel. &bdquo;Der Sportclub, das ist mein Verein“, sagt Ilo Mrozek, &bdquo;ich bin seit 25 Jahren Mitglied.“ Weil die Fußballliebe und vor allem die zur heimischen Mannschaft so groß ist, hat sich die 80-Jährige vor eineinhalb Jahren sogar das Vereinswappen des SC Verl auf den Arm tätowieren lassen. &bdquo;Der Tätowierer“, sagt die patente Seniorin, &bdquo;ist ein total netter Mann.“ Deshalb hat sie auch nicht gezögert, ein weiteres zu den bereits bestehenden Tattoos hinzuzufügen. Lesen Sie auch: Mann aus dem Kreis Gütersloh ist rund um die Uhr für den SC Verl im Einsatz Passend zum runden Geburtstag ziert ihren Arm nun auch der Schriftzug: &bdquo;80 – na und?“ Und dann sind dort noch die Namen von Sohn, Enkel und Freund zu sehen und ein Bild von &bdquo;Dachs“, dem Hund von Wolfgang Beckhoff, auf den Ilo Mrozek lange aufgepasst hat. Eine weitere Tätowierung erinnert an ihre mittlerweile verstorbene ältere Schwester und eines an Meer und Palmen. Reaktionen auf das tätowierte Logo fallen unterschiedlich aus Aber tut denn so eine Tätowierung nicht weh? &bdquo;Ach was“, sagt Ilo Mrozek, und zieht einen Vergleich: &bdquo;Augenbrauenzupfen ist schmerzhafter“. Tattoos, die hätten sie schon immer fasziniert, erzählt die 80-Jährige. Das Logo des SC Verl auf dem Arm verewigen zu lassen, &bdquo;das hatte ich schon länger vor“. Denn spätestens in ihrem Alter &bdquo;muss man machen, was man gerne möchte“, betont sie. Die Reaktionen seien unterschiedlich. &bdquo;Viele finden es gut. Und meine Schwester hat mich immer ’tätowierte Oma’ genannt“. Lesen Sie auch: Drittligist im Kreis Gütersloh: Bekommt der SC Verl erstmals ein Maskottchen? Dass für die in Westpreußen geborene Ruheständlerin die 80 nur eine Zahl ist, wird auch immer dann deutlich, wenn sie mit ihrem Freund auf den Motorroller steigt. &bdquo;Bis zum vorigen Jahr haben wir noch große Touren unternommen“, erzählt Ilo Mrozek und fügt verschmitzt hinzu: &bdquo;Meistens gucken die Leute irritiert, wenn sie sehen, was da für alte Leute von der Maschine absteigen.“ Am Klassenerhalt zweifelt die treue Verler Unterstützerin nicht Den SC Verl hat sie nun optisch immer dabei, sie kann sich noch an die Zeiten von Meinolf Kleinhans und Arne Friedrich, der später in der Bundesliga und in der Nationalmannschaft gespielt hat, erinnern. Oder an Angelo Vier und Manni Neuhaus, der beim Sportclub Trainer, sportlicher Leiter, Präsident und Geschäftsstellenleiter war und als Vereinsikone gilt. Gegen Holstein Kiel sei &bdquo;die Hütte voll gewesen“, ebenso gegen Arminia Bielefeld. Auch bei den Jahreshauptversammlungen ist Ilo Mrozek dabei. Und wenn sie im Stadion ist, &bdquo;dann habe ich im Gefühl, ob die Verler gut dabei weggekommen“, beschreibt sie und erinnert sich an das Heimspiel gegen Energie Cottbus im September. &bdquo;Da habe ich sofort gemerkt, dass wir keine Schnitte hatten.“ Das Spiel verlor der SCV mit 0:3. Insgesamt aber hat Ilo Mrozek keinen Zweifel daran, dass der SC Verl in der 3. Liga die Klasse halten wird. &bdquo;Selbstverständlich“, betont sie.

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