Verl. Im Verler Stadtgebiet hatte es innerhalb von wenigen Tagen zwei Stromausfälle gegeben. Während am 28. Dezember rund 300 Haushalte morgens für etwa eine halbe Stunde keinen Strom hatten, waren am vergangenen Samstagabend bis zu 800 Haushalte in Kaunitz, Verl-Süd und Verl-West für die Dauer von bis zu zwei Stunden betroffen.
Wie die für das Stromnetz zuständige Westnetz GmbH mitteilt, war beim ersten Mal ein technischer Fehler an einem Erdkabel die Ursache. Am Samstag hingegen sei es – vereinfacht gesagt – zu einem Kurzschluss gekommen.Aktuell sei das Unternehmen dabei, das für den ersten Stromausfall verantwortliche defekte Erdkabel auf einer Länge von 30 Metern auszutauschen. Die Arbeiten sollten gestern noch abgeschlossen werden. Am heutigen Mittwoch,10. Januar, will Westnetz die Strecke wieder in Betrieb nehmen.
Der Stromausfall am Samstag ist nach Angaben der Westnetz GmbH durch einen sogenannten Erdschluss zustande gekommen. „Das bedeutet, dass eine nicht beabsichtigte elektrische Verbindung zur Erde stattgefunden hat. Dieser Fehler führte zu einer höheren Belastung des übrigen Netzes, hat aber im Regelfall noch keine Unterbrechung der Versorgung zur Folge. Erst durch einen weiteren Ausfall eines technischen Betriebsmittels im Bereich Kaunitz kam es zu einem Kurzschluss, der dann in Verl und Kaunitz zur Unterbrechung der Stromversorgung geführt hat“, so das Unternehmen.
Enger Austausch zwischen Stadt Verl und Netzbetreiber
„Bei den Stromausfällen in Verl hat es sich um eine ungünstige und zufällige Häufung gehandelt, nicht um ein strukturelles Problem des von Westnetz betriebenen Stromnetzes. Die Versorgungssicherheit in den Kommunen, wo Westnetz die Netze betreibt, ist nach wie vor sehr hoch“, versichert die Westnetz GmbH.
Die Stadt Verl steht nach eigenen Angaben nach den beiden Vorfällen dennoch in besonders engem Austausch mit dem Netzbetreiber, denn: „Gleich zwei größere Stromausfälle innerhalb so kurzer Zeit, wenn auch offenbar aufgrund unterschiedlicher Ursachen, nehmen wir natürlich sehr ernst. Das darf sich auf keinen Fall wiederholen. Das Stromnetz muss sicher sein. Nicht nur für die Haushalte, sondern vor allem natürlich auch für unsere Gewerbebetriebe“, wird der Erste Beigeordnete Thorsten Herbst in einer Pressemitteilung der Stadt Verl zitiert. „Die Westnetz GmbH muss jetzt noch einmal verstärkt ihr Netz auf mögliche weitere Störungsquellen überprüfen, damit ein weiterer Stromausfall so weit wie möglich ausgeschlossen werden kann“, so Herbst weiter.
Betroffene Anwohner hatten sich am Samstag in einigen lokalen Gruppen des Sozialen Netzweks Facebook innerhalb kürzester Zeit ausgetauscht. Demnach fehlte unter anderem am Hermannsweg, an der Eiserstraße, am Paul-Lincke-Weg oder an der Lindenstraße der Strom. Auch die Warn-App Nina hatte eine Warnmeldung via Push-Nachricht herausgeschickt.
Erste Haushalte am frühen Abend wieder versorgt - Bürgermeisterkandidat informiert
Einige Haushalte gaben gegen 19.15 Uhr bereits Entwarnung, andere warteten zu dem Zeitpunkt noch. Der Verler Bürgermeisterkandidat Robin Rieksneuwöhner hatte sich über Facebook ebenfalls zu Wort gemeldet. Es werde bereits an einer Lösung gearbeitet, schrieb er gegen 19 Uhr.
Eine halbe Stunde später aktualisierte er, dass in einem Großteil der Haushalte der Strom wieder funktioniere. Gegen acht Uhr nahm auch die App Nina die Warnung zurück.
Zweiter Stromausfall in einer Woche in Verl
Bereits zu Beginn der Woche hatte es in Verl einen größeren Stromausfall gegeben. Auch am Dienstag lag eine Störung in der Mittelspannung vor.
Der Versorger, die Westnetz GmbH mit Sitz in Dortmund, vermutete damals gegenüber der „Neuen Westfälischen“ einen Zusammenhang mit dem aktuellen Hochwasser bzw. Dauerregen. Ob das auch am Samstagabend ursächlich für den Stromausfall war, ist unklar.