Bistro mitten im Nirgendwo: Das Erfolgsgeheimnis dieser Gastronomie im Kreis Gütersloh

Verl-Kaunitz. An der Hauptstraße steht mitten im Feld ein großes Schild. Wer zum ersten Mal hier vorbeifährt, käme nicht ohne Weiteres auf die Idee, dass sich hinter dem geschwungenen Schriftzug und dem stilisierten Hahn eine Gaststätte verbirgt, die seit Jahrzehnten tief im Hinterland von Kaunitz zwischen Wiesen und Bäumen abseits von allem an einer kleinen Nebenstraße residiert. Die Stammgäste, und davon gibt es viele, finden das Bistro &bdquo;Le Coq“ indes blind. &bdquo;Wir liegen zwar weit ab vom Schuss, aber sehr zentral zwischen den Orten Verl, Schloß Holte-Stukenbrock und Hövelhof“, sagt Wirt Marco Regh und lacht. Lesen Sie auch: Restaurant nach kurzer Zeit wieder zu: Enttäuschte Gastronomin verlässt Kreis Gütersloh Das &bdquo;Le Coq“ (&bdquo;Der Hahn“) ist das, was man einen Klassiker nennt. Seit 42 Jahren wird das Bistro unter diesem Namen in dem Nachkriegshaus irgendwo im Nirgendwo geführt. Eine Wirtschaft gab es hier schon immer, die Älteren erinnern sich an die &bdquo;Reiterklause“ und den &bdquo;Wiesengrund“, im heutigen Billardraum war einst ein Tante-Emma-Laden untergebracht. Familiäre Atmosphäre und ordentliches Essen zum ordentlichen Preis Doch erst die Vorgänger der heutigen Betreiberfamilie brachten 1982 das Bistro-Konzept aus dem Frankreich-Urlaub mit und benannten das Lokal nach dem, nun ja, ziemlich rabiaten Hahn, der seinerzeit in einem Stall auf dem Grundstück sein Reich hatte. &bdquo;Die Wirte von damals sind immer noch jeden Freitag bei uns zu Gast und freuen sich, dass der Laden so gut läuft“, sagt Marco Regh. Das &bdquo;Le Coq“ brummt tatsächlich – trotz fehlender Laufkundschaft. Egal, an welchem Wochentag – ohne Reservierung geht nichts. &bdquo;Neue Gäste wundern sich immer, dass an einem Dienstagabend der ganze Laden voll ist. Zum Glück haben wir seit kurzem ein Online-Reservierungssystem. Das macht vieles einfacher“, erzählt Marco Regh, dessen Eltern Udo und Brigitte das &bdquo;Le Coq“ mit seinen 80 Plätzen im Jahr 1990 übernommen hatten. Seit 2008 ist der 42-Jährige Chef. Als Erfolgsfaktoren hat er vor allem die familiäre Atmosphäre, ordentliches Essen zum ordentlichen Preis und natürlich das Konzept an sich ausgemacht. &bdquo;Wir versuchen seit 1990 den Standard zu halten und trotzdem immer besser zu werden.“ Viele Stammgäste kommen seit Jahren - manche sogar aus Sennestadt Neuerungen werden mit Augenmaß in Angriff genommen. &bdquo;Natürlich tauschen wir auch mal ein Sofa aus. Aber ganz ohne Sofas geht es nicht. Das gehört zu einem Bistro einfach dazu“, sagt Regh. Viele Stammgäste kommen seit Jahren, manche sogar aus Sennestadt. Es geht ungezwungen zu, man kennt sich, ohne viele Worte kommt das Pils oder die Apfelschorle an den Tisch. Auch viele Stammtische treffen sich regelmäßig im &bdquo;Le Coq“, darunter der Schützenverein aus Kaunitz. &bdquo;Die standen plötzlich mit einer Musikkapelle vor der Tür und hatten einen Aufnahmeantrag dabei“, berichtet Marco Regh schmunzelnd. Heute ist er Mitglied in drei Schützenvereinen. Auch Familien und Fahrradgruppen schauen gerne vorbei. Gleich neben dem Biergarten – alle Plätze im Freien sind überdacht, die meisten mit Heizstrahlern ausgestattet – lockt ein TÜV-geprüfter Spielplatz. Besonders Schnitzel und Pizza sind bei den Gästen gefragt Renner auf der Speisekarte sind vor allem Schnitzel und Pizza. &bdquo;30 bis 40 Kilo Schweinelachs gehen bei uns jede Woche durch“, sagt der Wirt. Salate, Pasta, Burger, Kartoffelgerichte oder Steaks runden das Angebot ab. Neuigkeiten gibt es derweil beim &bdquo;Le Coq“ in Sachen Pollhans. Seit Jahrzehnten ist das Bistro am dritten Oktober-Wochenende mit einem Zelt auf dem Volksfest in Schloß Holte vertreten. In diesem Jahr ändert sich das. Diese Neuerung ist zum Volksfest Pollhans geplant &bdquo;Ich erfülle mir einen alten Wunsch und stelle diesmal eine bayerische Hütte mit 150 Plätzen auf“, sagt Regh. Entdeckt hat er das von der Erdinger Brauerei betriebene Holzhaus auf dem Erdinger Herbstfest. &bdquo;Das kommt auf den Tieflader und wird dann Brett für Brett wieder aufgebaut“, freut sich der 42-Jährige, dass er sich mit der Brauerei einigen konnte und auch der Marktmeister nichts einzuwenden hat. Lesen Sie auch: Top-Lokale: Das sind die neun besten Restaurants im Kreis Gütersloh &bdquo;Wir wollen nicht die komplette bayerische Schiene fahren, aber in diese Richtung soll es schon gehen.“ Essen wird es nicht geben, dafür aber mehrere bayerische Bierspezialitäten und drei Tage Party mit DJ-Musik. &bdquo;Und am Sonntag und Montag ist ein Frühschoppen geplant“, betont Marco Regh.

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